26. April 2017

Germanistikkongress in Kronstadt zum Thema Reformation

Kronstadt – Mit Luthers Reformation aus verschiedenen Blickwinkeln befasste sich anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums die 20. internationale Tagung der Germanisten, veranstaltet von der Transilvania Universität Kronstadt in Kooperation mit der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens (GGR) Anfang April.
Die Vorträge im Rahmen der langlebigsten Kongressreihe der philologischen Fakultät, wie ­Dekan Adrian Lăcătuș betonte, reichten vom protestantischen Bildersturm und dem ikonografischen Programm der Gegenreform mit dem Hermannstädter Passionsaltar aus 1519 als Beispiel (Gudrun Liane Ittu, Hermannstadt) über Protestantismus als allgemeines intellektuelles Prinzip (Graham Ward, Großbritannien) bis hin zu Luthers Schriften über die Türken (Züksel Gürsoy, Konya), bemerkenswert durch den zeithistorischen Kontext der türkischen Belagerung von Wien. Weitere Themen waren die Auswirkungen der Reformation auf die kulturelle Identität der Siebenbürger Sachsen (Sigrid Haldenwang), Luthers Ehefrau Katharina von Bora, verarbeitet in Christine Brückners Sammlung zorniger Frauenmonologe „Wenn du geredet hättest, Desdemona“ (Sunhild Galter, Hermannstadt), die Reformation als Bezugsrahmen der dramatischen Literatur in Siebenbürgen (Janos Szabolcs, Großwardein) oder deren Einfluss auf den siebenbürgisch-sächsischen Humanismus (Roxana Nubert, Temeswar). Carmen Elisabeth Puchianu sprach über Krippen- und Auferstehungsspiele im Geiste Luthers. Aus Anlass 60. Geburtstag der Leiterin der Kronstädter Germanistik-Abteilung und Organisatorin der Tagung, Carmen Puchianu, wurde eine Aufsatzsammlung als Festschrift vorgestellt, der sich gleich drei Rednerinnen inhaltlich widmeten: Doris Sava und Maria Sass (Hermannstadt) sowie die Herausgeberin Delia Cotârlea.

NM

Schlagwörter: Kongress, Germanisten, Kronstadt, Reformation

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