2. September 2006

Im Zeichen der Völkerverständigung: Heimattreffen in Nadesch

Bereits zum dritten Mal nach 1996 und 2000 veranstaltete das Bürgermeisteramt der Gemeinde Nadesch, in Zusammenarbeit mit einem extra dafür bestimmten Komitee und dem Vorstand der HOG Nadesch, ein Heimattreffen in Nadesch. Obwohl nur etwa 60 Personen aus Deutschland der Einladung des HOG Vorstandes folgten, wurde es dennoch ein Treffen der besonderen Art.
Am Samstag, dem 5. August, eröffnete Bürgermeister Alexandru Cirnu, im neu renovierten Gemeindehaus die Feierlichkeiten und begrüßte unter anderem lokale als auch vom Kreis Mieresch gesandte Honoratioren, Vertreter der Medien sowie alle sechs Mitglieder des HOG-Vorstandes. Ein ganz besonderes Ereignis war die Verleihung der Urkunden als Ehrenbürger der Gemeinde Nadesch, darunter an den HOG-Vorsitzenden Hans Werner Henning. Kulturgruppen der Gemeinde präsentierten ein Programm, das seinesgleichen sucht. Besonders hervorzuheben ist der 15-jährige Zsolt Csongor Szabo, der sich als ein Virtuose auf der Marimba erwies. Mit tobendem Applaus wurde auch die Nadescher Mädchengruppe bedacht, die neben rumänischen und ungarischen Gedichten, Liedern und Tänzen für die aus Deutschland angereisten Gäste einen Bändertanz sowie Schillers "Ode an die Freude" mit großer Hingabe vortrug. Der außergewöhnliche Männerchor der Gemeinde unter der Leitung des Ambrozie Munteanu präsentierte aus seinem Repertoire neben einer Reihe bekannter rumänischer Lieder und Balladen auch das deutsche Volkslied: "Horch was kommt von draußen rein". Der Samstag wurde von einem Ball gekrönt, der bis in die frühen Morgenstunden dauerte.

Drittes Heimattreffen im Zeichen der Völkerverständigung, erste Reihe von links: Werner Henning, Bischof D. Dr. Chr. Klein, Pfarrer Armin Langmann (Nürnberg) und Pfarrer Chiorescu (ganz rechts); zweite Reihe: Pfarrer Johannes Halmen (links) und Pfarrer Csaba Jenei (Dritter von links). Foto: Alida Henning
Drittes Heimattreffen im Zeichen der Völkerverständigung, erste Reihe von links: Werner Henning, Bischof D. Dr. Chr. Klein, Pfarrer Armin Langmann (Nürnberg) und Pfarrer Chiorescu (ganz rechts); zweite Reihe: Pfarrer Johannes Halmen (links) und Pfarrer Csaba Jenei (Dritter von links). Foto: Alida Henning

Am Sonntag folgte, besonders für die Mitglieder der HOG, ein Höhepunkt nach dem anderen. Zuerst fand in der evangelischen Kirche unter der Leitung des Diasporapfarrers Johannes Halmen ein Bußgottesdienst mit Abendmahl statt. Begleitet wurde der Gottesdienst an der Orgel, die vor genau 200 Jahren vom Birthälmer Baumeister Samuel Maetz errichtet worden war, durch die Schäßburger Musiklehrerin Stanca Bizuleanu. Pfarrer Halmen hieß alle Anwesenden willkommen, darunter Pfarrer Armin Langmann von der Nikodemuskirche Nürnberg mit Ehegattin, Bezirkskurator Hügel und den HOG-Vorstand. Die Nadescher Gemeinschaft, die über 240 Familien im Großraum Nürnberg zählt, fühlt sich mit der Nürnberger Nikodemuskirche eng verbunden. In diesem Gotteshaus findet der alljährliche Adventsgottesdienst statt, und in den Nebenräumen dieser Kirche werden neben der Nadescher Faschingsfeier auch die Proben und Aufführungen der Trachtentanzgruppe und der Theatertruhe abgehalten. All dies war sicherlich ein Grund, warum die Familie Langmann auch unsere Heimatgemeinde kennen lernen wollte.

Nach dem Gottesdienst und einer Kaffeepause in der Kapitelsstube des Pfarrhauses wurde zu einem ökumenischen Kirchweihfest geladen. In großen Scharen kamen die mitbewohnenden Nationalitäten in das evangelische Gotteshaus, begleitet vom orthodoxen Pfarrer Chiorescu und dem unitarischen Pfarrer Jenei. Eine ganz besondere Ehre für unsere Gemeinde war das Eintreffen des Bischofs Prof. Dr. Christoph Klein, der nach Nadesch gekommen war, obwohl am gleichen Sonntag noch mindestens vier ähnliche Feste in Siebenbürgen stattfanden. Bischof Klein, der vor 14 Jahren Nadesch erstmals besucht hatte, fand in seiner rührenden Predigt die passenden Worte für diesen Anlass. Nach dem Gottesdienst wurde zu einem Festessen in den Gemeindesaal geladen.

Der Vorstand der HOG dankt allen, die zum guten Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben, sowie allen Teilnehmern dieses Treffens.

Hans Georg Baier
Werner Henning

Schlagwörter: HOG-Treffen

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