27. September 2008

Dr. Roland Phleps: Ein Geschenk an Hermannstadt

Als beeindruckenden und bedeutenden Augenblick bezeichnete Bürgermeister Klaus Johannis die Enthüllung der Skulptur „VIRIBUS UNITIS“ – mit vereinten Kräften – am 3. September vor zahlreich versammelten Persönlichkeiten in Hermannstadt. Die Geste von Dr. med. Roland Phleps, seiner Heimatstadt eine Skulptur zu schenken, beweise, wie intensiv die Verbindungen auch nach 50 Jahren sind, die ehemalige Bürger zu Hermannstadt haben, sagte Johannis.
Die sechs Meter hohe Stele aus Edelstahl wurde vor dem modernen Bau der Transilva­nia-Mehrzweckhalle aufgestellt. Es handele sich um ein Werk der Konkreten Kunst, die nichts darstellt oder bedeutet, „ein Werk, das aus dem Spiel mit geometrischen Formen entstanden ist“, sagte ihr Autor. „Wir können ihm aber eine Bedeutung geben und es als Mahnmal sehen“, fügte Dr. Phleps hinzu. Die drei schlanken, zu­gleich labilen Elemente, die erst durch die feste Verankerung in der Bodenplatte und durch die fest geschweißte Verbindung untereinander als Einheit stark sind, suggerieren das Motto der alten Römer „VIRIBUS UNITIS“ – mit vereinten Kräften.
Dr. Roland Phleps, Mediziner und Bildhauer ...
Dr. Roland Phleps, Mediziner und Bildhauer (rechts) mit Bürgermeister Klaus Johannis bei der Aufstellung der Skulptur „VIRIBUS UNITIS“ vor der Transilvania-Halle in Hermann­stadt. Foto: Hannelore Baier
Die Skulptur soll ein Zeichen sein für die herz­liche Verbundenheit mit dieser Stadt, ,,in der ich auch noch als alter Mann verwurzelt bin, so wie viele andere Sachsen, die vor Jahrzehnten oder erst in jüngerer Zeit ihre Heimat verlassen haben“, sagte Dr. Phleps in seiner Ansprache. Der 1924 in Hermannstadt geborene Roland Phleps bestand seine Reifeprüfung an der Bru­kenthalschule, anschließend zog er in den Krieg und kam danach nicht mehr heim. Er hat in Tübingen und Göttingen Medizin studiert, wur­de Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und widmet sich seit 1983 experimentellen geometrischen Konstrukten aus Aluminium und Edel­stahl.

Die nun Hermannstadt geschenkte Skulptur soll ein Dank dafür sein, dass die Zeit überwunden ist, in der die Länder Europas durch Feind­schaft und Misstrauen, durch Gräben und Mau­ern getrennt waren. Auf dem Platz der Univer­sität in Freiburg, wo Dr. Phleps seit fünfzig Jah­ren mit seiner Familie lebt, steht seit dem Herbst 2007 eine gleichgroße Stele, die der Her­mann­städter wie eine Schwester ähnelt. Er wünsche sich und der jungen Generation, dass sie wisse, wie nahe Freiburg und Hermannstadt sind und dass dieses Wissen im europäischen Bewusst­sein lebendig bleibe, so Dr. Phleps.

Hannelore Baier

(Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien vom 4. September 2008)

Schlagwörter: Bildhauerei, Hermannstadt

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