28. November 2012

Nürnberger Kreisverbandsvorsitzende Inge Alzner wiedergewählt

„Die Siebenbürger haben in unserer Stadt Nürnberg und in ihren Nachbarschaften viel erreicht durch ihre Arbeit, durch ihr Engagement, und genießen daher quer durch die Bevölkerung große Wertschätzung als Bürger und vor allem als Mitmenschen.“ So lautete ein erstes Fazit der weiterhin im Amt befindlichen agilen Kreisverbandsvorsitzenden Inge Alzner bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen, die am 10. November im Gesellschaftshaus Nürnberg-Gartenstadt stattfand.
Die kluge Organisation brachte es mit sich, dass die 109 anwesenden Mitglieder und die weiteren zahlreichen Gäste – unter ihnen begrüßte Inge Alzner auch die Stellvertretenden Landesvorsitzenden Roswitha Kepp und Harry Lutsch sowie den Vorsitzenden des Vereins „Haus der Heimat“, Horst Göbbel – an diesem Nachmittag nach der Gedenkminute für unsere verstorbenen Vorgänger auch eine Theater­- premiere miterleben konnten: Die von Alida Henning geleitete Theatertruhe erfreute zusammen mit dem „Vocalis“-Chor, dirigiert von Wilhelm Stirner, mit dem Singspiel „Kathrengeball“ von Frida Binder-Radler.

Mit dem „Hymnus an das Lied“ (nach Plaisir d’amour von Jean Martini) ging es feierlich los, ebenfalls mit einem passenden Titel, nämlich „Erlaube mir, feines Mädchen“ von Johanes Brahms, wurde der gemeinschaftsstärkende Tag abgerundet. Die Veranstaltung stand sinngebend unter dem Motto „Im Schiff, das man Gemeinde nennt, muss eine Mannschaft sein, sonst ist man auf der weiten Fahrt verloren und allein“, ein treffender Kirchengesangbuchvers. Inge Alzner bemühte immer wieder dieses Bild der Mannschaft, ohne die so manche Klippe schwer umfahren werden kann. In Nürnberg setzt man seit Jahren erfolgreich auf ein breites Vorstandsteam von mehr als 30 Mitgliedern, die möglichst alle Gruppierungen des Kreisverbandes repräsentieren. „In den vergangenen vier Jahren ist unser Schiff wieder ein Stück vorangekommen und wir haben unsere Arbeit auf viele Schultern unserer Mitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren, verteilt.“
Gruppenbild des neu gewählten Vorstands des ...
Gruppenbild des neu gewählten Vorstands des Kreisverbandes Nürnberg mit der Vorsitzenden Inge Alzner (Bildmitte, zweite Reihe). Foto: Michael Alzner
Ihren Dank an ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter verband Inge Alzner mit aufmunternden Worten des Lobes für ehrenamtliche Arbeit, die sie als Eingeladene zum Sommerfest des Bundespräsidenten Joachim Gauck im Garten des Schlosses Bellevue am 8. September von ihm vernahm. „Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, die Tanzgruppen, die Blaskapelle, die Trachtenpflege, die siebenbürgische Kultur sind ein wichtiger Beitrag zur Nürnberger Volkskultur geworden, für die wir heute dankbar sind.“ In ihrem umfassenden Rechenschaftsbericht zeigte sie punktuell herausragende Leistungen der letzten vier Jahre auf und erwähnte dabei jede unserer zahlreichen Grup- pierungen (Frauenreferat, Kulturreferat, Jugendreferat, Internetreferat, Blaskapelle, sechs Nachbarschaften, sieben Tanzgruppen, zwei Chöre, eine Theatergruppe) sowie einige besonders anerkennenswerte Projekte wie etwa die große Jubiläumsfeier „60 Jahre Kreisverband Nürnberg“ im Juni 2011 mitten in der Nürnberger Altstadt oder die Beteiligung von Tanzgruppen bei Festen im Ausland. Ebenso hob sie hervor, wie sehr unsere kulturellen Veranstaltungen auch von der großen Politik und den Spitzen der einzelnen Kommunen wahrgenommen werden. Besuche von Bundestags- und Landtagsabgeordneten, von bayerischen Staatsministern, von Stadträten, Landräten, Oberbürgermeistern sind längst in unserem Kreisverband Routine, wie die gefragten Reisen mit Annemarie Wagner und Kurt Penteker oder die Herzogenauracher „Getzi-Reisen“. „Wir versuchen, die Gemeinschaft in der neuen Heimat fortzuführen, unsere siebenbürgisch-sächsische Kultur zu dokumentieren und zu pflegen und sind dabei stets bedacht, auf die Bedürfnisse unserer Landsleute einzugehen“, stellte Inge Alzner fest. Das Thema Beitritt zum Verband kam ebenso zur Sprache. Auch wenn es seit 2008 mehr als 100 Neumitglieder gibt und mittlerweile mehr als 50 Jugendliche aus dem Großraum Nürnberg der SJD beigetreten sind und sich hier einbringen, sank unsere Mitgliederzahl auf derzeit 1462 (vorwiegend durch Ableben älterer Landsleute). „Deswegen: Weiter Mitglieder werben, wach bleiben, Interesse bezeugen, anpacken – das ist unsere Aufgabe.“

Der Kassenbericht von Christiane Höpfel zeigte beim durchschnittlichen Volumen von ca. 20000 Euro jährlich viele, auch kostenträchtige Aktivitäten. Für die Kassenprüfer hielt Ing. Klaus Styhler fest, dass mit dem Geld des Kreisverbandes umsichtig und korrekt umgegangen wurde, und er schlug die Entlastung des Vorstands vor. Diese wurde einstimmig gewährt.

Vor der Neuwahl dankte die Vorsitzende mit warmen Worten allen bisherigen Vorstandsmitgliedern, besonders denjenigen, die entweder nicht wieder kandidierten – Christiane Höpfel, Peter Hedwig, Paula Röder, Melitta Zakel, Annemarie Puscher – oder eine andere Funktion übernehmen – Stephanie Kepp ist nicht mehr Jugendreferentin, sondern Beisitzerin der Jugendtanzgruppe, Brigitte Krempels ist nicht mehr Kulturreferentin, sondern Beisitzerin der Jugendtanzgruppe Herzogenaurach. Ihre Tätigkeiten waren und bleiben für uns wertvoll. Reinhold Schneider, Leiter des Fürther Chors bis zu seinem Tode im Februar 2011, erfuhr eine besondere Würdigung.

Unter der Leitung des Stellvertretenden Landesvorsitzenden Harry Lutsch kam folgendes einstimmige Wahlergebnis zustande: Vorsitzende: Inge Alzner; Stellvertretende Vorsitzende: Gerhard Berner, Horst Göbbel, Hildegard Steger; Kassenwart: Karl Schuster (neu); Schriftführer: Dr. Diethard Knopp; Rechnungsprüfer: Ing. Klaus Styhler und Michael Hofgräff; Ersatz-Rechnungsprüfer: Johann Steger und Lukas Geddert (neu); Kulturreferat: Annemarie Wagner (auch Nösner Nachbarschaft), Katharina Emrich (neu) und Reinhard Homm (neu; Stellvertretung); Jugendreferat: Alexandra Nikolaus (neu) und Bernhard Adam (Stellvertretung); Internetreferat: Georg Hutter; Frauenreferat: Ros­witha Flurer; Beisitzer: Roswitha Bartel und Johann Schuster (Tanzgruppe Nürnberg), Annette Folkendt (Kindertanzgruppe Nürnberg), Stephanie Kepp (Jugendtanzgruppe Nürnberg – Aufgabenwechsel), Brigitte Krempels (Jugendtanzgruppe Herzogenaurach), Martin Mehburger (HOG Alzen), Ralf Hendel (Organisation Sommerfest), Alida Henning (Theatertruhe), Margarete Schuster (Singkreis), Doris Hutter (Haus der Heimat), Johann Werner Henning (HOG Nadesch), Rosemarie Potoradi (Nachbarschaft Fürth und Chor), Roswitha Kepp (Nachbarschaft Schwabach), Johann Imrich (Nachbarschaft Erlangen), Johann Lindert (Nachbarschaft Eibach), Hans Styhler (Nachbarschaft Roßtal), Johann Ohler (Organisation) Sigrid Sighișorean (Beraterin HDH).

Der offizielle Teil der Versammlung endete mit sehr verdienten Ehrungen für die Stärkung der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft im Großraum Nürnberg. Das Silberne Ehrenwappen der Siebenbürger Sachsen wurde vergeben an: Melitta Zakel (Leitung Frauenreferat), Alida Henning (Leitung Theatertruhe und Pflege siebenbürgischer Mundart), Roswitha Flurer (Leitung Frauenreferat), Martin Mehburger (Leitung Tanzgruppe Alzen), Sigrid Sighișorean (Aussiedlerberatung), Klaus Styhler (Rechnungsprüfer). Eine besondere Ehrung mit der Pro Meritis-Medaille erfuhr Rosel Potoradi, unser kulturelles Faktotum, die unverzichtbare Leiterin der Nachbarschaft Fürth und des Fürther Chores, für ihre breit gestreuten ertragreichen Aktivitäten und ihre vorbildliche Haltung als selbstbewusstes, besonders engagiertes „Gemeinschaftskraftwerk“. Hildegard Steger sprach Inge Alzner mit einem Blumenstrauß Dank aus und gratulierte ihr zur Neuwahl. Die frisch gewählte Vorsitzende kündigte an, auch künftig mit ihrem Team für die Belange des Kreisverbandes Nürnberg tatkräftig zu wirken. Der Chor sang sein Abschlusslied, das Publikum, auch durch den Kaffee und das siebenbürgische Kuchensortiment der Bäckerei Ludwig gestärkt, applaudierte, das folgende Gruppenfoto war Formsache.

Horst Göbbel

Schlagwörter: Nürnberg, Vorstand

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