10. Dezember 2009

Delegationsreise des Patenlandes NRW nach Rumänien

Eine hochrangige Delegation des Landtags Nordrhein-Westfalens, des Patenlandes des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, hat unter Leitung der Landtagspräsidentin Regina van Dinther und in Begleitung des Bundesvorsitzenden des Verbandes, Dr. Bernd Fabritius, vom 25. bis 28. November Rumänien einen offiziellen Besuch abgestattet.
Die Delegation des Landtages, der Edgar Moron, MdL, Erster Vizepräsident des Landtags und Vorsitzender des Ausschusses für Kommunalpolitik und Verwaltungsstrukturreform, Werner Jostmeier, MdL, Vorsitzender des Hauptausschusses und Mitglied im Ausschuss der Regionen, Franz-Josef Knieps, MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Mittelstand und Energie sowie Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages, Horst Westkämper, MdL, Vertriebenenbeauftragter, Dr. Florian Melchert, Leiter Öffentlichkeitsarbeit des Landtages, sowie Frank Schlichting, Referent der Landtagsverwaltung, angehörten, wurde durch eine Abordnung von Vertretern der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen ergänzt.
Die Delegation besuchte die Kirchenburg in ...
Die Delegation besuchte die Kirchenburg in Dobring, von links: Werner Jostmeier, MdL, Horst Westkämper, MdL, Edgar Moron, MdL, Erster Vizepräsident des Landtags, Regina van Dinther, MdL, Landtagspräsidentin, Franz-Josef Knieps, MdL, Bundesvorsitzender Dr. Bernd Fabritius und Generalkonsul Thomas Gerlach.
Besucht wurden Bukarest und mehrere Städte in Siebenbürgen. Auf dem dicht gedrängten Programm standen Treffen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Hochschulwesen. Nach einem kurzen Auftakt in Bukarest und einem Treffen mit Senatsvizepräsidentin Anca Boagiu besuchte die Delegation Klausenburg. Hier wurden Gespräche mit Bürgermeister Sorin Apostu geführt. Bei einem Besuch in der Babeș-Bolyai-Universität bot Rektor Prof. Andrei Marga Einblick in die vielzähligen mehrsprachigen Studiengänge und die Hochschulpartnerschaften. Präsidentin van Dinther begrüßte diese Ausrichtung der Hochschule und lud den Rektor zu verstärkten Kontakten auch mit Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ein. Während dessen nahm die Wirtschaftsabordnung an einer Kooperationsbörse mit rumänischen Unternehmen und der Industrie- und Handelskammer Klausenburg teil.

Auf der Weiterreise nach Hermannstadt wurde Dobring besucht. Dort verschaffte sich die Delegation einen Eindruck von einem sächsischen Dorf in Siebenbürgen, aus dem fast alle deutschen Bewohner ausgereist sind. Dechant Dr. Wolfgang Wünsch verdeutlichte den Zustand der Kirchenburg, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und den verbliebenen Dorfbewohnern als Quelle für Baumaterial und Brennholz dient. Eine Sicherung der Anlage gegen die vollständige Zerstörung ist dringend nötig.

In Hermannstadt fanden zuerst Gespräche mit Vertretern des Deutschen Wirtschaftsklubs Siebenbürgen sowie der Industrie- und Handelskammer Hermannstadt statt. Diese nutzte die Gelegenheit, um dem Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Thomas Gerlach, die Goldene Plakette für Wirtschaftsförderung zu überreichen und damit dessen nachhaltige Bemühungen um den Kreis Hermannstadt zu würdigen.

Für die Wirtschaftsabordnung wurde eine Kooperationsbörse mit ortsansässigen Unternehmern durchgeführt. Die Landtagsabordnung führte im Beisein des Bundesvorsitzenden Dr. Fabritius Gespräche mit dem Präsidenten des Kreisrates Hermannstadt, Martin Bottesch, sowie dem Abgeordneten der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganț, MdP. Anschließend besuchte die Delegation Heltau und sprach mit Vertretern des Stadtrates. Beim Besuch der Kirchenburg zeigte sich van Dinther beeindruckt von dem guten Zustand des Baudenkmals und der lebendigen und intensiven Arbeit in der Kirchengemeinde Heltau, die besonders von jungen Menschen geprägt ist.

Am nächsten Tag wurde die Delegation von Vizebürgermeisterin Astrid Fodor im Rathaus in Hermannstadt empfangen. In anregenden Gesprächen konnten die Vertreter aus Nordrhein-Westfalen Details zur Entwicklung der Stadt seit der Wahl Klaus Johannis zum Bürgermeister erörtern. Anschließend fand ein Treffen mit Vertretern des Siebenbürgenforums im Spiegelsaal statt. Prof. Dr. Hans Klein, Kreisratsvorsitzender Martin Bottesch und Ehrenvorsitzender Prof. Dr. Paul Philippi schilderten die aktuelle Lage der deutschen Minderheit in Rumänien. Besonders betont wurde die Bedeutung der Patenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für den Verband der Siebenbürger Sachsen für die grenzüberschreitende Gemeinschaft. Die Teilnehmer der Delegation wurden gebeten, sich für eine Förderung der Patenschaft einzusetzen und gemeinsam mit dem Verband als Sprachrohr für die Belange der Siebenbürger Sachsen in der deutschen Politik zu wirken.

Bei einem Empfang durch Bischof D. Dr. Christoph Klein im Bischofspalais gewann die Delegation Einblick in das prägende Wirken der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien für die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft. Die persönlichen und sehr informativen Ausführungen des Bischofs waren der abschließende Höhepunkt des Besuchs. Bei einer Stadtführung durch Hermannstadt lüftete der Geschäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen, Benjamin Jósza, mit viel Sachkenntnis und Charme manches Geheimnis der Haupt- und Hermannstadt in seiner wechselvollen Geschichte und sorgte dafür, dass jeder Teilnehmer in seinem bereits gefassten Beschluss, bei nächster Gelegenheit Siebenbürgen wieder zu besuchen, bestärkt wurde.

Schlagwörter: Nordrhein-Westfalen, Patenschaft, Verband

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