13. November 2019
Mediasch und Lutherstadt Wittenberg besiegeln Städtepartnerschaft
Am Vorabend des Reformationsfestes, das in der Lutherstadt Wittenberg jedes Jahr am 31. Oktober festlich begangen wird, hatte der Oberbürgermeister zu einer Zeremonie ins alte Rathaus der Stadt geladen, die auch für unsere Heimatstadt Mediasch etwas Besonderes war: Am 30. Oktober wurden gleich drei Städtepartnerschaften festlich besiegelt: mit Beveren in Belgien, Mogiljow in Weißrußland und Mediasch in Rumänien.
An der Zeremonie nahm eine Delegation aus Mediasch, angeführt von Bürgermeister Gheorghe Roman teil, zu der auch Vizebürgermeisterin Christine Thellmann, Elena Sajgo, Direktorin für Kultur, Sport, Tourismus und Jugend, und City-Manager Ovidiu Pietraru gehörten. Als eine besondere Ehre kann die Anwesenheit seiner Exzellenz, des rumänischen Botschafters in Deutschland, Emil Hurezeanu angesehen werden, der seit dem Beginn seiner beruflichen Laufbahn unserer Heimatstadt und auch den Siebenbürger Sachsen besonders verbunden ist. Ehrend war auch die Teilnahme von Hans Schneider, Regionalbischof der Probstei Halle-Wittenberg, der aus Meschen stammt und die Entstehung der Partnerschaft von Anfang an fördernd begleitet hat. Seitens der Heimatgemeinschaft (HG) Mediasch nahmen der Vorsitzende Alfred Gökeler und Hansotto Drotloff am Festakt teil.
Wir freuen uns sehr, dass nun gerade Wittenberg die erste deutsche Partnerstadt von Mediasch geworden ist. Auf der Suche nach ersten Kontakten muss man mindestens bis in die Zeit Martin Luthers zurückgehen. Die Reformation kam über Wittenberg nach Siebenbürgen und in die Mediascher Margarethenkirche; im 16. Jahrhundert und später gab es intensive Kontakte zu den Wittenberger Reformatoren. Heute verbinden die beiden Städte mit etwa gleich großen Bevölkerungszahlen (rund 45000 Einwohner) gewiss auch viele weltliche Gemeinsamkeiten, etwa die historischen Stadtkerne. Jener von Wittenberg ist ein beliebtes Ziel zahlloser Touristen, während Mediasch noch darauf zu warten scheint, aus seinem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Beide Städte sehen in der Überwindung des Erbes der kommunistischen Planwirtschaft eine besondere Herausforderung. Es ist zu hoffen, dass aus der Partnerschaft viele positive Impulse für die Menschen in beiden Städten erwachsen. Wittenberg pflegt bisher fünf Städtepartnerschaften, nun kommen drei weitere hinzu. Man ist hier weltoffen und lebt den Gedanken des Brückenschlags über verwaltungstechnische Grenzen hinweg aus voller Überzeugung. Oberbürgermeister Torsten Zugehör betonte dies in seiner Rede beim Festakt: „Aus den Ruinen des Zweiten Weltkrieges wuchsen das Bewusstsein und der Entschluss, dass die Völker Europas sich nie wieder zum Überfall auf andere instrumentalisieren lassen dürfen.“ Mit dem gegenseitigen Versprechen zur Partnerschaft könnten sich Mediasch und Wittenberg im Kanon der Städte dem Strom von Nationalismus oder Wettrüsten „konstruktiv entgegenstellen und die Vertrauensbildung fördern“. „Das historische Gerüst aus dem bi- und multilateralen Agieren kann durch die Städtepartnerschaften wieder an Stabilität, Zuverlässigkeit und Vertrauen gewinnen. Wir wagen es!“, sagte der Oberbürgermeister.
Ein Ereignis, das die Verbrüderung der beiden Städte begünstigte, war der Abschlussgottesdienst des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags im Mai 2017 in Wittenberg. Dort kam es zu einer Begegnung zwischen Bischof Reinhart Guib und den Vertretern der Stadt Wittenberg, vor allem OB Zugehör. Schon damals „mit im Boot“ waren Regionalbischof Schneider, Pfarrer Gerhard Servatius-Depner, Alfred Gökeler, Edith Gökeler und Hansotto Drotloff. Im Juni 2018 besuchte eine offizielle Delegation aus Mediasch erstmalig die Lutherstadt Wittenberg zum Stadtfest „Luthers Hochzeit“, im September 2018 folgte der Gegenbesuch in Mediasch zum Weinfest und dem Sachsentreffen in Siebenbürgen. Es ist erfreulich, dass die Städtepartnerschaft nach so kurzer Zeit abgeschlossen wurde und dass die HG Mediasch, allen voran deren Vorsitzender Alfred Gökeler, die Annäherung der beiden Städte begleitet und gefördert hat. Bei der feierlichen Unterzeichnung am 30. Oktober stellten wir fest, dass zwischen Wittenberg einerseits sowie Beveren sowie Mogiljew andererseits seit vielen Jahren enge Beziehungen bestehen und somit die Besiegelung der Partnerschaft ein besonderer Meilenstein auf einem langen gemeinsamen Weg ist. Bei Mediasch steht die Partnerschaftsurkunde hingegen am Anfang eines gemeinsamen Weges, für den wir Siebenbürger Sachsen aus Mediasch beiden Städten viel Erfolg wünschen. Wir werden die Partner nach unseren Kräften auch in Zukunft unterstützen, die neue Partnerschaft mit Leben zu erfüllen.
Wir freuen uns sehr, dass nun gerade Wittenberg die erste deutsche Partnerstadt von Mediasch geworden ist. Auf der Suche nach ersten Kontakten muss man mindestens bis in die Zeit Martin Luthers zurückgehen. Die Reformation kam über Wittenberg nach Siebenbürgen und in die Mediascher Margarethenkirche; im 16. Jahrhundert und später gab es intensive Kontakte zu den Wittenberger Reformatoren. Heute verbinden die beiden Städte mit etwa gleich großen Bevölkerungszahlen (rund 45000 Einwohner) gewiss auch viele weltliche Gemeinsamkeiten, etwa die historischen Stadtkerne. Jener von Wittenberg ist ein beliebtes Ziel zahlloser Touristen, während Mediasch noch darauf zu warten scheint, aus seinem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Beide Städte sehen in der Überwindung des Erbes der kommunistischen Planwirtschaft eine besondere Herausforderung. Es ist zu hoffen, dass aus der Partnerschaft viele positive Impulse für die Menschen in beiden Städten erwachsen. Wittenberg pflegt bisher fünf Städtepartnerschaften, nun kommen drei weitere hinzu. Man ist hier weltoffen und lebt den Gedanken des Brückenschlags über verwaltungstechnische Grenzen hinweg aus voller Überzeugung. Oberbürgermeister Torsten Zugehör betonte dies in seiner Rede beim Festakt: „Aus den Ruinen des Zweiten Weltkrieges wuchsen das Bewusstsein und der Entschluss, dass die Völker Europas sich nie wieder zum Überfall auf andere instrumentalisieren lassen dürfen.“ Mit dem gegenseitigen Versprechen zur Partnerschaft könnten sich Mediasch und Wittenberg im Kanon der Städte dem Strom von Nationalismus oder Wettrüsten „konstruktiv entgegenstellen und die Vertrauensbildung fördern“. „Das historische Gerüst aus dem bi- und multilateralen Agieren kann durch die Städtepartnerschaften wieder an Stabilität, Zuverlässigkeit und Vertrauen gewinnen. Wir wagen es!“, sagte der Oberbürgermeister.
Ein Ereignis, das die Verbrüderung der beiden Städte begünstigte, war der Abschlussgottesdienst des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags im Mai 2017 in Wittenberg. Dort kam es zu einer Begegnung zwischen Bischof Reinhart Guib und den Vertretern der Stadt Wittenberg, vor allem OB Zugehör. Schon damals „mit im Boot“ waren Regionalbischof Schneider, Pfarrer Gerhard Servatius-Depner, Alfred Gökeler, Edith Gökeler und Hansotto Drotloff. Im Juni 2018 besuchte eine offizielle Delegation aus Mediasch erstmalig die Lutherstadt Wittenberg zum Stadtfest „Luthers Hochzeit“, im September 2018 folgte der Gegenbesuch in Mediasch zum Weinfest und dem Sachsentreffen in Siebenbürgen. Es ist erfreulich, dass die Städtepartnerschaft nach so kurzer Zeit abgeschlossen wurde und dass die HG Mediasch, allen voran deren Vorsitzender Alfred Gökeler, die Annäherung der beiden Städte begleitet und gefördert hat. Bei der feierlichen Unterzeichnung am 30. Oktober stellten wir fest, dass zwischen Wittenberg einerseits sowie Beveren sowie Mogiljew andererseits seit vielen Jahren enge Beziehungen bestehen und somit die Besiegelung der Partnerschaft ein besonderer Meilenstein auf einem langen gemeinsamen Weg ist. Bei Mediasch steht die Partnerschaftsurkunde hingegen am Anfang eines gemeinsamen Weges, für den wir Siebenbürger Sachsen aus Mediasch beiden Städten viel Erfolg wünschen. Wir werden die Partner nach unseren Kräften auch in Zukunft unterstützen, die neue Partnerschaft mit Leben zu erfüllen.
Hansotto Drotloff
Schlagwörter: Mediasch, Wittenberg, Städtepartnerschaft, deutsch-rumänische Beziehungen, Politik, Wirtschaft
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