29. Juli 2009

Honterusfest 2009 in Pfaffenhofen

Knapp 800 Kronstädter von nah und fern, aber auch Freunde der Kronstädter und Burzenländer fanden sich am 5. Juli zum traditionellen, jedes zweite Jahr stattfindenden Honterusfest in Pfaffenhofen a. d. Ilm ein. Die Besucher sind immer gespannt, ob das Wetter ihnen gnädig sein wird, um den Tag ungestört genießen zu können. Dann beschäftigt sie die Frage, wer die „Quellenrede“ halten und was zu hören sein wird.
In diesem Jahr gab es gleich mehrere angenehme Überraschungen. So durfte man diesmal zur Festwiese hinauffahren, weil die Organisatoren die große Wiese oben als Parkplatz ausgehandelt hatten. Gut durchdacht, wurden immer je fünf PKW durchgewinkt bis zur Stelle, wo die Festabzeichen zu kaufen waren. Das brachte von Anfang an Ordnung in den Ablauf.

Als nächste angenehme Überraschung erlebten wir den Standort der Tische und Bänke, die die fleißigen Organisatoren und Helfer für uns in unmittelbarer Nähe zum Rednerpult aufgestellt hatten. So konnte man die Quellenrede sitzend verfolgen, eine Neuerung, die nicht nur den älteren Semestern gelegen kam.
Besprechung vor dem Honterusfest in Pfaffenhofen, ...
Besprechung vor dem Honterusfest in Pfaffenhofen, von links nach rechts: Hansgeorg v. Killyen, Wolfgang Wittstock, Ortwin Götz, Siegtrud Kess, Karl-Heinz Brenndörfer, Michael Brenndörfer und Traute Acker. Foto: Marianne Berberich
Für 11.00 Uhr war die Quellenrede angekündigt. Die Überraschung war perfekt, denn die Organisatoren hatten diesmal einen Redner aus Kronstadt eingeladen, was kaum jemand wusste. Wolfgang Wittstock, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt und des Kronstädter Ortsforums, betrat das Rednerpult. Die aufmerksamen Zuhörer konnten aus seinem Vortrag manch aktuelle Schilderung des Lebens und Wirkens der in Kronstadt lebenden Sachsen erfahren, aber auch einige Aspekte aus der Vergangenheit der traditionsreichen Honterusfeste aus der Noa oder dem Kleinen Hangestein bis zu den wenigen ähnlichen Veranstaltungen, die in den letzten Jahrzehnten teils in der Schulerau am „Langen Rücken“ oder andernorts als eine Art Honterusfest abgehalten worden sind.
Wolfgang Wittstock, Vorsitzender des ...
Wolfgang Wittstock, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt, hielt die „Quellenrede” in Pfaffenhofen. Foto: Ortwin Götz
Es ist erstaunlich, was die nur noch etwa 1 500 (gemäß Volkszählung März 2002) in Kronstadt lebenden Sachsen zwecks Erhaltung unseres mustergültigen Gemeinsinnes und der Heimatliebe durchsetzen, ungeachtet der schwierigen Voraussetzungen in der von etwa 258 000 Rumänen und rund 23 000 Ungarn dominierten Stadt. Wittstock sagte: „Liebe Landsleute, das wertvolle Kulturerbe, das uns unsere Vorfahren hinterlassen haben, nimmt uns gemeinsam in die Pflicht, die Kronstädter hier in Deutschland und die Kronstädter, die noch in Siebenbürgen leben“. Und zum Schluss betonte er: „Man ist und bleibt Kronstädterin oder Kronstädter ein Leben lang, egal, wohin das Schicksal uns in die große Welt verschlagen hat – vorausgesetzt, man bekennt sich weiterhin zu Kronstadt und vergisst nicht, wo man herkommt.“ Die „Quellenrede“ wird in der nächsten Ausgabe der „Neuen Kronstädter Zeitung“ abgedruckt.
Gemütliches Beisammensein beim Honterusfest 2009. ...
Gemütliches Beisammensein beim Honterusfest 2009. Foto: Ortwin Götz
Das Fest war wiederum gut gelungen, wofür der ehrenamtlichen Organisations- und Helfergruppe unser ausdrücklicher Dank gilt. Sie setzen sich seit Jahrzehnten für uns ein, obwohl sie inzwischen nicht mehr die Jüngsten sind. Die üblichen Grillspezialitäten mundeten, ebenso konnte man diesmal Baumstriezel genießen und ein reichhaltiges Angebot an Getränken. Am Vorabend nahmen einige Vertreter der Heimatortsgemeinschaften Bartholomä und Kronstadt, der HOG-Regionalgruppe Burzenland und der „Neuen Kronstädter Zeitung“ die Gelegenheit wahr, sich mit Wolfgang Wittstock im Hotel zu einem Gedankenaustausch einzufinden.

Ortwin Götz

Schlagwörter: Kronstadt, Burzenland

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