15. Januar 2007

Aus Solidarität ist Freundschaft geworden

Eine nicht alltägliche Ehrung erfuhr kürzlich der Kurator der Evangelischen Kirchengemeinde Zeiden, Arnold Aescht, der für seine ehrenamtliche Tätigkeit durch Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, ausgezeichnet wurde. Die Ehrung fand am 16. Dezember 2006 in Potsdam statt, bei der rund 100 Ehrenamtliche gewürdigt wurden.
Wie der Zeidner Kurator zu dieser Ehre kam, zusammen mit Brandenburgern ausgezeichnet zu werden? Seit Beginn der neunziger Jahre bestehen enge Kontakte zwischen der evangelischen Kirchengemeinde Zeiden und dem evangelischen Kirchenkreis Templin-Gransee in Brandenburg. In diesem Kirchenkreis ist übrigens auch Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgewachsen. Der dortige Ausschuss für die Rumänienhilfe unterstützt die Zeidner Kirchengemeinde regelmäßig mit dringend benötigten Hilfsgütern. Aus der Beziehung ist mittlerweile eine freundschaftliche Partnerschaft gewachsen, die auch gegenseitige Besuche beinhaltet. So war die Jugendgruppe der Zeidner Kirchengemeinde im Sommer 2005 zu Gast im Kirchenkreis Templin-Gransee.

Kurator Arnold Aescht (rechts) überreicht Ministerpräsident Matthias Platzeck einen Burzenland-Bildband und ein gesticktes Zeidner Wappen. Foto: Bernd Gartenschläger (Märkische Allgemeine Zeitung)
Kurator Arnold Aescht (rechts) überreicht Ministerpräsident Matthias Platzeck einen Burzenland-Bildband und ein gesticktes Zeidner Wappen. Foto: Bernd Gartenschläger (Märkische Allgemeine Zeitung)

Treibende Kraft von Zeidner Seite ist der 68-jährige Kirchenkurator Arnold Aescht, seit 1990 sozusagen „Mädchen für alles“ in Zeiden. Eines seiner Hauptprojekte, „Essen auf Rädern“, bei dem alte Bedürftige in Zeiden und Heldsdorf mit warmen Mahlzeiten versorgt werden, wird vom Kirchenkreis Templin-Gransee zu einem Drittel finanziert. Unter den Mitgliedern des Kirchenkreises, die sich für die Rumänienhilfe einsetzen, seien u.a. Gabriele und Dieter Lehmann, die Pfarrer Günther Schobert und Gerhard Gabriel, Superintendent Uwe Simon und Rosvitha Erhard genannt.

Ihren zum Freund gewordenen Partner in Zeiden schlug der Kirchenkreis Templin-Gransee zur Ehrung für den Ehrenamtler des Jahres dem brandenburgischen Ministerpräsidenten vor. Bei der Ehrung auf der MS „Belvedere“, an der das gesamte Landeskabinett teilnahm, konnte Arnold Aescht mit Ministerpräsident Matthias Platzeck sprechen, ihm den Bildband Burzenland überreichen und ihn zu einem Besuch nach Zeiden einladen. Nach der Ehrung in Blumenow veranstalteten die Freunde vom Kirchenkreis Templin-Gransee eine kleine Feierstunde am Kamin für den Zeidner Kurator. Die Fürstenberger Kinder überreichten Aescht eine Geldspende für Zeiden, die durch den Verkauf von Erdnüssen auf dem Weihnachtsmarkt von Fürstenberg zusammengekommen war.

Die „Märkische Allgemeine“ titelte über die Ehrung von Arnold Aescht, dass aus Solidarität Freundschaft geworden sei und Aescht die Ehrung stellvertretend für Helfer in Deutschland und Siebenbürgen entgegengenommen habe. In einem Kommentar von Karsten Lewerenz schreibt das Blatt ferner: „Wichtiger als ein Orden ist dem 68-Jährigen, dass in Potsdam Menschen wie er ausgezeichnet wurden. Menschen, die nicht nur ans eigene Wohl denken. Menschen, die wie Arnold Aescht im arg gebeutelten Rumänien für die etwas tun, für die jede auch noch so kleine Hilfe überlebenswichtig ist. Die Anerkennung ist für ihn daher mehr als nur eine schöne Geste. Sie dient ihm, seinen Helfern in der Heimat und seinen Partnern und Freunden aus dem Kirchenkreis Templin-Gransee als Ansporn. Als Ansporn keinesfalls nachzulassen.“

Arnold Aescht sei zu dieser Ehrung durch das Land Brandenburg auch von dieser Stelle aus gratuliert. Sehr gut arbeitet auch die Zeidner Nachbarschaft in Deutschland mit dem Zeidner Kurator zusammen und dankt dem Kirchenkreis Templin-Gransee für die Unterstützung, die sie der Kirchengemeinde Zeiden zukommen lässt. Ein großer Wohltäter ist zugleich zum Freund geworden.

Rainer Lehni

Schlagwörter: deutsch-rumänische Beziehungen, Ehrungen, Burzenland, Zeiden

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