24. Juli 2021

Als Schloss Horneck ins heimische Wohnzimmer kam: Digitales Schlossfest begeistert Publikum mit reichem Kulturprogramm

Ein Jahr nach der Eröffnung lud der Verein Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ zum digitalen Schlossfest. Ohne selbst vor Ort zu sein, bekamen die Gäste aus erster Hand umfassende Einblicke und genossen ein hochkarätiges Kulturprogramm.
Als Schloss Horneck ins heimische Wohnzimmer kam. ...
Als Schloss Horneck ins heimische Wohnzimmer kam. Bildquelle: AdobeStock/Marcel Tschamke Photography
Mehr als tausend Kilometer Luftlinie liegen zwischen Gundelsheim und Siebenbürgen. Und doch ist das kulturelle Erbe der Siebenbürger Sachsen an kaum einem anderen Ort so präsent wie hier, im Herzen Deutschlands. Vor rund einem Jahr, am 10. Juli 2020, eröffnete nach einer längeren Umbauphase das Siebenbürgische Kultur- und Begegnungszentrum Schloss Horneck. Es war eine Feier im kleinen Kreis, die auch im Internet gezeigt wurde. Denn Corona hatte das Schloss wie so viele andere Kulturinstitutionen in einen temporären Dornröschenschlaf versetzt. Veranstaltungen waren lange Zeit ebenso wenig möglich wie Übernachtungen im Schlosshotel. Zum einjährigen Jubiläum entstand so die Idee zu einem digitalen Schlossfest.

Früchte des Engagements ernten

„Wir wollten alle Interessenten über den aktuellen Stand informieren und ihnen ein hochkarätiges Kulturprogramm bieten – als Vorgeschmack auf einen möglichst baldigen Besuch vor Ort“, sagt Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, Vorsitzender des Schlossvereins.
Eröffnungsansprache im Festsaal: „Die Freude an ...
Eröffnungsansprache im Festsaal: „Die Freude an der Begegnung – und sei sie nur vor den Bildschirmen – lassen wir uns nicht nehmen“, sagte Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, Vorsitzender des Siebenbürgischen Kulturzentrums „Schloss Horneck“ e.V. Bildquelle: Hermann Depner
Das digitale Schlossfest knüpft an das gut besuchte Schlossfest aus dem Jahr 2018 an, das den Start des Umbaus markierte. Damals war das Fest als Dank an die Spenderinnen und Spender gedacht, die den Ankauf des Schlosses 2015 finanziert hatten. „Heute können wir zeigen, dass sich der finanzielle und ehrenamtliche Beitrag so vieler Menschen auf ganzer Linie gelohnt hat. Kulturzentrum und Schlosshotel erstrahlen in neuem Glanz und sind bereit für Konzerte, Lesungen, Liederabende, Burggraben- und Schlossfeste, Übernachtungen und private Feiern“, ergänzt Dr. Axel Froese, Stellvertretender Vorsitzender des Schlossvereins.

Rück- und Ausblick zum einjährigen Jubiläum

Zwei Festtage umfasst das Programm, das die Organisatoren in wenigen Wochen vorbereitet haben. Am 10. und 11. Juli wurde es jeweils ab 15 Uhr auf mehreren digitalen Kanälen übertragen, sodass alle Gäste vor dem heimischen Bildschirm dabei sein konnten. Helge Krempels übernahm einen Großteil die Moderation. „Ein Jahr nach der Eröffnung – Erinnerungen und Ausblick“ hieß der erste Programmpunkt: Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, überbrachte die besten Grüße der Bundesregierung und sprach von einem „Leuchtturmprojekt siebenbürgisch-sächsischer Kultur in Deutschland“.

Die beiden Geistlichen, die zur Eröffnung 2020 den ökumenischen Segen erteilt hatten, kamen im Gespräch mit Gündisch erneut zu Wort und machten Mut für die Zukunft. Frank Bayard ist Hochmeister des Deutschen Ordens mit Sitz in Wien. Er erwähnte „die unglaubliche Leistung in der Restaurierung, Einrichtung und Ausstattung dieser alten Burg“. Sie sei „ein Ort der Begegnung und des Gedächtnisses“ geworden, ein „Stück Heimat für Menschen, die ihre Heimat verloren haben“. Er freue sich, dass ein herausragendes Baudenkmal nun mit Leben gefüllt sei.
Das Eybler-Trio aus Nürnberg, bestehend aus ...
Das Eybler-Trio aus Nürnberg, bestehend aus Wolfrun Brandt-Hackl (Viola), Georg Ongert (Cello) und Myriam Nothelfer (Violine), trat im Verlauf des Festes mehrfach auf. Bildquelle: Hermann Depner
Aus Graz grüßte Wolfgang Rehner, Evangelischer Superintendent der Steiermark, gebürtig aus Hermannstadt. „Es ist sicher nicht zufällig, dass eine alte Burg Kristallisationspunkt für die siebenbürgische Identität nach der Auswanderung geworden ist“, sagte er. Burgen seien für Siebenbürger ein Schutzraum, „ein Symbol für Eigenständigkeit und bewahrte Freiheit“. Mit Blick auf die Pandemie zeigte er sich zuversichtlich: „Für mich ist unsere christliche Grundhoffnung in diesem Jahr nochmal ganz groß geworden“.

Musikalisch wurde dieser erste Programmteil vom Eybler-Trio aus Nürnberg begleitet. Wolfrun Brandt-Hackl (Viola), Georg Ongert (Cello) und Myriam Nothelfer (Violine) spielten Stücke von Beethoven, Haydn und Ignaz Pleyel.

Von der Deutschordensburg zum Siebenbürgen-Zentrum

Im Anschluss nahm Gündisch die Zuschauer mit auf eine historische Schlossführung. Als Historiker hat er sich ausführlich mit der wechselvollen Geschichte des Ortes auseinandergesetzt: Das Schloss war jahrhundertelang Sitz des Deutschen Ordens, Angriffsziel für Götz von Berlichingen im Bauernkrieg, Bierbrauerei, berühmte Kurklinik und Erholungsort für Prominenz, Lungensanatorium, Luftschutzkeller im Zweiten Weltkrieg, siebenbürgisches Altenheim und ist jetzt Kultur- und Begegnungszentrum. All diese Epochen lassen sich in verschiedenen Teilen des Schlosses wiederfinden.

Dass Geschichte nicht nur spannend erzählt, sondern auch amüsant vertont werden kann, bewiesen Hans und Angela Seiwerth. Ihr Horneck-Lied, das musikalisch durch die Jahrhunderte führt, feierte im Jugendstilsaal Premiere. Die beiden Liedermacher sind vielen Zuschauern als Mitglieder der siebenbürgischen Musikgruppe „De Lidertrun“ bekannt.
Die Liedermacher Hans und Angela Seiwerth ...
Die Liedermacher Hans und Angela Seiwerth präsentierten im Jugendstilsaal das Horneck-Lied, eine gesungene Geschichte von Schloss Horneck. Bildquelle: Hermann Depner
Einen Rückblick auf das Schlossfest 2018 kündigte Schlosshotel-Pächter Andreas Pietralla in mittelalterlicher Manier an. Unter dem Motto „So schön war es damals“ wurden Erinnerungen an pandemiefreie Zeiten wach. 750 Gäste waren im Sommer vor drei Jahren – kulinarisch und musikalisch bestens versorgt – im Burggraben zusammengekommen. Einige Höhepunkte dieses Festes wurden erneut gezeigt: die Blaskapelle „Original Karpaten-Express“ Stuttgart, die Siebenbürgisch-Sächsische Jugendtanzgruppe Heilbronn, das „Karpatenorchester Heilbronn“ mit Jürgen aus Siebenbürgen und Melitta Wonner sowie ein Showtanz mit Siggi & Alain.

Ein Umbau, der Geschichte(n) schreibt

Als Manager der Um- und Ausbauarbeiten kennt Dr. Axel Froese das Schloss wie seine Westentasche. Entsprechend detailliert konnte er über das vierjährige Bauvorhaben berichten. Er führte ins Besucherzentrum, das die Geschichte des Schlosses und der Siebenbürger Sachsen dokumentiert, den Jugendstilsaal, die Veranda und viele weitere Räume. „Für mich persönlich ist die Treppe eines der schönsten Umbaustücke“, schwärmte er. Jede der 94 Stufen, die unterschiedlich hoch waren, wurde geometrisch erfasst, zurückgebaut und dann mithilfe einer Schablone neu eingebaut. Exemplarisch stellte er das Zimmer „Schäßburg“ und die Fürstenzimmer „Hermannstadt“ und „Reußen“ vor. Ob Türrahmen, Stuckdecke, Holzverkleidung oder handgefertigte Gardine: Zu jedem Teil der Innenausstattung kann Froese eine Geschichte erzählen. Zum Schluss fiel der Blick aus dem Fenster des Sekretariats auf das Pflegeheim: Es wurde von einem siebenbürgischen Architekten geplant und hat die gleichen augenförmigen Dachfenster, die man aus Hermannstadt kennt.
Dr. Axel Froese hat den Umbau geleitet – ...
Dr. Axel Froese hat den Umbau geleitet – entsprechend viele interessante Details wusste er zu berichten. Bildquelle: Hermann Depner
Martina Handel, Sekretärin und gute Seele des Schlossvereins, berichtete im Gespräch mit Froese von der Umbauphase: „Es war sehr turbulent und anstrengend, da mein Büro mitten in der Baustelle war. Aber es hat auch unheimlich Spaß gemacht, jeden Tag einen Fortschritt zu sehen.“ Sie freue sich darauf, möglichst vielen Menschen das neue Besucherzentrum zu zeigen. Über den Seminarraum „Rosenau“ sprach Froese mit dem Erfinder und Unternehmer Georg Binnen. Weil der Raum zugleich als Fluchtweg dient, musste das Mobiliar hohe Brandschutz-Anforderungen erfüllen. Das weckte den Ehrgeiz des Erfinders, der kurzerhand einen nicht brennbaren Tisch entwickelte und spendete.
Interview mit Dr. Axel Froese am selbst ...
Interview mit Dr. Axel Froese am selbst entworfenen Tisch: Der Erfinder und Unternehmer Georg Binnen (links) hat das nicht brennbare Möbelstück für den Seminarraum „Rosenau“ beigesteuert. Bildquelle: Hermann Depner
Anschließend ging es erneut in den Jugendstilsaal, wo das Ehepaar Seiwerth neu eingesungene siebenbürgisch-sächsische Lieder präsentierte, darunter eine Variante des Stolzenburger Volksliedes „Sieben Kröten“. Zum Abschluss des ersten Festtages wurde es feurig: Andreas Pietralla sagte die Künstlergruppe „Feuerflug“ aus der Heilbronner Gegend und ihre künstlerische Darbietung vom Schlossfest 2018 an.

Siebenbürgen im Schlosshotel

Der zweite Festtag am 11. Juli startete mit Blasmusik: Vor dem Schlosseingang war die siebenbürgische Blaskapelle „Original-Karpatenblech“ zu sehen. Sie spielte Kostproben aus ihrer neuen CD, die auf Schloss Horneck aufgenommen wurde.
Der zweite Festtag startete mit Blasmusik: Die ...
Der zweite Festtag startete mit Blasmusik: Die Blaskapelle Original-Karpatenblech spielte mehrere Stücke aus ihrer neuen, auf Schloss Horneck aufgenommenen CD.
Wie präsent Siebenbürgen im Schlosshotel ist, erfuhren die Zuschauer von Helge Krempels. Er stellte die einzelnen Räume und deren Spender vor. Nicht nur die Zimmer tragen siebenbürgische Ortsnamen, auch die Gemeinschafts- und Seminarräume sowie der Treppenaufgang sollen die siebenbürgische Geschichte und Kultur widerspiegeln. Deshalb werden nach und nach große Wandtafeln installiert, die sich jeweils einem Thema widmen. In jeder Themenwand steckt viel Expertise und Recherchearbeit, die gestalterische Kunst von Lucian Binder-Catana – und jeweils eine großzügige Spende. Was Privatpersonen dazu bewogen hat, für die Einrichtung der Räume zu spenden, erklärten einige von ihnen in sehr anrührenden Interviews mit Dagmar Seck.
Einige Spender der Inneneinrichtung wurden im ...
Einige Spender der Inneneinrichtung wurden im Oktober 2020 von Dagmar Seck zu ihren Beweggründen befragt, darunter Hannes Acker (oben links), Gerlinde Pechar (oben rechts), Dr. Ortrud und Gerhardt Graeser (unten links) und Georg Henning (unten rechts). Bildquelle: Dagmar Seck
Die kurzen Videos hatte die Kulturreferentin bereits während des Kulturwochenendes 2020 ehrenamtlich aufgenommen. „Weil ich meine Heimat liebe; ich habe eine wunderschöne Kindheit gehabt“, begründet beispielsweise Dieter Kurt Lang (Zimmer „Großpold“) seine Spende. Gerlinde Pechar (Zimmers „Honigberg“) hat „für unsere Vorfahren insgesamt“ gespendet. Dabei habe sie speziell an ihre Großeltern gedacht, die sie und drei weitere Enkelkinder in der Kriegs- und Nachkriegszeit großgezogen haben: „Sie haben uns sehr geprägt und alles für uns gegeben.“ Man habe nicht gewusst, wann die Eltern zurückkommen.

Im Fokus: Industrie, Raketen und Musik

Drei der Themenwände wurden anschließend detailliert vorgestellt. Die „Siebenbürgische Industriegeschichte“, gespendet von der Binnen Konstruktionen GmbH, beschreibt die Entwicklung von der landwirtschaftlichen zur industriellen Produktion. Zu sehen sind beispielsweise die erste Zuckerfabrik in Hermannstadt (ca. 1849), einer der ersten elektrischen Wagenspinner in Heltau (ca. 1900) und der Turbinenraum des Elektrizitätswerkes von Zoodt (1926). Im Interview sprach Dr. Dr. h.c. Volker Wollmann, der zusammen mit Dr. Dr. Gerald Volkmer das Fachwissen und auch das meiste Bildmaterial zur Themenwand beigesteuert hatte, über die Industriegeschichte.
Dr. Dr. h.c. Volker Wollmann zeigte im Gespräch ...
Dr. Dr. h.c. Volker Wollmann zeigte im Gespräch mit Moderator Helge Krempels die Themenwand „Siebenbürgische Industriegeschichte“. Bildquelle: Hermann Depner
Die Themenwand „Raketenpioniere“, ebenfalls von Binnens Firma finanziert, verdeutlicht den Erfindergeist der Siebenbürger Sachsen. Sie zeigt neben Hermann Oberth zwei weitere Vordenker: Conrad Haas und Valentin Franck von Franckenstein haben bereits im 16. beziehungsweise 17. Jahrhundert Raketen entworfen. Wie diese Gedanken nach Siebenbürgen gekommen sind? Gündisch erklärt es sich durch den Anschluss an die westlichen, europäischen Gedankenströme sowie gute Schulen und Unternehmer. Nach der Abkehr vom geozentrischen Weltbild habe es einen großen Wissensdrang gegeben. Man wollte erkunden, wie das Weltall funktioniert.

Drittens stand die „Siebenbürgische Musikgeschichte“ im Fokus. Prof. Heinz Acker beschrieb, wie sich das Thema künftig im Musiksalon „Irtel“ wiederfinden wird – die Inneneinrichtung des Salons wurde vom Ehepaar Dr. Ortrud und Gerhardt Graeser gespendet. Im drauffolgenden Konzert erklang erstmals ein Cembalo, das eine besondere Geschichte hat. Es wurde vom Hermannstädter Baumeister Kurt Wittmayer erbaut und gehörte der Heidelbergerin Helga Maria Höpfner, die es Prof. Acker hinterließ. Als das Ehepaar Acker die Historie des Instrumentes entdeckte, ließ es dieses auf eigene Kosten restaurieren – jetzt hat das Cembalo auf Schloss Horneck eine neue Heimat gefunden.

Klassik trifft Barock

„Klassik-Highlights aus dem barocken Festsaal“ präsentierte Prof. Acker erst am Cembalo und dann am Klavier gemeinsam mit der Sängerin Julika Birke und dem Cellisten Georg Ongert.
„Klassik-Highlights aus dem barocken Festsaal“ ...
„Klassik-Highlights aus dem barocken Festsaal“ präsentierte Prof. Heinz Acker mit Julika Birke (Gesang) und Georg Ongert (Cello). Dabei kam erstmals das schlosseigene, restaurierte Cembalo zum Einsatz. Bildquelle: Hermann Depner
Die Darbietungen reichten von einem Cembalo-Solo von Claude Daquin über die Metamorphosen einer Melodie von Bach und das Siebenbürgische Minnelied „Et såß e kli wäld Vijelchen“ bis zu Franz Schuberts „Leise flehen meine Lieder“. Im Anschluss kam das Eybler-Trio mit Kammermusik zu seinem zweiten Einsatz. Es spielte unter anderem das Trio für Viola, Cello und Violine von Josef Eybler, nach dem sich die Musikergruppe benannt hat.

Wissen für Weinliebhaber

Sowohl die Gegend um Gundelsheim als auch Siebenbürgen sind traditionelle Weinbau-Regionen. Von der Veranda des Schlosses aus gibt es einen fantastischen Ausblick auf den Weinberg „Himmelreich“. Genau der richtige Ort, um die Themenwand „Weinland Siebenbürgen – Gundelsheim“ vorzustellen. Schon Anfang des 13. Jahrhunderts ist der Weinbau in einigen Dörfern im mittleren Miereschtal urkundlich belegt. Im Interview mit Krempels berichtete Dr. Hansotto Drotleff, Kulturreferent der HG Mediasch, von den Besonderheiten des siebenbürgischen Weinbaus. Wussten Sie beispielsweise, dass Friedrich Caspari „Reblauskommissär“ genannt wurde? Oder dass Dr. Hans Ambrosi über 60 Bände über den Weinbau hinterließ?
Die Themenwand „Weinland Siebenbürgen – ...
Die Themenwand „Weinland Siebenbürgen – Gundelsheim“, gespendet von Hans-Georg Bogeschdorfer, ist auf der Veranda des Schlosses zu sehen. Dr. Hansotto Drotleff (links) stellte sie im Gespräch mit Helge Krempels vor. Bildquelle: Hermann Depner
Der Spender der Veranda, Hans-Georg Bogeschdorfer, sagte im Interview: „Es braucht eine Stelle, wo künftige Generationen etwas erfahren können über die Siebenbürger Sachsen.“ Zum Abschluss erklärte der Designer Binder-Catana, was ihn an der ehrenamtlichen Aufgabe, die Themenwände zu gestalten, fasziniert – und was dabei die größten Herausforderungen sind.

Nach der „Litertrun“ wird’s lateinamerikanisch

Anschließend gab es nochmal den bewegenden Auftritt der Musikgruppe „De Lidertrun“ vom Schlossfest 2018 zu sehen und zu hören. Karl-Heinz Piringer, Angela und Hans Seiwerth sowie Michael Gewölb entführten die Gäste in die Welt der siebenbürgisch-sächsischen Volkslieder. Dabei kamen auch sehr seltene Instrumente wie die Trompetengeige zum Einsatz.

Der Abend und das digitale Schlossfest klangen mit lateinamerikanischen Tänzen aus. Nadine Jasmin Althof (aus dem Banat) und Illya Korovay, ehemaliger Profi-Tänzer und Trainer beim Tanzsportverein TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg, erklärten kurz und prägnant einige Tänze, die bei nationalen und internationalen Turnieren aufgeführt werden. Sie zeigten jeweils eine kurze Kostprobe einer Samba, eines Cha-Cha-Cha, einer Rumba und eines Jive.

Begeistere Rückmeldungen

Wie viele Menschen das digitale Schlossfest verfolgt haben, zeigen die Klickzahlen auf Youtube. Bis dato wurden die Videos der einzelnen Programmpunkte zwischen 169 und 789 Mal angeklickt. Die Zahl wächst stetig, denn eine digitale Veranstaltung kann – im Unterschied zu einer vor Ort – von jedermann jederzeit und beliebig oft „besucht“ werden. Begeisterte Zuschriften an die Organisatoren belegen, dass das Fest sehr gut ankam. „Das ganze Festprogramm zeigt, wieviel Herzblut von Ihnen allen investiert wurde“, war eine Rückmeldung. Auch folgendes Kompliment kam: „Wir haben noch nie eine sächsische Veranstaltung gesehen mit solch einer Kombination aus Menschlichkeit, Herzlichkeit und ganz besonderem, dezenten Tiefgang.“ Dass auch aus Rumänien viele Rückmeldungen kamen, freute die Organisatoren besonders. Das Schlossfest wurde offenbar länderübergreifend besucht – ein Pluspunkt des digitalen Formats.

Zum Abschluss möchte die Verfasserin gerne Georg Binnen zitieren, der im Interview mit Froese folgende Botschaft an seine Landsleute hatte: „Ich hoffe, dass viele Siebenbürger einsehen, dass wir hier unser Wissen und das in der Vergangenheit Geleistete präsentieren können. Ich rate jedem Siebenbürger, sich dem Schlossverein anzuschließen. Denn nur auf diese Art können wir dieses Schloss auch entsprechend erhalten. Es gibt zu viele, die sagen, ein Schloss ist ein Fass ohne Boden. Jetzt zeigt sich, dass dieses Fass einen Boden hat. Es ist so schön geworden, dass man nur staunen kann.“

Heidrun Rau



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Schlagwörter: Schlossfest. digital, Schloss Horneck, Konrad Gündisch, Froese, Feier, Schlossverein, Musik, Konzert

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