29. August 2007

Bäm ålde Kirschbum åf der Hih

„Der Burchbärch“ und „Bäm ålde Kirsch­bum“ gehören zu unsern bekanntesten Liedern. Text und Melodie beider Lieder stammen von Fritz Schuller.

Bäm ålde Kirschbum åf der Hih

Bäm ålde Kirschbum åf der Hih
tråf ech dech ist äm Må,
de Kirsche bläden wëiß wä Schni,
ech schwur dir Läw uch Trå.

Et falen Bläten än deng Hoor
ech såch dech strohlän un
und nåhm de Blemcher wëiß uch klor
mät sånftem Gräff dervun.

Zem Donk gåwst ta en wieche Bläck,
si sess wä Kirscheblät,
meng Sieleget und all me Gläck
än dengen Ugen raht.

Do bä dem ålde Kirschebum
ä Gottes fråem Fiëld
hu mir, si gläcklich wä am Drum,
firt Liëwen ås gewiëlt.

Der Burchbärch äs mät Blome vol

Der Burchbärch äs mät Blome vol,
do såch ech dech zem irschtemol.
Ta Inijet!
Burchkloke logden vun der Hih,
klänjt esi frådich, klänjt esi frih.

Der Burchbärch äs e Blomelånd,
mer gengen do oft Hånd än Hånd,
ta Schatzijet!
Burchkloke logden vun der Hih,
klänjt esi frådich, klänjt esi frih.

Um Burchbärch bläht de fëirich Ris,
ech hun dech gärn, meng Herz schlit hieß.
Ta Guldijet!
Burchkloke logden vun der Hih,
klänjt esi frådich, klänjt esi frih.

Wëiß Rise blähn af ställem Gräf,
um Burchbärch låt meng inzich Läw.
Ta Inzijet!
Burchkloke logden vun der Hih,
klänjt esi trourich, dit esi wih.

Friedrich Wilhelm Schuller – so der genaue Name – wurde am 30. Januar 1894 in Mi­chels­berg als Sohn des dortigen evangelischen Pfar­rers geboren. Nach dem Theologie­studium in Deutschland wurde er zum Stadtprediger in Her­­mannstadt berufen. Da er großväterlicherseits aus Leschkirch stammte, war es den Lesch­­­kirchern ein Anliegen, ihn 1919 zu ihrem Pfarrer zu wählen. Hier konnte er seine musikalische Begabung vor allem durch die Leitung des gemischten Chores entfalten, den er zu be­achtlichen Erfolgen führte. Hier schrieb und kom­ponierte er auch das „Leschkircher Hei­mat­lied“. 1928 wurde er zum Pfarrer von Reuß­markt im Unterwald gewählt.

Seine letzte Pfarr­stelle trat er 1932 in Brenndorf an. Ihm verdankt die Burzenländer Gemeinde u.a. das „Lied für Brenndorf“. In Brenndorf ist Fritz Schuller am 5. November 1939 – erst 45-jährig – verstorben.

Bernddieter Schobel

Schlagwörter: Mundart, Lieder, Michelsberg, Brenndorf, Verse, Gedicht

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