Kommentare zum Artikel

28. Juli 2013

Verschiedenes

NRW-Landtag debattiert über Vertriebene und Aussiedler

Im Zuge einer Debatte zum 60-jährigen Bestehen des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) kamen die Redner aller im Landtag in Düsseldorf vertretenen Parteien auch auf die Siebenbürger Sachsen in Nordrhein-Westfalen zu sprechen. Dabei ging es im Kern darum, das BVFG zu würdigen, die Novellierung des Gesetzes durch den Bundestag am 13. Juni zu begrüßen und daran zu erinnern, dass die Aufnahme von Millionen von Vertriebenen und Flüchtlingen über das BVFG entscheidend zum Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre beigetragen hat.
mehr...

Kommentare

Artikel wurde 17 mal kommentiert.

  • orbo

    1orbo schrieb am 28.07.2013, 22:53 Uhr:
    Vielleicht findet sich jemand, der die Grünen darüber informiert, dass in zwar noch wenigen aber immerhin einigen Siebenbürgischen Gemeinden nachhaltiger Tourismus und lokale (öko) Nahrungsmittel hergestellt werden... Vielleicht haben sie dann zumindest Zeit für uns.
  • Joachim

    2Joachim schrieb am 29.07.2013, 00:34 Uhr:
    "dass die Aufnahme von Millionen von Vertriebenen und Flüchtlingen über das BVFG entscheidend zum Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre beigetragen hat.
    mehr..."

    Beigetragen ja, aber "entscheident", halte ich für übertrieben.
  • sadero

    3sadero schrieb am 29.07.2013, 07:53 Uhr:
    sbz - wahlkampfunterstützung!!!
    cdu tut so als hätte sie mit den rentenkürzungen (40%) nichts am hut .... und wir klatschen :(
  • kranich

    4kranich schrieb am 29.07.2013, 08:16 Uhr:
    @ sadero: Gewiss kann das Ganze auch als Wahlkampf aufgefasst werden und gewiss war die CDU bei der Rentenkürzung für die Aussiedler auch beteiligt. Der kleine - aber feine (!) - Unterschied zur SPD oder FDP besteht allerdings darin, dass sich CDU/CSU schon seit Jahrzehnten für die Belange der Aussiedler/Vertriebenen einsetzt, während es bei den Erwähnten meist nur bei Worthülsen bleibt.

    Die Grünen machen da eine Ausnahme: Die interessieren sich nur für Menschen mit Megrationshintergrund. Schon interessant, dass du deine Träumer (Ökosozialisten) hier mit keinem Wort erwähnst... Aber deine Art von "Neutralität" ist hier schon seit Jahren bekannt und braucht demzufolge nicht weiter kommentiert werden.
  • bankban

    5bankban schrieb am 29.07.2013, 08:34 Uhr:
    "Beigetragen ja, aber "entscheident", halte ich für übertrieben. "

    Dann lies mal die entsprechende Fachliteratur: H.U. Wehler, Dt. Gesellschaftsgeschichte Bd. 5 oder: Kossert: Kalte Heimat usw.

    Die ist "entscheident"!
  • orbo

    6orbo schrieb am 29.07.2013, 10:52 Uhr:
    Wann, wenn nicht vor den Wahlen soll die Einstellung der Parteien uns gegenüber angesprochen werden? Doch fehlendes Interesse offen zu legen ist das eine; es zu ändern das andere...
    @bankban, möchtest Du uns im Rahmen der Diskussion auch mitteilen, was in der Fachliteratur zu diesem Thema steht - was sicherlich interessant wäre - oder möchtest Du damit nur prahlen?
  • sadero

    7sadero schrieb am 29.07.2013, 12:05 Uhr:
    """Wann, wenn nicht vor den Wahlen soll die Einstellung der Parteien uns gegenüber angesprochen werden?"""
    die redner der im landtag vertretenen parteien haben "gesprochen" und nicht umgekehrt!!
  • bankban

    8bankban schrieb am 29.07.2013, 12:20 Uhr:
    @ orbo: eigentlich sehe ich mich nicht als VHS, aber für dich mache ich gerne eine Ausnahme:
    a) Wehler, im angegebenen Band S. 59: "Für die westdeutsche Wirtschaft war, wie das vorhin mehrfach betont worden ist, das hochqualifizierte "Humankapital" von maßgeblicher Bedeutung [für das "Wirtschaftswunder", Erg. von mir, bankban], denn sie konnte auf mehr als sieben Millionen erwerbsfähiger Flüchtlinge und Vertriebene, die der Bundesrepublik ohne Ausbildungskosten zuströmten, ein Dutzend Jahre lang zugreifen. Dank dieser "sozialen Wachstumskapazität" gewann sie einen Vorsprung, denn durch die mühelose Vermehrung des Produktionsfaktors Arbeit vermochte sie ihr extensives Wachstum voranzutreiben."

    D.h. die Flüchtlinge und Vertriebene werden hier als entscheidend für das Wirtschaftswunder dargestellt.

    b) Vom Fleiß, dem Streben nach wirtschaftlichem Erfolg und Aufstieg ist fast im gesamten Buch von Kossert die Rede, vgl. z.B. S. 121, 331 usw.
  • TAFKA"P_C"

    9 • TAFKA"P_C" schrieb am 29.07.2013, 13:20 Uhr (um 13:28 Uhr geändert):
    orbo, eine kleine Zusammenfassung von Kosserts Buch unter http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/789218/

    oder hier
    http://www.glanzundelend.de/Artikel/kalteheimat.htm
    Und hier liest man auch einiges, das Luckys (und Momos) Aussagen, Lügen strafen
    " Die Bundesrepublik versuchte mit dem Soforthilfegesetz 1949 und dem Lastenausgleichsgesetz 1952 den Vertrieben bestmöglich unter die Arme zu greifen, diesen Neubeginn in Angriff zu nehmen. Damit sollten die vom Krieg unberührt gebliebenen Vermögen zwischen den Besitzenden und denen, die alles verloren hatten, verteilt werden. Der Historiker weist jedoch faktenreich nach, dass die Ansicht, die erlittenen Vermögensverluste seien so ausgeglichen worden, ins Reich der Legendenbildung gehört. Vielmehr war es so, dass die Vertriebenen weniger Ausgleichszahlungen erhalten haben, als die ansässigen Kriegsgeschädigten, die den Krieg nicht mit dem totalen Verlust ihres Besitzes hatten bezahlen müssen."
  • Joachim

    10Joachim schrieb am 29.07.2013, 22:26 Uhr (um 22:27 Uhr geändert):
    Hallo bankban.
    Du schreibst:
    "D.h. die Flüchtlinge und Vertriebene werden hier als entscheidend für das Wirtschaftswunder dargestellt.

    b) Vom Fleiß, dem Streben nach wirtschaftlichem Erfolg und Aufstieg ist fast im gesamten Buch von Kossert die Rede, vgl. z.B. S. 121, 331 usw."

    Ich persönlich habe hier meine Meinung geäußert.
    Es ging um den "entscheidenten" Beitrag der Flüchtlinge und Vertriebene.
    Ich schrieb:
    "Beigetragen ja, aber "entscheident", halte ich für übertrieben."
    Ich stehe also voll zu dem geleisteten Beitrag der Flüchtlinge und Vertriebenen.
    Aber nicht zu dem einzig alleinigen "entscheidenten" Beitrag.
    Du hast auch nicht deine Meinung mitgeteilt, sondern die Meinung des Herrn Wehler und Kossert, die ich übrigens sehr schätze. Aber dies sind auch nur ihre Ansichten und Meinungen. Wissenschaftlich belegt, für "entscheident" ist das nicht.
    Zum Teil "mitentscheident" sehe ich aber die Millionen von "Gastarbeiter" aus Italien, Portugal. Spanien, Türkei usw.
    Außer noch anderen Faktoren.....
    Können wir so verbleiben?
    Wie ist übrigens deine eigene persönliche Meinung?
    Du wirkst ein wenig überreizt.
    Ich hoffe, es geht dir halbwegs gut....
    Mit freundlichem Gruß
    Joachim

  • TAFKA"P_C"

    11 • TAFKA"P_C" schrieb am 29.07.2013, 23:57 Uhr (um 23:58 Uhr geändert):
    Tja, Pfälzer, entscheiden"d" war was anderes! Erst war der Aufschwung in Deutschland (mitinitiiert durch die Millionen Vertriebene und angefacht durch den Marshall-Plan), der dann die zusätzlichen Kräfte (Gastarbeiter) benötigte und nicht die zusätzlichen Kräfte haben das Wirtschaftswunder generiert. Sie haben es am Laufen gehalten, dafür gebührt ihnen auch Anerkennung, aber sie haben es nicht kostenlos getan, sondern haben gutes Geld verdient (und ihre Heimat mit Devisen beliefert) und sind dem Elend ihrer Länder entkommen, wo sie sonst arbeitslos gewesen wären. Somit hat Deutschland auch indirekt zur Entwicklung dieser Staaten beigetragen.
  • bankban

    12bankban schrieb am 30.07.2013, 07:23 Uhr:
    q Joachim: was würdest du sagen, wenn jemand zu dir käme und folgendes von sich gäbe: "zwar sagen die Physiker, die erde sei rund wie eine kugel, aber für mich sieht sie wie eine scheibe aus. dies ist meine persönlich Meinung und die darf ich haben!"

    verstehst du mich?
  • orbo

    13orbo schrieb am 30.07.2013, 07:55 Uhr (um 07:58 Uhr geändert):
    @bankban
    @tafka
    Besten Dank für die weiterführenden Hinweise, denen ich nachgehen werde. Wie ich sehe, ist über den Lastenausgleich und die maßgebliche Bedeutung der Vertriebenen zu lesen, wesentliche (zurückliegende) Eckdaten zu dem hier kommentierten Artikel.

    Zur Gegenwart: Diese Debatte im NRW-Landtag weicht in der Tonart der einzelnen Parteien nicht von der ähnlichen Debatte im Bundestag Mitte Juni ab. Dabei war von den Unionsparteien viel von der Vergangenheit die Rede und bei eher links orientierten Parteien viel von Migranten/Gastarbeitern die Rede. Es entstand der Eindruck, dass die einen die Chance der aktualisierten Neuausrichtung unter Berücksichtigung der Vergangenheit verpasst und die anderen das Thema verfehlt haben. Um bankbans Vergleich aufzugreifen: Wenn die Vertriebenen/Spätaussiedler-Erde rund ist und einige Politiker sie als Scheibe wahrnehmen, so bleibt uns auch in Zukunft nichts anderes übrig, als Aufklärungsarbeit zu leisten. Sich dabei auf die Vergangenheit zu versteifen dürfte wenig hilfreich sein (was ich mit meinem ersten Kommentar hier angedeutet habe).
  • orbo

    14orbo schrieb am 30.07.2013, 08:08 Uhr:
    "Aber nicht zu dem einzig alleinigen "entscheidenten" Beitrag."
    @Joachim, ein "entscheidender" Beitrag ist in der Tat häufig singulär. Im Hinblick auf das deutsche Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit sehe ich allerdings mehrere Beiträge, die dazu entscheidend beigetragen haben. Vertriebene und Gastarbeiter waren während und unmittelbar nach der (Nach-)Kriegsgefangenschaft vieler Deutscher ebenso entscheidend, wie ein weitgehender Schuldenerlass auf Reparationszahlungen westlicher Länder in London von vor 60 Jahren.
  • Joachim

    15Joachim schrieb am 30.07.2013, 16:34 Uhr:
    Deshalb schrieb ich auch:

    "Außer noch anderen Faktoren....."
  • Joachim

    16Joachim schrieb am 30.07.2013, 22:04 Uhr:
    Auch schrieb ich:
    "Zum Teil "mitentscheident" sehe ich aber die Millionen von "Gastarbeiter" aus Italien, Portugal. Spanien, Türkei usw.
    Außer noch anderen Faktoren....."
    Ich betone "mitentscheidend".
    Das ist für user mit Schaum vor dem Mund, schwer zu vermitteln......
  • orbo

    17orbo schrieb am 30.07.2013, 22:41 Uhr:
    Ok, danke für die Klarstellung.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.