6. April 2014

„Die Perlmuttsammler“ in Hermannstadt

Hermannstadt – Das Hermannstädter Naturkundemuseum stellte in der Sonderausstellung „Die Perlmuttsammler“ vom 20. Februar bis zum 4. April die älteste Schalenweichtiersammlung Rumäniens zur Schau. Zu der 515.220 Objekte zählenden Kollektion, die in rund 160 Jahren von namhaften siebenbürgischen Forschern zusammengetragen wurde, gehören die Sammlungen von Michael Bielz (1787-1866) und Sohn Albert (1827-1898), Moritz von Kimakowicz (1849-1921) und Sohn Richard (1875-1973) sowie Carl Friedrich Jickeli (1898-1925).
Jickeli, ein Schüler Ernst Häckels und Zeitgenosse anderer berühmter Anhänger der Darwinschen Evolutionstheorie, wurde als Händlersohn in Hermannstadt geboren und hatte sich seine wissenschaftliche Ausbildung in Deutschland durch eine Expedition nach Äthiopien und ans Rote Meer erkämpft, die er mit 20 Jahren unternommen hatte. Nach dem Tode des Vaters musste er zugunsten der Übernahme des Geschäftes in Hermannstadt auf eine Universitätskarriere verzichten, blieb aber der Wissenschaft als Leiter der Siebenbürgischen Gesellschaft für Naturwissenschaften, zu deren Mitgliedern auch Charles Darwin zählte, ein Leben lang treu. Stücke aus seiner Hand befinden sich heute in Museen in aller Welt. Zwei neue Spezies tragen seinen Namen als Entdecker: die Meeresschnecke Conus Jickeli und die Muschel Aspatharia marnoi Jickeli. Seine eigene Kollektion, die er 1896 dem Brukenthalmuseum vermachte, umfasste über 20.000 Exemplare, davon mehr als 1.800 Spezies. Die ältesten Exponate der aktuellen Ausstellung stammen aus Nordafrika und sind über 100.000 Jahre alt.

NM

Schlagwörter: Hermannstadt, Ausstellung, Naturwissenschaften

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