5. Dezember 2009

Ein Hoffnungsschimmer: Sächsische Dörfer in Kurzfilmen dokumentiert

Am Ende sollen alle Regionen Siebenbürgens dokumentiert sein, erzählt Günter Czernetzky, der Filmemacher. Zwei filmische Dokumentationen sind in den vergangenen Jahren bereits unter seiner Ägide erschienen. Eine dritte soll Ende dieses Jahres das Leben und die Menschen in den sächsischen Dörfern im Umland von Hermannstadt zeigen.
Seit April arbeiten 15 Studenten der Fakultät für Journalistik der Hermannstädter Lucian-Blaga-Universität an dem Projekt. „Ein Hoffnungsschimmer“ lautet der Titel. Bis zu fünf Minuten lang sind die Filmchen, in denen die angehenden Journalisten ausgewählte Dörfer im Kreis Hermannstadt porträtieren. „Die Studenten dokumentieren noch dort lebende sächsische Einwohner, erhalten gebliebene Gewohnheiten und Traditionen oder einfach Geschichten der Bewohner“, erzählt Aniela Corlǎteanu, die Koordinatorin des Projektes. Wie sie dabei vorgehen, können die Studenten frei entscheiden. Jeder habe sich ein Dorf ausgewählt und für die jeweilige Dokumentation einen eigenen Ansatz gewählt.
Projektinitiator Günter Czernetzky erklärt im ...
Projektinitiator Günter Czernetzky erklärt im Studio das Filmprojekt. Foto: Holger Wermke
Nach Vorstellung der Projektinitiatoren soll eine visuelle Anthropologie der Orte entstehen. Das sagte Günter Czernetzky bei der öffentlichen Vorstellung des Projektes Ende Oktober in Hermannstadt. Mit den bisher fertiggestellten Filmen zeigten sich die Koordinatoren zufrieden. „Drei Filme wurden von den Studenten bereits fertiggestellt“, berichtete Czernetzky. Die drei Miniporträts wurden in Stolzenburg, Burgberg und Freck aufgenommen. Der Stolzenburger Gemeindepfarrer Klaus Dieter Untch ist dort im Gespräch mit fünf älteren Dorfbewohnern und beim anschließenden Gottesdienst zu sehen. Eine Studentin besuchte eine junge Familie in Burgberg, die ihrem kleinen Sohn aus einem sächsischen Liederbuch vorsingt. Die moldauische Studentin Maria Minchevici schließlich fand in Freck eine ältere Bewohnerin, die vor ihrer Kamera traditionelle Maultaschen zubereitet.

Betreut wurde das Projekt von Dr. Ioana Crețu, Vorsitzende des Lehrstuhls für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, sowie dem Filmemacher Günter Czernetzky. Er hoffe, dass die restlichen Filme bis Jahresende folgen werden. Zum Abschluss des Projektes werden die Kurzfilme zu einer Gesamtdokumentation zusammengefügt. Ob alle Filme auf die geplante DVD kommen, konnte Czernetzky nicht sagen. Das hänge von der Qualität der noch ausstehenden Arbeiten ab.

Das Projekt hat der gebürtige Schäßburger Czernetzky im Rahmen einer kleinen Filmreihe mit der Hochschule durchgeführt. In den beiden Vorjahren entstanden so bereits Filmsammlungen über sächsische Siedlungen in Nordsiebenbürgen (Fanal – Finale Fragmente) und im Burzenland (Lichtblicke und Schlagschatten).

Holger Wermke

DVD „Hoffnungsschimmer“ im Alten Land

Die Serie der siebenbürgischen „Dorfportraits“ im Miniformat wird fortgesetzt. Nach dem Burzenland und dem Nösner Land wird nun das Alte Land in kurzen Episodenfilmen vorgestellt. Auch diesmal haben wir es mit einer neuen Art der Präsentation (das Konzept und die thematische Ausrichtung ändert sich von Jahr zu Jahr) zu tun. Dabei spielt der „fremde Blick“ auf unsere ehemaligen sächsischen Dörfer eine besondere Rolle. Der Herausgeber dieser Reihe, Günter Czernetzky, ermöglichte diese Produktion mit Unterstützung des Hauses des Deutschen Ostens München in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Journalismus der Universität „Lucian Blaga“ in Hermannstadt. Studenten dieser Fakultät sind die Autoren der Kurzfilme. Wie Czernetzky mitteilt, gibt es als Überraschung auch noch Bonusmaterial. Insgesamt wird diese Reihe aus zehn DVDs bestehen. Die Planungen für 2010 haben schon begonnen. Die nächste DVD trägt den Arbeitstitel: Die gute alte Zeit im Unterwald. Anregungen vor allem aus den Reihen der HOGs sind erwünscht!
Bestellungen der DVD „Hoffnungsschimmer“ zum Subskriptionspreis von 10 Euro (nach dem 1. Januar 2010: 15 Euro) bei Günter Czernetzky, Isabellastraße 35, 80796 München, Telefon: (01 79) 1 17 64 56, E-Mail: g.czernetzky [ät] hog-schaessburg.de.

Schlagwörter: Film

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