14. Juni 2011

Bernd Fabritius in Dinkelsbühl: "Die junge Generation ist unsere Brücke in die Zukunft"

„Das Interesse an unserer Geschichte, an unseren Traditionen und an dem, was Heimat ausmacht, ist lebendig“!“ Dies stellte Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. und Präsident der Föderation der Siebenbürger Sachsen, auf der Festkundgebung des Heimattages der Siebenbürger Sachsen am 12. Juni 2011 in Dinkelsbühl fest. Die junge Generation sei „unsere Brücke in die Zukunft“. Die Aufnahme und Integration einiger Hunderttausend Siebenbürger Sachsen in Deutschland sei eine Herausforderung, die bestens bewältigt worden sei. Mit großer Begeisterung begrüßt wurden hochkarätige Ehrengäste wie der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, der rumänische Außenminister Teodor Baconschi, der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, und der bekannte Musiker Peter Maffay. Rund 20 000 Besucher feierten ein sehr gelungenes Pfingstfest in der Partnerstadt der Siebenbürger Sachsen. Die Begrüßungsansprache des Bundesvorsitzenden wird im Wortlaut wiedergegeben.
Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich zum Heimattag der Siebenbürger Sachsen 2011 in Dinkelsbühl!

Dinkelsbühl, die Stadt, in der vor 60 Jahren zum ersten Mal unser Heimattag in Deutschland gefeiert wurde und mit der wir seit über 25 Jahren partnerschaftlich verbunden sind, ist auch in diesem Jahr der wunderschöne Rahmen für unser Fest des Wiedersehens mit Landsleuten, mit Bekannten und Freunden, für das Erleben unserer Gemeinschaft. Der wunderbare Trachtenumzug, in dem wir zusammen, Jung und Alt, generationenübergreifend, ein Bekenntnis abgelegt und ein Zeichen der Traditionsverbundenheit gesetzt haben, spricht eine deutliche Sprache: Wir sind eine Gemeinschaft! Es hat Freude gemacht, euch zuzusehen, und dass sie alle hier sind, das gibt Zuversicht!

Der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius während ...
Der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius während seiner Festansprache in Dinkelsbühl. Foto: Lukas Geddert
Ich begrüße alle Ehrengäste, die uns an unserem Heimattag mit ihrer Anwesenheit beehren.

Ganz herzlich begrüße ich den Innenminister der Bundesrepublik Deutschland, Sie Herr Dr. Hans-Peter Friedrich. Dass die Bundesregierung durch einen so hohen Vertreter unserem Heimattag einen Gruß erbietet, ist eine ganz besondere Ehre für uns. Es zeigt uns: Wir sind angekommen und gehören als Siebenbürger Sachsen dazu.

Die Integration der Deutschen aus den ehemaligen Ländern des Ostblocks ist Teil Ihres Aufgabengebietes. Hier hat die Bundesrepublik Deutschland Vorbildliches geleistet. Die Aufnahme und Integration einiger Hunderttausend Siebenbürger Sachsen in Deutschland war eine Herausforderung, die bestens bewältigt wurde. Das ist auch ein Verdienst Ihres Hauses und des dort angesiedelten Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Christoph Bergner. Wir bitten Sie, Herrn Bergner einen schönen Gruß von Freunden zu einem Freund mitzunehmen. Sie hatten und haben stets ein offenes Ohr für unsere Anliegen, seien es unsere Belange in Deutschland oder in Rumänien. Dafür spreche ich Ihnen ganz persönlich ein herzliches Dankeschön aus!

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Ganz besonders freue ich mich, keinen Geringeren als den Außenminister Rumäniens, Herrn Dr. Teodor Baconschi sehr herzlich in unserer Mitte willkommen zu heißen.

Vă salut pe dvs., d-le Ministru de Externe din fosta noastră patrie, excelența sa Dr. Teodor Baconschi! Un bun venit de la sașii ardeleni de pretutindeni, un bun venit la Dinkelsbühl! Anul trecut am avut onoarea participării Ministrului de Interne al României, faptul că anul acesta ne onorați cu prezența dvs., ne arată că România are un interes accentuat, chiar o convingere, să continuăm dialogul fructuos început, în vederea soluționării unor teme de interes comun. Vă mulțumesc in numele tuturor sașilor pentru înțelegerea și susținerea dvs.

Ich danke Ihnen, Herr Außenminister Dr. Baconschi, namens aller Siebenbürger Sachsen dafür, dass Sie uns die Gelegenheit dazu bieten, die Gespräche fortzusetzen, die wir bereits im letzten Jahr mit dem rumänischen Innenminister begonnen haben. Gestern Abend hatten wir Gelegenheit zu einem Gespräch mit der Leitung unseres Verbandes. Sie haben ein offenes Ohr für unsere Anliegen bewiesen und uns zugesagt, dass wir bei Ihnen stets offene Türen haben. Ein herzliches Dankeschön dafür.

Ich begrüße in diesem Zusammenhang auch den Vertreter der Siebenbürger Sachsen in der rumänischen Regierung, herzlich willkommen Herrn Staatssekretär Helge Fleischer. In Rumänien ist unsere Gemeinschaft sowohl in der Regierung – durch Sie – als auch im Parlament vertreten. Nehmen Sie von hier die besten Grüße an unseren Vertreter im Rumänischen Parlament, Herrn Abgeordneten Ovidiu Ganț, mit. Mir ist kein anderes Land des ehemaligen Ostblocks bekannt, das den dort lebenden Deutschen – als solche – sowohl eine Vertretung in der Regierung als auch im Parlament anbietet. Dies belegt nur ein weiteres Mal den Stellenwert, den Sie unserer Gemeinschaft einräumen.

Ganz besonders begrüße ich aus Siebenbürgen den höchsten Vertreter unserer Heimatkirche, lieber Herr Bischof Reinhart Guib, seien Sie uns herzlich willkommen. Ein herzliches Dankeschön für das Geistliche Wort zur Einleitung unserer Kundgebung. Das ist gute Tradition, und so soll es bleiben. Ich begrüße gleichzeitig den Hauptanwalt der Landeskirche, Herrn Friedrich Gunesch. Mit dem Beitritt unserer evangelischen Heimatkirche zur weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen wurde ein gemeinschaftsstiftendes Zeichen gesetzt. Jetzt planen wir gemeinsam eine weitere Einbindung unserer Heimatkirche in die Mitte unserer Gemeinschaft. Es ist ein guter Weg, den wir da eingeschlagen haben. Diesen Weg wollen Sie mit uns weitergehen, und dafür danken wir Ihnen.

Eine besondere Freude ist es für uns alle, den vielleicht bekanntesten Siebenbürger Sachsen der Gegenwart zu begrüßen, herzlich willkommen, lieber Peter Maffay. Sie vorzustellen erübrigt sich wirklich. Sie und Ihre Musik sind weit über die Grenzen unserer Gemeinschaft bestens bekannt. Bekannt ist auch Ihr soziales Engagement. Sie setzen sich schon seit vielen Jahren besonders für solche Mitmenschen ein, die Hilfe benötigen und die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Gestern haben Sie in der Paulskirche eine Ausstellung eröffnet, in der Ihr Projekt für traumatisierte Kinder in der Kirchenburg Radeln vorgestellt wird. Ich lade Sie, liebe Landsleute, ein, diese Ausstellung zu besuchen. Es ist ein Projekt mit Signalwirkung, das auf Chancen hinweist. Wie sagten Sie vor einigen Jahren so treffend: „Die Grenzen zu Siebenbürgen sind weggefallen. Es ist Zeit, wieder dorthin zu gehen – nicht für immer, aber immer öfters!“ Recht haben Sie!

Aus Hessen begrüße ich den Präsidenten des Hessischen Landtages, lieber Herr Norbert Kartmann, ein herzliches Willkommen. Auch Sie muss man in unseren Reihen nicht mehr vorstellen. Sie gehören zu uns, sind bestens bekannt und hier zu Hause.

Als Vertreter unseres ehemaligen Heimatlandes begrüße ich seine Exzellenz, Herrn Botschafter Lazǎr Comǎnescu, die Generalkonsulin Brândușa Predescu und alle Mitglieder der Delegation. Auch Ihre Anwesenheit, Exzellenz, ist fast schon Tradition, sie belegt die gute Zusammenarbeit und die Freundschaft. Und auch das ist uns einen Dank wert.

Aus dem deutschen Bundestag begrüße ich sehr herzlich den stellv. Sprecher der Arbeitsgruppe Vertriebene und Flüchtlinge der Unionsfraktion und meinen Kollegen im Stiftungsrat der Stiftung „Flucht-Vertreibung-Versöhnung“, Herrn Abgeordneten Stephan Mayer. Sie, lieber Herr Mayer, sind bekannt als engagierter Verfechter unserer Anliegen, Sie kommen aus der Region Mühldorf/Waldkraiburg und kennen uns; für ihre stetige Unterstützung danke ich an dieser Stelle, und wir wissen, solange wir Sie haben, sind unsere Sorgen gut aufgehoben. Aus dem Bayerischen Landtag begrüße ich die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Christa Naaß. Ich begrüße die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Vertriebenenpolitik der CSU-Fraktion, Frau Christa Matschl. Auch Ihnen ein herzliches Willkommen und ich freue mich, dass wir schon in wenigen Tagen nach Siebenbürgen reisen, gemeinsam, weil Ihre Arbeitsgruppe unsere Heimat kennen lernen möchte. Seien Sie jetzt schon unser Gast.

Aus dem Landtag unseres Patenlandes Nordrhein-Westfalen begrüße ich den Abgeordneten Werner Jostmeier, Vorsitzender des Europaausschusses.

Ich grüße unsere Gastgeber, die Vertreter unserer Partnerstadt Dinkelsbühl, allen voran Sie, Herr Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer, ich grüße die Mitglieder des Stadtrates und alle Bürgerinnen und Bürger Dinkelsbühls, die uns heute in ihrer gastfreundlichen Stadt aufnehmen. Für den Landkreis Ansbach begrüße ich ganz herzlich den stellvertretenden Landrat Kurt Unger.

Aus den befreundeten Verbänden in unserer weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen begrüße ich zuerst als Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen den Vorsitzenden des Kronstädter Kreisforums, Herrn Wolfgang Wittstock. Es ist eine große Freude für uns, dass gerade in dem Jahr, in dem wir 800 Jahre seit der Besiedlung und der ersten urkundlichen Erwähnung des Burzenlandes feiern, Sie – als Vertreter der heute im Burzenland lebenden Siebenbürger Sachsen – mit uns gemeinsam feiern. Gleichzeitig begrüße ich die Abordnung des Landesforums unter Leitung der Geschäftsführerin Anita Pavel, es ist nun schon fast gute Tradition, dass wir die Heimattage gemeinsam feiern, sei es in Siebenbürgen, Deutschland, Österreich, Kanada oder in den Vereinigten Staaten. So soll es ebenfalls sein, ein herzliches Willkommen. Aus Österreich begrüße ich ganz herzlich Herrn Manfred Schuller, den stellvertretenden Bundesobmann des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich.

Ebenso begrüße ich für unsere Landsleute in Übersee, den Verbänden in Kanada und den USA, Herrn Hanz Hermann, Chefredakteur des „Saxon News Volksblatt“, stellvertretend für den Präsidenten Thomas Manning.

Als Vertreter der Landsmannschaft der Banater Schwaben begrüße ich den stellv. Bundesvorsitzenden Dietmar Ledig, herzlich willkommen. Uns verbindet eine gute Zusammenarbeit, Siebenbürger Sachsen und die Schwaben aus Rumänien ziehen am gleichen Strang.

Ein Gruß geht an alle Vertreter der Verbände und Organisationen innerhalb unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, zuerst an den Ehrenvorsitzenden unseres Verbandes, Dr. Wolfgang Bonfert, an den Vorsitzenden des Kulturrates, Dr. Christoph Machat, den Vorsitzenden des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen, Dr. Johann Kremer, den Vorsitzenden des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen und ev. Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD, Dekan i.R. Hermann Schuller, den Vorsitzenden des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften, Michael Konnerth, und stellvertretend für alle Vertreter der Heimatortsgemeinschaften Karl-Heinz Brenndörfer, den Vorsitzenden der mitausrichtenden Regionalgruppe Burzenland. Ich grüße herzlich alle anwesenden Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises, stellvertretend für sie die diesjährigen Preisträger Professor Dr. Stefan Sienerth und Professor Dr. Peter Motzan.

Ich grüße letztlich Sie alle, liebe Landsleute, die Sie so zahlreich nach Dinkelsbühl gekommen sind, um mit uns gemeinsam das Pfingstfest und unseren Heimattag zu feiern, gemeinsam mit unseren Gästen und Freunden der Siebenbürger Sachsen.

Ich freue mich sehr, Sie alle im Namen des Bundesvorstandes des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. zu unserem Heimattag 2011 in Dinkelsbühl ganz herzlich willkommen zu heißen.

Das Motto des Heimattages

Unseren Heimattag 2011 haben wir unter das Motto „Flügel hier, Wurzel dort; Brücken über Zeit und Raum“ gestellt.

Diese Metaphern stehen für das Selbstverständnis unserer Gemeinschaft, sie sind ein treffendes Bild für die Situation, in die uns die Geschichte des letzten Jahrhunderts und die neuere Entwicklung gebracht hat. Unsere Wurzeln in Siebenbürgen gehören zu unserem Selbstverständnis, aus ihnen schöpfen wir Kraft und das Selbstvertrauen dafür, dass wir in unserem neuen Lebensumfeld fliegen können.

Ja, wir sind hier gut angekommen. Unsere Integration hat reibungslos geklappt, ohne dass wir durch Assimilation untergegangen wären. Wir sind da, als Siebenbürger Sachsen!

Beitrag zur Migrationsebatte

Zu der in Deutschland stattfindenden Migrationsdebatte können wir sicher durch die eine oder andere Erfahrung beitragen. Wir sollten aber nicht zum Gegenstand dieser Debatte gemacht werden. Der Migrationsbegriff steht in der öffentlichen Wahrnehmung für Wanderer zwischen Kulturkreisen, für Fremde, die zu uns kommen. Wir hingegen sind als Siebenbürger Sachsen Deutsche, und sollten nicht mit Integrationshemmnissen in Verbindung gebracht werden, mit denen Menschen zu kämpfen haben, für die Deutschland, unsere Kultur und unsere Sprache etwas Fremdes sind. Unser eigenes kulturelles Selbstverständnis ist ein anderes als das der Migranten, und wer dieses übersieht, unterliegt einem schweren Irrtum. Wir danken Ihnen, Herrn Bundesinnenminister, sowie dem Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung dafür, dass Sie uns mit Empathie und Sachverstand begleiten und an unserer Seite stehen und sich mit uns gegen unsere Ausgrenzung stemmen.

Brücken der Erinnerung und des Verständnisses

Die Entstehungsgeschichte unserer Gemeinschaft, die Erfahrungen und über die Jahre erworbenen Fähigkeiten machen uns zu den geborenen Brückenbauern. Wir bauen Brücken der Erinnerung und des Verständnisses, denn solche Brücken führen in die Zukunft. Ein zusammenwachsendes Europa braucht solche Verbindungen. Doch Brücken sind nur so tragfähig, wie die Pfeiler, auf die sich diese stützen.

Deswegen ist es erforderlich, diese stabil zu bauen, ohne Verwerfungen. Den einen Pfeiler – hier in Deutschland – habe ich schon angesprochen. Er ist – mit einigen Ausnahmen, wenn ich die restriktive Rentengesetzgebung für uns Spätaussiedler oder die seit Jahren zurückgefahrene Kulturförderung für unseren Teil der deutschen Geschichte bedenke – zweifellos gut gebaut.

Wiedergutmachung für kommunistisches Unrecht

Auch die andere Seite, unsere Heimat Siebenbürgen in Rumänien, gehört dazu. Auch hier hat sich in den letzten 20 Jahren vieles entwickelt, einige – essenzielle – Baustellen sind hingegen weiter offen. Die kollektive Verschleppung nach Russland im Januar 1945, die Enteignungen, die Unterdrückung und die existenzvernichtende Assimilationsbemühung des kommunistischen Einheitsstaates, alle Verbrechen in dem Rumänien Ceaușescus haben dazu geführt, dass der größte Teil unserer Gemeinschaft die Rettung im Weggehen gesucht hat. Man spricht von der stillen Vertreibung. Realität ist aber auch, dass einzelne Landsleute mit dem kommunistischen Unterdrückungssystem, mit der verbrecherischen Securitate verstrickt waren. Es gibt Opfer und Täter. Als Verband der Siebenbürger Sachsen engagieren wir uns auch hier für die Aufklärung und gegen das Verdrängen. Ich lade Sie alle ein, an der Podiumsdiskussion zu dieser Frage morgen um 9.30 Uhr im Kleinen Schrannensaal teilzunehmen.

Die stille Vertreibung konnte nur stattfinden, weil wir die Wende irgendwann nicht mehr erhoffen konnten. Doch jetzt ist sie da!

Rumänien gehört zur Europäischen Union

Rumänien ist seit einigen Jahren Mitglied der Europäischen Union. Wenn nun zumindest ein Teil dieses Unrechtes wieder gut gemacht wird, dann führt das zur Festigung des Brückenpfeilers dort und zur Tragfähigkeit der Brücke, und das sollten wir alle wollen. Dazu gehört zweifelsfrei die Einbeziehung der 1945 nach Russland verschleppten und heute noch lebenden Landsleute in die bestehenden Wiedergutmachungsgesetze. Die Vorschriften über zumindest symbolische Wiedergutmachung sollen – genau so wie der rumänische Senat das am 4. Mai dieses Jahres beschlossen hat – baldmöglichst in Kraft treten und umgesetzt werden. Gleiches gilt für die Restitution des enteigneten Vermögens, ein Anliegen, das der rumänische Innenminister Vasile Blaga im letzten Jahr als „gemeinsames Anliegen“ bestätigt hatte. Hier gibt es noch Verbesserungspotential. Die Anpassung der Verwaltungsverfahren - in Restitutionssachen, aber auch in den zwischenstaatlichen Rentenverfahren, unter welchen besonders die älteren Landsleute eine Last zu tragen haben – an europäische Maßstäbe wäre ohne große Anstrengung zu erreichen. Solche Maßnahmen dienen letztlich dem gemeinsamen, wohlverstandenen Interesse und schaffen die Grundlagen für ein Zusammenleben in dem gemeinsamen Europäischen Haus.

Beitritt zum Schengenraum

Grenzen sind weggefallen, in Kürze soll unsere alte Heimat Teil des Schengenraumes werden – dann rücken Dinkelsbühl, München, Hamburg und Hermannstadt, Kronstadt oder auch Radeln noch näher zusammen. Und das begrüßen wir ausdrücklich!

Siebenbürgen bleibt Heimat!

Dieses erkennt zunehmend auch unsere junge Generation. In der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) feiert sie in diesem Jahr 25. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch dazu! Das Interesse an unserer Geschichte, an unseren Traditionen und an dem, was Heimat ausmacht, ist lebendig. Siebenbürgen ist selbst für diejenigen, die längst nicht mehr dort geboren wurden, etwas Spannendes. Man tauscht sich aus, im Internet, bei Facebook, oder auf unserer Homepage Siebenbuerger.de – Siebenbürgisches verbindet!

Das „Hier und Dort“ aus unserem Motto ist für diese nichts Gegensätzliches, sondern Teil eines Ganzen. So soll es sein. Ihr, die junge Generation, seid unsere Brücke in die Zukunft! Danke schön!

In diesem Sinne, wünsche ich uns allen einen frohen Heimattag und schöne Tage in Dinkelsbühl!

Schlagwörter: Heimattag 2011, Fabritius, deutsch-rumänische Beziehungen, Integration

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