19. September 2005

Bartholomäer feiern 100-jährigen Geburtstag des Pfarrhauses

Seit 1989 wird alljährlich im Sommer das Bartholomäusfest in Kronstadt gefeiert. Pfarrer Kurt Boltres konnte am 21. August 2005 weit über 600 Gäste begrüßen. Das Fest mit Ausstrahlung in das ganze Burzenland und darüber hinaus war heuer dem 100. Geburtstag des Pfarrhauses in St. Bartholomae gewidmet.
Dokumentiert wurde die Geschichte des ehrwürdigen Hauses sowohl auf einer großen Schautafel im Pfarrhof als auch im Bartholomäer Gemeindebrief Nr. 42. Mit dem Bau des neuen Pfarrhauses wurden die Gebrüder Fink am 24. September 1904 beauftragt, und die Bauleitung wurde den Brüdern Gabory übertragen. Durch Zusammenlegen verschiedener Stilformen und nach mehrfachen Änderungen der ursprünglichen Pläne entstand ein Haus in eklektischen Stil mit einer Wasserleitung, Parkettböden und schönen Kachelöfen, die direkt aus Budapest geliefert wurden.

Das Evangelische Pfarrhaus in Bartholomae. Aufnahme von der Langgasse aus, im Juli 2005. Foto: Jutta Rothenbächer
Das Evangelische Pfarrhaus in Bartholomae. Aufnahme von der Langgasse aus, im Juli 2005. Foto: Jutta Rothenbächer

Die Weihe des neuen Pfarrhauses wurde am 8. Oktober 1905 von Bischofsvikar D. Franz Herfurth vollzogen, und erster Bewohner war Pfarrer Johann Hubbes. Zur wechselhaften Geschichte des Hauses gehörten auch die Schwierigkeiten, die die jeweilige Pfarrfamilie mit einigen Mietern hatte. Das Haus war aber über all die Jahre hinweg der Mittelpunkt der Bartholomäer Kirchengemeinde, und seit 1988 bewohnt Pfarrer Kurt Boltres es alleine, ohne lästige Mieter. Der Seelsorger hofft, dass die nächsten hundert Jahre friedvoller verlaufen mögen und dass die vielen Gedanken, die in dem Haus entstehen, zukunftsweisend für Bartholomae und Kronstadt sein werden.

Pfarrer Kurt Boltres dankte in seiner Ansprache Dechant Klaus Daniel für die Festpredigt und der Verkündigung des Wortes Gottes, dem Presbyterium von Bartholomae und den Presbyterien der Burzenländer Nachbargemeinden, sämtlichen Helfern, der Saxonia-Stiftung für die Bereitstellung der Tische und Bänke, den Jugendtanzgruppen aus Zeiden und Kronstadt sowie Ernst Fleps, dem Dirigenten der Burzenländer Blaskapelle. Nach dem Gottesdienst und heiligem Abendmahl fanden sich alle Besucher im Pfarrhof ein, wo ein großes Festzelt vor der sengenden Sonne Schutz bot und die bekannten köstlichen Speisen angeboten wurden. Die Burzenländer Blaskapelle eröffnete sodann den geselligen Teil des Festes. Die Jugendtanzgruppe aus Zeiden, die seit 1999 besteht und von Nikolaus Risnoveanu geleitet wird, und die seit 1993 bestehende Tanzgruppe Kronstadt, unter der Leitung von Albrecht Klein, begeisterten das Publikum mit ihren Darbietungen. Zwischendurch konnte man den Handarbeitsbasar, die Bücherkiste oder den Flohmarkt aufsuchen oder ganz einfach den Klängen der Blaskapelle lauschen. Am späten Nachmittag eröffnete der Becherbacher Brücken-Chor aus Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Frau Mayer das gemeinsame Singen. Nicht weniger als dreizehn bekannte Lieder waren auf einer Textvorlage zu finden, die auch alle gesungen wurden. „Am Brunnen vor dem Tore“, „Heideröslein“, „Loreley-Lied“, „Af deser Ierd“ oder das „Siebenbürgenlied“, um nur einige zu nennen, wurden mit Akkordeonbegleitung zum Besten gegeben. Die vielen Gäste aus den umliegenden Burzenländer Nachbargemeinden sowie zahlreiche Urlauber aus Deutschland erlebten einen schönen, gemütlichen Sommernachmittag, bei dem sicherlich viele Erinnerungen geweckt wurden.

Herbert Liess

Schlagwörter: Begegnungsfest, Burzenland, Kronstadt

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