5. Juni 2012

Von „Heruntergekommenen“ und „Brückenbauern“

Pfarrer Uwe Seidner aus Wolkendorf und Paul Jacob vom DFDR-Ortsforum Zeiden besuchten Ende April den Ottobrunner „Kontaktkreis Siebenbürgen“ und intensivierten die seit knapp zwei Jahren bestehenden Beziehungen.
Partnerschaftlichen Besuch aus ihrem Wirkungsfeld erhielt Ende April 2012 der vor knapp zwei Jahren gegründete Kontaktkreis Siebenbürgen (KKS) in Ottobrunn bei München. Die derzeit rund 20 Mitglieder mit und ohne siebenbürgische Wurzeln engagieren sich humanitär, sozial und kulturell vor allem im Kreis Kronstadt und unterstützen dabei primär deutschsprachige (Bildungs-)Einrichtungen, ohne dabei andere ethnische Gruppen auszugrenzen. Bei der Verwirklichung seiner Satzungsziele baut der KKS auf verlässliche Strukturen und Ansprechpartner im Burzenland, primär auf die Evangelische Kirche A. B. und das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR), mit denen bereits einige Projekte erfolgreich durchgeführt werden konnten. Enge Beziehungen entwickelten sich so zu Pfarrer Uwe Seidner, der die Kirchengemeinden in Neustadt, Weidenbach und Wolkendorf betreut, und zu Paul Jacob, dem Vorsitzenden des DFDR-Ortsforums Zeiden, die nun in Ottobrunn zu Gast waren.
Pfarrer Uwe Seidner in der ev. ...
Pfarrer Uwe Seidner in der ev. Michaelskirchengemeinde Ottobrunn, im Hintergrund Dekan Mathis Steinbauer (links) und Diakon Volker Blechschmidt. Foto: G. Kießling
Im gemeinsamen Gottesdienst mit der kompletten Geistlichkeit der evangelisch-lutherischen Ottobrunner Michaelskirchengemeinde unter Leitung von Dekan Steinbauer am 22. April verlas Pfarrer Seidner ein Grußwort seiner drei Heimatgemeinden. Am Folgetag hielten die Gäste einen gut besuchten Vortrag im Gemeindehaus mit dem leicht provokanten Titel „Leben Totgesagte länger? Deutsche Minderheit und evangelische Kirche in Rumänien nach dem Massenexodus seit der Wende 1990“. Beide Referenten stellten als (aus Deutschland wieder) „Heruntergekommener“ wie Paul Jacob bzw. als „Daheimgebliebener“ wir Uwe Seidner fest, dass sowohl im kirchlichen wie kulturellen Bereich in den stark schrumpfenden Gemeinden des Burzenlandes eine neue Form des Zusammenlebens über ethnische Grenzen hinaus vonnöten sei, wobei die „Brückenbauer“-Funktion der Deutschsprachigen in Siebenbürgen wie auch in der neuen (alten) Heimat eine positive Strahlkraft sowohl vor Ort als auch für das gemeinsame Haus Europa ausübe.

ww

Schlagwörter: deutsch-rumänische Beziehungen, Pfarrer, Forum, Bayern

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