21. März 2009

M. Schneider: Fräijohrsahneng

Mit Verspätung hält der Frühling in diesem Jahr Einzug. Die Verfasserin beschreibt in diesem Gedicht in siebenbürgisch-sächsischer Mundart, wie sie in einem vorhergegangenen Jahr schon Ende Februar einen richtigen Vorfrühlingstag mit all seinen Freuden und Verheißungen erlebt hat. Die Autorin, die ungenannt bleiben möchte, zeichnet mit einem Pseudonym.
Äm Februar äs no asem Kalender
bä as normalerweïs noch Wängter,
doch sängt em vun der Iërderwärmung hiert,
äs’t Klima åldiest, åls weer’t verkihrt.

Well’t hegt esi hiesch äs dertaus,
hält ient uch glått näst mih äm Haus.
De Sånn schengt uch de Laft äs laa,
åf de Wise fainkeln de Perle vum Daa.

Em kå genesse Sånn uch Reah,
de Gesång åldenes Vueģels derzea.
Ålles erschengt esi rien uch fräsch;
än der Ferd hiëwt sich Niëwel iwer dem Bäsch.

Än de Gaarten häi uch do
set em Bläimcher giël uch bloo.
Un de Streche: Knerzker vum Vuerjohr ze sähn,
derzwäsche schie Pålmitzker blähn.

De Forsizia uch Tärne låssen ärr Kniepcher schwällen,
em kă se än de Krach glech ställen.
Än der Båch det Wåsser kån zer Reah näckest kunn
end nit meng Sihnsucht uch dervun.

Beiträge für „Sachsesch Wält“, die immer will­kommen sind, senden Sie bitte direkt an Bernd­dieter Schobel, Danziger Straße 16, 74564 Crailsheim. Auch Fax ist möglich: (0 79 51) 27 73 12, oder E-Mail: bernddieterschobel [ät] web.de.

Hanni Markel und Bernddieter Schobel

Schlagwörter: Gedicht, Mundart

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Neueste Kommentare

  • 03.03.2010, 15:37 Uhr von der Ijel: åf de Wise fainkeln de Perle vum Daa åf de Wisen fänkeln de Pelen vum Daa ---- ech dinken det ... [weiter]
  • 21.03.2009, 15:25 Uhr von Reimer: Der Ijel schriw: ...Wise uch Perle wäll ha äm Plural bleiwen ? Hun ech Riacht? Demno hat et -åf ... [weiter]
  • 21.03.2009, 07:40 Uhr von der Ijel: ---Laft äs laa, åf de Wise fainkeln de Perle vum Daa--- Fenj det Gedicht vun "Em Punkt ... [weiter]

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