Bereits am 21. Januar 1959 wurde die Nachbarschaft in der neuen Siedlung im Hoffeld nach siebenbürgischer Tradition gegründet. Drei Monate danach, am 18. April 1959, folgte die Kreisgruppe Dinkelsbühl (heute Dinkelsbühl – Feuchtwangen). Die Gründer beider Gruppierungen waren identisch: Nachbarvater Thomas Schuller und Hans Sommerburger.

Die Jubiläumsfeier anlässlich des 50. Jahrestages begann mit einem gut besuchten Gottesdienst in der St.-Pauls-Kirche, gehalten von Pfarrer Günther Hauptkorn und begleitet vom Chor der Kreisgruppe Crailsheim. Zur anschließenden Festveranstaltung konnten zahlreiche Ehrengäste begrüßt werden, allen voran Schirmherr Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer, Vertreter des Dinkelsbühler Stadtrates und des Landkreises Ansbach, der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius, die Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, Herta Daniel, der Vorsitzende des Verbandes der siebenbürgisch-sächsischen Heimatortsgemeinschaften, Michael Konnerth, sowie Gäste aus den benachbarten Kreisgruppen.

Die Festveranstaltung bereicherten die Grußworte mehrerer Ehrengäste. In seiner Festrede sprach Dr. Bernd Fabritius, bezogen auf die gelungene Integration, von einer „siebenbürgisch-sächsischen Erfolgsgeschichte in Dinkelsbühl“. Dinkelsbühl sei von Anfang an mit dem neuen siebenbürgisch-sächsischen Leben in Deutschland fest verbunden. Bekanntlich findet in der Großen Kreisstadt seit 1951 alljährlich der Heimattag der Siebenbürger Sachsen statt. Das 50-jährige Jubiläum der Kreisgruppe und der Nachbarschaft gebe aber auch Anlass zur Frage „nach Inhalt, Sinn und Zweck unseres Zusammenseins“, zitiert die FLZ den Bundesvorsitzenden. Kulturpflege und die Hilfe zur Integration genügten heute als Verbandszweck nicht mehr. Fabritius rief dazu auf, sich auf Werte wie den Gemeinsinn zu besinnen und wies in diesem Zusammenhang auf das diesjährige Heimattagsmotto „Gemeinsinn leben – im Dialog handeln“ hin. Die anfängliche kollektive Selbstbezogenheit der Verbandstätigkeit genüge im demokratischen Gesellschaftsgefüge Deutschlands nicht mehr. Erforderlich sei vielmehr auch im gesamteuropäischen Kontext der Dialog, unterstrich der Festredner.

Für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung sorgten das Klarinettenquartett Hubner sowie der Crailsheimer Chor, geleitet von Margarethe Ortius. Im Rahmen der Ehrungen überreichte der Bundesvorsitzende dem Nachbarvater Horst Wellmann und dem Kreisvorsitzenden Georg Schuster das Goldene Ehrenwappen des Verbandes sowie Pfarrer Günther Hauptkorn eine Ehrenurkunde. Die derart Geehrten bedachten ihrerseits die noch lebenden Gründungsmitglieder Mathias Seidel, Mathias Grum, Barbara Adami und Gertrud Diener mit Urkunden. Für besondere Verdienste wurde Harald Miess von Nachbarvater Horst Wellmann geehrt. Für seine hervorragende Arbeit bei der Erstellung der Festschrift wurde dem Jugendlichen Thomas Schuller ein Geschenk überreicht.

Das Programm wurde fortgesetzt mit einem gemeinsamen Mittagessen nach Siebenbürger Art, das die Blaskapelle Ansbach musikalisch umrahmte. Aufgrund des unbeständigen Wetters verlegte man den Gang zur Gedenkstätte mit Kranzniederlegung in die Schranne, wo der Ehrenvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Wolfgang Bonfert, eine Ansprache hielt.

Im Verlauf eines von Pfarrer Hauptkorn moderierten kulturellen Programms stellten der Chor und die Tanzgruppe der Kreisgruppe unter Leitung von Doris Schuller sowie die Kindergruppe unter der Leitung von Elke Kramer ihr Können unter Beweis. Als Gastgruppe trat der Zunftreigen der Dinkelsbühler Kinderzeche auf. An die Festveranstaltung schloss sich ein rauschender Jubiläumsball an mit der Gruppe „Starlights“, der bis in die frühen Morgenstunden dauerte. Als besondere Ehre empfanden wir die Festrede des Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius, dem wir hiermit nochmals danken. Auf diesem Wege möchten sich die Vorstände der Nachbarschaft und der Kreisgruppe auch bei allen fleißigen Helfern und Mitwirkenden für ihre erbrachten Leistungen bedanken. Monatelange Vorbereitungen waren der Festveranstaltung vorausgegangen. Besonderer Dank gilt dem Festausschuss, bestehend aus: Günther Hauptkorn, Alfred Schuller, Doris Schuller, Reinhold Miess, Maria Wellmann, Harald Miess, Georg Schuster und Horst Wellmann.

Georg Schuster, Kreisvorsitzender
Horst Wellmann, Nachbarvater