22. Dezember 2007

„E sachsesch Chrästlied“ vun enem „Chrästkängd“

Im Jahre 1956 wurde in Baaßen von Bischof D. Friedrich Müller die Kantorenschule eröffnet. Vertreter des Landeskonsistoriums, des Theo­logischen Institutes und der Dekanatsbezirke waren an diesem denkwürdigen Tage mit dabei. Hier sollte eine neue Organisten- und Kantoren­generation ausgebildet wurde. Dabei war neben dem Instrumentalfach die Förderung des Ge­sangs und die Pflege der Chormusik ein Schwer­punkt.
Ernst Helmut Chrestel, zugleich Pfarrer und Gründer und Leiter der Kantorenschule, führte die regelmäßigen Krippenspielaufführungen in der Vorweihnachtszeit ein, die ein fester Bestand der Gemeindearbeit in Baaßen werden sollten. Dabei erklangen neben anspruchsvoller mehrstimmiger Chormusik verschiedener Epochen auch die bekannten Advents- und Weihnachts­lieder wie etwa die des „Quempas“. Es fehlte noch ein „Christlied“ in sächsischer Mundart.
So entstand 1961 das Weihnachtslied mit dem Titel „E sachsesch Chrästlied“, das im Dezember 1961 beim Krippenspiel der Kantorenschule in der evangelischen Kirche zu Baaßen zum ersten Mal erklang. Ein „Chrästlied“ von einem „Chrästkängd“ – denn Ernst Helmut „Chrestel“ wurde am 24. Dezember 1916 in Hetzeldorf geboren. Es sollte nicht sein einziges sächsisches Weihnachtslied bleiben, schon gar nicht sein einziges Chorwerk.

Hatte Chrestel schon während der Gymnasial­zeit in Mediasch und während des Theologie­stu­diums in Riga, Tübingen und Halle sich Chören angeschlossen, Singwochen besucht, Singge­meinschaften gegründet und geleitet, so tat er das erst recht nach seiner Ausbildung 1941-1942 an der Kirchenmusikschule in Berlin-Spandau.

Der Abdruck des dreistimmigen Satzes erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinha­ber. Beim MusikNoten-Verlag Latzina, Nikolaus-Lenau-Straße 5, 87199 Karlsruhe, Telefon/Fax: (07 21) 88 49 72, E-Mail: musiknoten@aol.com, ist es (auch vierstimmig) unter der Verlagsnum­mer 022/99 nebst weiteren „Siebenbürgischen und Rumänischen Weihnachtslieder für gemischten Chor“ zum Preis von 12,80 Euro zu erwerben. Beim selben Verlag ist ein Band mit Kompositionen und Be­arbeitungen von Ernst Helmut Chrestel in Vorbereitung.

Schlagwörter: Mundart, Musik

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