1. September 2025
Gedenken am Vertriebenen-Denkmal in Bad Cannstatt
Am 5. August fand im Kurpark von Bad Cannstatt die feierliche Kranzniederlegung zum Gedenken an Flucht und Vertreibung statt. Begleitet von der Blaskapelle der Siebenbürger Sachsen Stuttgart, versammelten sich Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft sowie zahlreiche Ehrenamtliche, um mit Kränzen und Gedenkworten der Opfer zu gedenken. Die musikalischen Beiträge wie auch die Anwesenheit zahlreicher Trachtenpaare verliehen der Feier einen besonders würdigen Rahmen und machten zugleich sichtbar, wie lebendig die Arbeit des Bundes der Vertriebenen (BdV) und seiner Gliederungen bis heute ist.

Es folgte das Gedenkwort von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper. Er erinnerte an die besondere Rolle Stuttgarts für die Heimatvertriebenen, da im Cannstatter Kursaal 1950 die „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ verabschiedet wurde. Nopper würdigte die große Aufbauleistung der Vertriebenen und stellte heraus, dass ihre Versöhnungsbereitschaft ein historisches Signal gewesen sei. Die Erinnerung, so mahnte er, dürfe nicht museal werden: Sie müsse auch heute helfen, das Leid von Flüchtlingen und Vertriebenen weltweit ernst zu nehmen.
Im Anschluss sprach BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius. Er würdigte das Leid, aber auch den Mut der Millionen Menschen, die während und nach dem Krieg Flucht, Vertreibung, Deportation und Zwangsarbeit ertragen mussten. Fabritius erinnerte daran, dass viele Überlebende ihre Geschichten im Stillen bewahrt hätten, während die Nachgeborenen heute vermehrt auf Spurensuche gehen und damit die Erinnerung in die Zukunft tragen. Er forderte Politik und Gesellschaft auf, Zeitzeugenberichte zu sichern, Wissen in Schulen zu verankern und das Vermächtnis der Vertriebenen sichtbar zu bewahren.

Mit den Klängen der Blaskapelle und der stillen Kranzniederlegung fand die Feier einen würdigen Abschluss.
Schlagwörter: Flucht und Vertreibung, Kranzniederlegung, BdV, Bad Cannstatt, Bernd Fabritius
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