27. März 2015

Jubiläumsausstellung des Deutschen Landesforums in Hermannstadt

„Hier gibt es eine selbstbewusste Minderheit, die sich für das Land engagiert, in dem sie lebt und zu Hause ist“, betonte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am 9. März im Brukenthalmuseum bei der Eröffnung der Ausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien – Vergangenheit und Gegenwart im vereinten Europa“. Den Anlass für die Vorstellung der Dokumentation in Hermannstadt gab das 25-jährige Jubiläum des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR).
Die Ausstellung, die von dem DFDR in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in Bukarest realisiert wurde, war bis zum 25. März im Brukenthalpalais zu sehen. Bei der Vernissage waren Staatspräsident Klaus Johannis, Außenminister Bogdan Aurescu, der DFDR-Vorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr, der Vorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius (MdB), und weitere Vertreter des Forums, der Landeskirche und der bundesdeutschen Politik zugegen.

Unter dem Motto „Eine Minderheit, viele Geschichten“ fasste die Dokumentation beinahe neun Jahrhunderte deutscher Präsenz in Rumänien anschaulich zusammen. Dem historischen Überblick – von der Besiedlung im Mittelalter über das konfliktreiche 20. Jahrhundert bis hin zur Gründung des DFDR nach dem politischen Umsturz von 1989 – waren mehrere Ausstellungstafeln gewidmet. Die Illustrationen bestanden aus Archivfotografien, aktuellen Schnappschüssen, Kunstreproduktionen, alten und neuen Karten, Grafiken, Dokumenten und Auszügen aus Publikationen. Auch Höhepunkte der deutsch-rumänischen Zusammenarbeit, bei denen die deutsche Minderheit eine wesentliche Rolle gespielt hat, waren in der Schau bildlich festgehalten. So zeigte eines der Fotos die Unterzeichnung des „Vertrags über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa“ im Jahr 1992.

Die Ausstellung thematisierte die Pflege der kulturellen Identität in vielen Einrichtungen und Begegnungsstätten der Deutschen in Rumänien, die Initiativen zur Erhaltung der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen sowie das rege musikalische Leben, das u.a. den Bachchören, den Jugendformationen und den Blaskapellen zu verdanken ist. Ein muttersprachliches Schulwesen, das seit dem 14. Jahrhundert besteht, eine traditionsreiche Medienlandschaft, mehrere Theaterensembles und eine Vielfalt von anderen Einrichtungen sind selbst im heutigen Europa nicht für jede Minderheit selbstverständlich. Hinzu kommen bei den Deutschen in Rumänien Netzwerke für Fürsorge, Stiftungen, Seniorenheime und Vereine, die soziale Aufgaben übernehmen, sowie Wirtschaftsstiftungen des deutschen Forums, die gemeinsam mit zahlreichen deutsch-rumänischen Firmen für ökonomischen Aufschwung in Rumänien sorgen. Schließlich verzeichnete das DFDR auch in der Kommunalpolitik der vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte bemerkenswerte Erfolge, die ebenfalls in der Dokumentation beleuchtet wurden.

CC

Schlagwörter: Forum, Jubiläum, Ausstellung, Minderheiten

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