3. Oktober 2009
Aussiedler ein Glücksfall für Bayern
Mit Volkstanz, Musik und klangvollem Gesang, mit Reden und Ehrungen hat der Kreisverband Passau Stadt und Landkreis des Bundes der Vertriebenen (BdV) am 27. September in Passau den „Tag der Heimat“ gefeiert. BdV-Kreisvorsitzender Hermann Folberth, auch Vorsitzender des Kreisverbandes Pfarrkirchen Rottal/Inn des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, begrüßte die 150 Teilnehmer im Rathaussaal und eröffnete die unter das Motto „Wahrheit und Gerechtigkeit – Ein starkes Europa“ gestellte Veranstaltung.
Der Festredner Konrad Kobler, MdL, übte heftige Kritik an den tschechischen Beneš-Dekreten. Der Bezirksvorsitzende der Europa-Union sprach den Teilnehmern aus der Seele, als er die nach wie vor rechtskräftigen Beneš-Dekrete als „Unrecht und Verstoß gegen die europäische Werteordnung“ kritisierte. Er sah noch offene Fragen beim Verhältnis zu Polen und Tschechien, die vor allem die „unbestrittenen völkerrechtswidrigen Enteignungen der deutschen Vertriebenen betreffen“. Kobler thematisierte die dramatischen Erfahrungen von Diskriminierung, Entrechtung, Enteignung, Vertreibung, Zwangsarbeit und Massenvergewaltigung. Dennoch sei es den Vertriebenen gelungen, eine neue Existenz zu schaffen und zum Erfolg beizutragen. Sie und die Aussiedler seien „ein Glücksfall“ für Bayern, verdienten Dank und Solidarität.
Der Festredner forderte, „Dinge beim Namen zu nennen“. Unrecht, dass an Deutschen verübt wurde, sei nicht umzudeuten. Dies gelte auch für das, was während der NS-Diktatur anderen Völkern angetan wurde. Zur Wahrheit gehöre, mit dem Geburtsort der Vertriebenen nicht Schindluder zu treiben. Wer damals in Schlesien geboren wurde, sei nicht in Polen geboren. Bayern gewährleiste entsprechende Änderungen bei den Behörden. Erfreulich nannte Kobler die „Klimaverbesserung“ zwischen Tschechien und Bayern, das ein Sudetendeutsches Museum in München plant. Er warb für eine Vertretung des Freistaats, ein „Bayerisches Zentrum“ in Prag. Kobler mahnte, sich entschieden für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Er begrüßte das geplante Zentrum gegen Vertreibung in Berlin. Die Verbände müssten aber selbst auswählen können, wen sie in den dortigen Stiftungsrat entsenden. Das „Haus Europa“ sah er als die „größte Friedensinitiative aller Zeiten“ und Erfolgsstory. Er forderte, die „Beitrittsgeschwindigkeit“ zu drosseln und Integration vorzuziehen.
Der „Tag der Heimat“ sei für die Vertriebenen Anlass, zusammen zu kommen, um sich gemeinsam der ursprünglichen Heimat zu erinnern, sich zu ihr und ihrer Geschichte zu bekennen, betonte BdV-Kreisvorsitzender Hermann Folberth. An diesem Tag sei der Verlust von Hab und Gut, Heimat und lieben Menschen besonders wach. 60 erfolgreiche Jahre Bundesrepublik seien untrennbar mit dem Gewaltverzicht und Aufbauwillen der Heimatvertriebenen verbunden. Trotz Entwurzelung, Verzweiflung und Ablehnung, die ihnen entgegen schlug, seien sie die Hefe des Wirtschaftswunders und der Gemeinschaft gewesen. Der Tag gebe Gelegenheit, Offenheit zu zeigen, über Grenzen zu blicken, die eigene Kultur zu bewahren, Begegnung zu ermöglichen und Brücken zu den europäischen Völkern zu bauen.
Der „Tag der Heimat“ nehme in Passau einen festen Platz ein, sagte der dritte Bürgermeister Anton Jungwirth. Er erinnere seit dem Jahr 1950 an Vertreibung und Flucht von 15 Millionen Deutschen, von denen zwei Millionen nicht überlebten. Er würdigte die Vertriebenen als Botschafter der Versöhnung. Auch Landrat Franz Meyer hob ihr Engagement als Brückenbauer hervor. Die Feier rufe ins Gedächtnis, wie sie ihr Schicksal meisterten und eine zweite Heimat fanden, sich integrierten, das Land mit aufbauten und prägten. Der Tag trage zudem dazu bei, die Nöte aller Flüchtlinge besser zu verstehen.
Sonja Reichel-Lipke schilderte das Leben der Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Die 1843 in Prag geborene „Patronin“ der Vertriebenen und prominente Vertreterin der Friedensbewegung beschrieb die Schrecken des Krieges, zum Beispiel aus der Sicht einer Ehefrau und traf damit den Nerv der Zeit.
Hermann Folberth ehrte Hermine Wawretschka, 60 Jahre Schriftführerin und 15 Jahre Pressesprecherin der Sudetendeutschen Ortsgruppe Vilshofen sowie Gründungsmitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft, für ihren Einsatz. Er verlieh ihr und Herbert Engel, 17 Jahre Sprecher der Landsmannschaft Schlesien, acht Jahre Chef der schlesischen Ortsgruppe Vilshofen und Vorsitzender der Sudetendeutschen Ortsgruppe Vilshofen, die goldene Ehrennadel und Ehrenurkunde. Blumen übergab er Helga Heller aus Passau, Barbara Bauer aus Vilshofen, Marianne Folberth, Carina Hentschel vom Kulturamt Passau und Reichel-Lipke. Die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Trachtenvereins Salzweg, die Salzweger „Tanzlmusi“ und die „Salzweger Dirndl“ begeisterten mit kulturellen Darbietungen. Am Vormittag hatte Folberth am Vertriebenendenkmal vor der Kirche in Passau-Heining zum Gedenken an die Opfer einen Kranz niedergelegt.
Der Festredner forderte, „Dinge beim Namen zu nennen“. Unrecht, dass an Deutschen verübt wurde, sei nicht umzudeuten. Dies gelte auch für das, was während der NS-Diktatur anderen Völkern angetan wurde. Zur Wahrheit gehöre, mit dem Geburtsort der Vertriebenen nicht Schindluder zu treiben. Wer damals in Schlesien geboren wurde, sei nicht in Polen geboren. Bayern gewährleiste entsprechende Änderungen bei den Behörden. Erfreulich nannte Kobler die „Klimaverbesserung“ zwischen Tschechien und Bayern, das ein Sudetendeutsches Museum in München plant. Er warb für eine Vertretung des Freistaats, ein „Bayerisches Zentrum“ in Prag. Kobler mahnte, sich entschieden für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Er begrüßte das geplante Zentrum gegen Vertreibung in Berlin. Die Verbände müssten aber selbst auswählen können, wen sie in den dortigen Stiftungsrat entsenden. Das „Haus Europa“ sah er als die „größte Friedensinitiative aller Zeiten“ und Erfolgsstory. Er forderte, die „Beitrittsgeschwindigkeit“ zu drosseln und Integration vorzuziehen.
Der „Tag der Heimat“ sei für die Vertriebenen Anlass, zusammen zu kommen, um sich gemeinsam der ursprünglichen Heimat zu erinnern, sich zu ihr und ihrer Geschichte zu bekennen, betonte BdV-Kreisvorsitzender Hermann Folberth. An diesem Tag sei der Verlust von Hab und Gut, Heimat und lieben Menschen besonders wach. 60 erfolgreiche Jahre Bundesrepublik seien untrennbar mit dem Gewaltverzicht und Aufbauwillen der Heimatvertriebenen verbunden. Trotz Entwurzelung, Verzweiflung und Ablehnung, die ihnen entgegen schlug, seien sie die Hefe des Wirtschaftswunders und der Gemeinschaft gewesen. Der Tag gebe Gelegenheit, Offenheit zu zeigen, über Grenzen zu blicken, die eigene Kultur zu bewahren, Begegnung zu ermöglichen und Brücken zu den europäischen Völkern zu bauen.
Der „Tag der Heimat“ nehme in Passau einen festen Platz ein, sagte der dritte Bürgermeister Anton Jungwirth. Er erinnere seit dem Jahr 1950 an Vertreibung und Flucht von 15 Millionen Deutschen, von denen zwei Millionen nicht überlebten. Er würdigte die Vertriebenen als Botschafter der Versöhnung. Auch Landrat Franz Meyer hob ihr Engagement als Brückenbauer hervor. Die Feier rufe ins Gedächtnis, wie sie ihr Schicksal meisterten und eine zweite Heimat fanden, sich integrierten, das Land mit aufbauten und prägten. Der Tag trage zudem dazu bei, die Nöte aller Flüchtlinge besser zu verstehen.
Sonja Reichel-Lipke schilderte das Leben der Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Die 1843 in Prag geborene „Patronin“ der Vertriebenen und prominente Vertreterin der Friedensbewegung beschrieb die Schrecken des Krieges, zum Beispiel aus der Sicht einer Ehefrau und traf damit den Nerv der Zeit.
Hermann Folberth ehrte Hermine Wawretschka, 60 Jahre Schriftführerin und 15 Jahre Pressesprecherin der Sudetendeutschen Ortsgruppe Vilshofen sowie Gründungsmitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft, für ihren Einsatz. Er verlieh ihr und Herbert Engel, 17 Jahre Sprecher der Landsmannschaft Schlesien, acht Jahre Chef der schlesischen Ortsgruppe Vilshofen und Vorsitzender der Sudetendeutschen Ortsgruppe Vilshofen, die goldene Ehrennadel und Ehrenurkunde. Blumen übergab er Helga Heller aus Passau, Barbara Bauer aus Vilshofen, Marianne Folberth, Carina Hentschel vom Kulturamt Passau und Reichel-Lipke. Die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Trachtenvereins Salzweg, die Salzweger „Tanzlmusi“ und die „Salzweger Dirndl“ begeisterten mit kulturellen Darbietungen. Am Vormittag hatte Folberth am Vertriebenendenkmal vor der Kirche in Passau-Heining zum Gedenken an die Opfer einen Kranz niedergelegt.
Theresia Wildfeuer
Schlagwörter: BdV, Bayern, Aussiedlerfragen
12 Bewertungen:
Noch keine Kommmentare zum Artikel.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.