7. September 2020

Franz-Werfel-Menschenrechtspreis an Joachim Gauck

Bundespräsident a.D. Joachim Gauck wird am Sonntag, den 8. November, um 12.00 Uhr in der Frankfurter Paulskirche mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2020 der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN ausgezeichnet. Die Laudatio auf den Preisträger hält der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius, für die Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN spricht der Vorsitzende Dr. Christean Wagner. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier wird als Schirmherr sprechen.
Altbundespräsident Dr. h.c. Joachim Gauck wurde ...
Altbundespräsident Dr. h.c. Joachim Gauck wurde 2019 mit der Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen ausgezeichnet. Nun erhält er den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2020 der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN. Foto: BdV/bildkraftwerk
Die Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises würdigt mit der Preisverleihung das umfangreiche und vielfältige Wirken von Joachim Gauck, der in unterschiedlichen Funktionen, zuletzt als höchster Repräsentant unseres Staates, die Verletzung von Menschenrechten durch Völkermord, Vertreibung und Genozid angeprangert hat. Als Theologe und Publizist, als Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen und später als Bundespräsident hat Joachim Gauck in seinen Veröffentlichungen, seinen Reden immer wieder darauf hingewiesen, dass die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur nicht dazu führen dürften, das Unrecht an den vertriebenen Deutschen zu verschweigen. Engagiert hat er sich immer wieder und in allen seinen Ämtern dafür ausgesprochen, dass die dauerhafte Erinnerung an die Vertreibung ein elementarer Teil deutscher Geschichte ist.

Joachim Gauck ist 1940 geboren und war zu DDR-Zeiten evangelisch-lutherischer Pastor in Rostock. Er leitete die evangelischen Kirchentage 1983 und 1988 in der Hansestadt und war während der Friedlichen Revolution Sprecher des Neuen Forums. 1990 wurde er Abgeordneter der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1991 bis 2000 war Gauck Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Bundespräsidenten. Bis 2017 war er höchster Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland.

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre an Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppen verliehen, die durch ihr Handeln das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Menschenrechtsverletzungen durch Völkermord, Vertreibung oder die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer oder religiöser Gruppen schärfen. Mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wurden bisher u. a. Herta Müller, Prof. Dr. Michael Wolffsohn und György Konrad ausgezeichnet:

Schlagwörter: Joachim Gauck, Bernd Fabritius, Bundespräsident, Ehrung, Zentrum gegen Vertreibungen

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