Initiator des Siebenbürgischen Wirtschafts­clubs war Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Unter seiner Ägide trafen sich am 27. August 2010 unter anderem Rechtsanwälte, Hoteliers, Unternehmensberater, Zahnärzte, Entwicklungsdienstleister aus der Automobilbranche, IT-Fachleute, Bauunternehmer sowie Architekten zur Gründungsversammlung.

Zweck des Vereins ist es, mit neuen wirtschaftlichen Impulsen die Gemeinschaft der mittlerweile weit verstreuten Siebenbürger zu unterstützen und dadurch Wachstum und Wissen zu vermehren. In diesem Sinne strebt die CWG eine Vernetzung engagierter und interessierter Geschäftsleute an, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen wollen. Ob Unternehmer, Existenzgründer, leitende Angestellte, Freiberufler oder Studenten, willkommen sind alle, die sich am Aufbau eines Netzwerks beteiligen möchten, dessen anfänglicher Schwerpunkt in der Förderung der deutsch-rumänischen Wirtschaftsbeziehungen liegt. So hat sich der Verein denn auch auf die Fahnen geschrieben, zu den verschiedenen Wirtschaftsclubs in Rumänien partnerschaftlichen Kontakt aufzunehmen und zu pflegen.

Die CWG wurde von einer Gruppe wirtschaftlich aktiver siebenbürgischer Unternehmer gegründet, die nach einer Plattform für gemeinsamen Erfahrungs- und Informationsaustausch so­wie für Kooperationen auf Augenhöhe gesucht haben. Viele Geschäftsleute haben das Potenzial solcher Netzwerke längst erkannt. Besonders auf lokaler Ebene nutzen siebenbürgische Unternehmer die vorhandene Vielfalt an Kenntnissen ihrer Landsleute mit wachsendem Erfolg. In den regelmäßig stattfindenden regionalen Begegnungen sind bereits einige vertrauensvolle Partnerschaften entstanden. Vorreiter beim Knüpfen von Beziehungen ist der von Willy Schenker initiierte Wirtschaftskreis in Ingolstadt. Er unterhält seit mehreren Jahren rege Kontakte zu vielen von Siebenbürgern betriebenen Firmen. So kam es nicht von ungefähr, dass die erste regionale Zusammenkunft der Carl Wolff Gesellschaft am 26. März in Ingolstadt stattfand. Die wirtschaftlich interessierten Ingolstädter setzten ihre Gespräche bei einem weiteren Treffen am 29. April fort.

Da die hier geschlossenen Verbindungen den Mitgliedern hervorragende Möglichkeiten bieten, sich gegenseitig zu unterstützen, stand die Ingolstädter Wirtschaftsinitiative Pate für ein bundesweites Modell. Denn erklärtes Ziel der CWG ist es, die ökonomischen Interessen aller Siebenbürger Sachsen in Deutschland zu vertreten und in einem einzigen Netzwerk zu bündeln. Dazu sollen künftig noch mehr siebenbürgische Gewerbetreibende und Unternehmer auch in anderen Städten zusammentreffen. Wer sich für eine wirtschaftliche Vernetzung interessiert, kann demnächst auch überregionale Veranstaltungen besuchen. Mit Vorträgen über das EU-Recht, Informationen zu Fördergeldern, die ­geplante Geschäftsvorhaben auf ein solides Fundament stellen, oder Tipps zu Investitionsmöglichkeiten in Rumänien will die CWG ihren Mitgliedern beratend und vermittelnd zur Seite stehen.

Ein eigener Internetauftritt der Carl Wolff Gesellschaft unter www.carlwolff.de soll Mitmacher gewinnen und eine offene Form des Wirtschaftsaustausches ankurbeln. Die neu eingerichtete Projektbörse ist eine Online-Plattform, die in Kürze allen Mitgliedern der CWG zur Verfügung stehen wird. Das Angebot ist interaktiv gestaltet, die Nutzer können selber mitwirken. Projektvorschläge, wie beispielsweise Investitionsvorhaben in Rumänien, laden zum fachlichen Austausch der User ein und streben eine Vernetzung von siebenbürgischen und international tätigen Geschäftsleuten an. Aktuell ist eine siebenbürgische Immobilien-Gesellschaft im Gespräch. Wer lieber Zeitung liest, kann sich in der Siebenbürgischen Zeitung über Neuigkeiten informieren.

Gute Branchenkontakte knüpft man unter anderem bei Messebesuchen. Als Schauplätze von zukünftigen Technologien und Ideen sind die weltweit wichtigen Messen, wie die Internationale Tourismus Börse (ITB) oder die Hannover Messe Industrie (HMI) für die siebenbürgischen Unternehmer besonders interessant. Hier organisiert die CWG Begegnungen, bei denen sich die Teilnehmer mit internationalen Ausstellern in persönlichen Gesprächen über technische Neuerungen sowie den Aufbau lukrativer Geschäftsbeziehungen austauschen können.

Bekanntlich werden gute Geschäfte auch auf dem Golfplatz gemacht. Daher hat sich die CWG für die Sportler unter den Mitgliedern etwas einfallen lassen: Ein Carl Wolff Golfturnier soll Gelegenheit geben, die Pflege von Geschäftsbeziehungen mit dem Hobby zu verbinden.

Es wird auch in diesem Jahr gefeiert: Zum Gründungsfest im Hessischen Landtag in Wiesbaden erwartet die CWG am 29. Oktober viel Wirtschafts- und Politprominenz.

Selbst wenn die wirtschaftlichen Belange im Vordergrund der Vereinsarbeit stehen, hat die Gesellschaft auch eine soziale Mission. Sie will die Kultur der Siebenbürger Sachsen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen.

Gegenwärtig zählt der Verein, der sich aus Mitgliedsbeiträgen finanziert, über 40 Teilnehmer mit steigender Tendenz. Bei den Siebenbürger Unternehmern stößt der Wirtschaftsclub auf allgemeine Akzeptanz. Die CWG begegnet den unterschiedlichen Erwartungen und Vorstellungen, die Geschäftsleute und Unternehmer an sie herantragen, mit offenen Ohren. Als junge Organisation, die noch dabei ist, ihre Möglichkeiten auszuloten, will sie sich den Bedürfnissen ihrer Landsleute anpassen und eine sinnvolle Ergänzung zum Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland bilden, dessen Tätigkeit sie auch finanziell unterstützt. Die beiden Organisationen wollen sich bei ihrer Arbeit gegenseitig helfen. Das Bündnis wurde unter anderem durch eine organisatorische Verflechtung besiegelt: So ist der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Mitglied im Kuratorium der Carl Wolff Gesellschaft, während der Vorsitzende der Carl Wolff Gesellschaft zum Vorstand der Dachorganisation der Siebenbürger Sachsen gehört.

Und weil die Carl Wolff Gesellschaft in ihren Reihen möglichst viele Landsleute begrüßen will, ist sie selbst Mitglied im Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland sowie im Deutsch-Rumänischen Forum Berlin. Denn auch heute gilt der Grundsatz, der Siebenbürgen über viele Jahrhunderte vor dem Zerfall bewahrt hat: Nur zusammen ist man stark und kann künftigen Herausforderungen gut gewappnet begegnen. In diesem Sinne will die Carl Wolff Gesellschaft zugleich identitätsstiftend wirken.

Bettina Ponschab

Die Carl-Wolff-Gesellschaft lädt ein

Samstag, 7. Mai, 17.00 Uhr: Regionales Mitgliedertreffen Stuttgart auf dem Weingut Eisele, Besenwirtschaft „Gässles-Stüble“, Mittelgasse 1, 74934 Hessigheim; Infos für Interessierte bei Dieter Thiess: E-Mail: d.thiess[ät]carlwolff.de, Mobil: (01 76) 93 16 66 80.

Freitag, 13. Mai, 18.00 Uhr: Regionales Mitgliedertreffen München, Restaurant „Ludwigs“, Heiliggeiststraße 6, 80331 München; Weitere Informationen bei Helmuth Hensel: E-Mail: h.hensel[ät]carlwolff.de, Mobil: (01 51) 16 77 25 91.

Montag, 16. Mai, 17.00 Uhr: Regionales Mitgliedertreffen Berlin, Mosse Palais (Deutsche Gesellschaft e. V), Voßstraße 22, 10117 Berlin-Mitte (Potsdamer Platz; Infos für Interessierte bei Frank Höchsmann: E-Mail: info[ät]hotqua.de, Telefon: (0 30) 40 10 77 22, Mobil: (0 17 31) 83 60 98.

Weitere Informationen und Terminaktualisierungen erhalten Sie auf der Webseite der Carl Wolff Gesellschaft: www.carlwolff.de.