8. September 2020

Reisewarnungen für 13 rumänische Kreise und Bukarest

Das Auswärtige Amt in Berlin warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadt Bukarest und in insgesamt 13 Landkreise (județe) in Rumänien. Wegen den hohen Neuinfektionen in den Kreisen Argeș, Bacău, Bihor, Brăila, Brașov (Kronstadt), Buzău, Dâmbovița, Galați, Ilfov, Prahova, Vâlcea, Vaslui und Vrancea sowie der Hauptstadt Bukarest (București) müssen Einreisende aus diesen „Risikogebieten“ bei der Ankunft in Deutschland entweder einen negativen Covid-19-Test vorweisen (in deutscher oder englischer Übersetzung), sich innerhalb von drei Tagen einem Test unterziehen oder sich in eine vierzehntägige Quarantäne begeben. Frühere Reisewarnungen für die Kreise Temesch (Timiș), Neamț, Mehedinți u.a. wurden inzwischen aufgehoben.
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Das Auswärtige Amt warnt auf seiner Homepage vor Reisen in 13 rumänische Landkreise und in die Hauptstadt Bukarest (Bildschirmfoto)
Sechs Länder der Europäischen Union verzeichneten gebietsweise in den letzten sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner: Belgien, Frankreich, Niederlande, Spanien (ganz), Rumänien und Bulgarien. Die Überschreitung dieses Schwellenwertes führt dazu, dass das bundeseigene Robert-Koch-Institut in einer laufend aktualisierten Liste die betreffenden Regionen als „Risikogebiete“ einstuft – mit weitreichenden Konsequenzen. Das Auswärtige Amt spricht Reisewarnungen aus und gleichzeitig werden auch die Einreisebestimmungen, für die das Bundesinnenministerium zuständig ist, verschärft. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes sei zwar nicht verpflichtend, soll aber laut Handelsblatt „die Menschen noch entschiedener davon abhalten, in bestimmte Regionen zu reisen“. Sie habe auch eine positive Seite für Verbraucher, da sie Reisenden ermöglicht, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Wegen der Corona-Gefahr sagte auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kurzfristig einen für den 12. und 13. August geplanten Besuch in Bukarest ab. Wie Die Zeit berichtet, wollte er mit seiner rumänischen Amtskollegin Violeta Alexandru über „einen besseren Schutz für rumänische Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft und für Mitarbeiter in der Fleischindustrie beraten“. Die Arbeitsbedingungen osteuropäischer Beschäftigter waren nach einer Häufung von Corona-Fällen in den Fokus bundesdeutscher Behörden und Medien geraten.

Reisende, die sich in den letzten 14 Tagen in einer als „Risikogebiet“ eingestuften Region aufgehalten haben, müssen sich in Deutschland in eine 14-tägige Quarantäne begeben, es sei denn sie weisen bei der Einreise einen negativen COVID-19-Test vor, der nicht älter als 48 Stunden ist (in deutscher oder englischer Übersetzung). Alternativ müssen sie sich binnen 72 Stunden nach der Einreise kostenlos auf eine eventuelle COVID-19-Infektion testen lassen. Bis zum Eingang des Testergebnisses wird eine Selbstisolierungsmaßnahme angeordnet. Wer aus einem „Risikogebiet“ nach Deutschland einreist, muss zudem ein Standardformular ausfüllen, das einfachhalber vorab im Internet heruntergeladen werden kann.

Ungarn hat seine Grenzen am 1. September dicht gemacht, gestattet aber Pendlern und Transittouristen die Durchreise durchs Land auf bestimmten Verkehrskorridoren.

S. B.



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Corona in Spanien: Bundesregierung stuft auch Mallorca als Risikogebiet ein, Handelsblatt vom 14. August 2020

Pressemitteilung des Generalkonsulats von Rumänien in München über die aktuellen Einreisebestimmungen für Deutschland, 3. September 2020 (in rumänischer Sprache)

Schlagwörter: Reisen, Tourismus, Corona, Auswärtiges Amt, Generalkonsulat, Rumänien

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