27. Juli 2016

Wiedereinweihung der Orgel in Stolzenburg

Unter dem Motto Laof uch Oinijket (Liebe und Einigkeit) lädt Sie die evangelische Kirchengemeinde Stolzenburg für Sonntag, den 14. August 2016, 11.00 Uhr, zur Wiedereinweihung der Orgel in der Kirche zu Stolzenburg ein. Das Fest richtet sich an die ausgewanderten Stolzenburger, die Nachbargemeinden Reußen und Großscheuern, die Siebenbürger Sachsen, Touristen und Freunde der Siebenbürger Sachsen.
risten und Freunde der Siebenbürger Sachsen. Die Veranstaltung beginnt am 13. August um 15.00 Uhr mit der Begrüßung durch Pfarrer Klaus Martin Untch auf dem Kirchhof. Dabei ertönen von der Burg ein Alphornduo aus der Schweiz, die „Tulnica“ und eine Panflöte. Kaffee und siebenbürgische Kuchenspezialitäten stehen für unsere Gäste bereit. Erste Klangproben auf der Orgel gibt es am Samstag um 15.45 Uhr mit dem Organisten Jürg Leutert. Für diejenigen, die mehr über die Orgelrestauration erfahren möchten, präsentiert die Orgelbauerin Barbara Dutli die Orgel.

Nach den Orgelklängen begeben wir uns auf den westlichen Hügel zum Friedhof, von wo aus wir einen wunderschönen Ausblick auf die gesamte Burg- und Dorfanlage haben. Dort wollen wir mit einer Kurzandacht unserer Vorfahren gedenken. Seit der Gründung Stolzenburgs 1253 oder 1282 als Gemeinde des Hermannstädter Stuhls haben die Stolzenburger durch einen starken Zusammenhalt vorbildlich das Gemeindeleben über Jahrhunderte geprägt, mit viel Fleiß das fruchtbare Land bestellt, eine stolze und feste Burg zur Verteidigung des Dorfes, eine Kirche zur Ehre Gottes, schließlich das Pfarrhaus und die Schule aufgebaut.

Gegen Abend verwöhnt das „Trio Saxones“ die Gäste mit Live-Musik in dem Innenhof der Burg. Mit fein zubereiteten Spezialitäten aus unserer Heimat können sich alle stärken, und es wird gesungen und getanzt, was das Zeug hält!

Am Sonntag um 11.00 Uhr findet ein Ökumenischer Gottesdienst mit Abendmahl und Wiedereinweihung der Orgel statt. Die Predigt hält Bezirksdechant Dietrich Galter. Verschiedene Gäste aus dem In- und Ausland sind zu diesem feierlichen Anlass eingeladen.
Die Stolzenburger Orgel wurde in Honigberg ...
Die Stolzenburger Orgel wurde in Honigberg restauriert und soll nun eingeweiht werden. Foto: Barbara Dulti
Nach dem Gottesdienst treffen wir uns im Gemeindesaal zum Mittagessen. Danach geht es hinauf zur Burg. Im Innenhof der Burg kommen Stolzenburger zu Wort und ebenso Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. Hermannstadt. Ein historischer Rückblick soll den Versammelten unsere über 700-jährige Kultur und Tradition neu ins Bewusstsein rufen. Ein Bild über die aktuelle Situation der Kirchenburgenlandschaft in Siebenbürgen mit Perspektiven für die Zukunft erhalten wir von der Stiftung Kirchenburgen in Hermannstadt. Eine Tanzvorführung in Stolzenburger Tracht, das Siebenbürgen-Lied und Blasmusik sorgen für eine heimatliche Stimmung. Auch für Kinder wird ein tolles Programm geboten.

Um 17.30 Uhr hören wir unsere eingeweihte Orgel, und es sind Komponisten der klassischen Musik, die uns die wunderbaren Klänge der Orgel genießen lassen. Mit einem gemeinsamen Abendessen auf dem Festgelände findet der feierliche Anlass der Siebenbürger Sachsen in Stolzenburg seinen Abschluss. Wir hoffen auf viele schöne Begegnungen.
Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde ...
Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Stolzenburg zu Besuch in der Orgelwerkstatt in Honigberg, von links: Pfarrer i.R. Walther G. Seidner, Valentina Rösch, Orgelbauerin Barbara Dutli, Pfarrer Klaus Martin Untch, Kirchenkurator Lorenz Rösch und Kirchenvater Hans Figuli.
Zur Orgel: Die Restaurierung wurde im November 2015 in Auftrag gegeben. Der Orgelbaumeister Ferdinand Stemmer (Zumikon, Schweiz) restaurierte die Orgel mit seinem Team in der Lehrwerkstatt Honigberg in Siebenbürgen. Zurzeit wird die restaurierte Orgel vor Ort wieder aufgebaut und intoniert. Eine Besonderheit von großem Wert sind die beiden Portraits der Kaiserin Maria Theresia und ihres Sohnes Josef II., die seitlich in den geschnitzten „Ohren“ des Gehäuses angebracht sind. Die beiden Adligen sind ohne Perücke dargestellt, was ungewöhnlich ist. Über dem Unterbau stehen drei oktagonale Haupttürme, getrennt durch kleine Spitztürme. Prachtvoll stehen in den Feldern die Prospektpfeifen mit den Eselsrücken-Labien, einem weiteren Merkmal der Hahn-Orgeln. Das aufwändig gestaltete Gehäuse mit den reichlichen Verzierungen wurde grünlich-rötlich, marmoriert und vergoldet angemalt. Glücklicherweise haben die Prospektpfeifen den Ersten Weltkrieg überdauert; denn oft wurden Pfeifen zur Gewinnung von Zinn und Blei eingeschmolzen.

Spender für die Restaurierung der Orgel von Stolzenburg sind schweizerische Stiftungen, der Verein der Siebenbürger Sachsen in der Schweiz – Kirchenburgen in Siebenbürgen, die Ref. Kirchgemeinden Witikon, Friesenberg und Dällikon-Dänikon (ZH), das Landeskonsistorium in Hermannstadt, private Spender und Stolzenburger, die ihre Heimat nicht vergessen haben.

Marianne Hallmen

Schlagwörter: Stolzenburg, Orgel, Wiedereinweihung

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