9. Oktober 2008
Einsatz in der Kommunalpolitik
Für den bayerischen Landtag stellten sich am 28. September – neben dem Zielgruppenkandidaten Dr. Bernd Fabritius (siehe separater Artikel) – vier weitere siebenbürgische Bewerber zur Wahl: Alfred Schuster, Dr. Ulrike Schneider, Dr. Ernst-Christoph Weindel und Werner Liebhart. Keiner hat den Sprung ins Maximilianeum geschafft. In der Kommunalpolitik bleiben sie jedoch aktiv und bieten sich damit als Ansprechpartner auch für siebenbürgische Vereine an.
Alfred Schuster, geboren 1955 in Weidenbach, erhielt 8 919 Erststimmen im Kreis Tirschenreuth und 1 176 Zweitstimmen in der restlichen Oberpfalz. Der Sozialdemokrat verfehlte zwar das Landtagsmandat, ist aber mit den 18 Prozent der Direktstimmen zufrieden. Politisch wird er sich weiter aktiv betätigen. Bei den Kommunalwahlen am 2. März 2008 wurde der Sozialpädagoge als Kreisrat in den Kreistag Tirschenreuth gewählt. Im Gemeinderat von Immenreuth, wo er seit 1996 tätig ist, wurde er als SPD-Fraktionsvorsitzender wieder gewählt (siehe Vorbericht in der Siebenbürgischen Zeitung). Die Erfahrungen im Landtagswahlkampf waren für ihn „äußerst spannend und interessant“, erklärt er gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung. „Ich habe weit über hundert Betriebe, Behörden, soziale Einrichtungen und Bürgermeister aller Coleur besucht. Die Wahlmüdigkeit/-bequemlichkeit, das sinkende Vertrauen in die Politik und ihre Vertreter und die Zweifel an unserer Demokratie einzelner junger, aber auch älterer Mitbürger haben mich wiederholt nachdenklich gestimmt.“
Für die Feien Wähler hat Dr. Ulrike Schneider auf einem guten Listenplatz 4 in Unterfranken kandidiert (siehe Artikel in der Siebenbürgischen Zeitung). Sie erzielte insgesamt 9 436 Stimmen, davon 6 447 Erststimmen in Schweinfurt. Für ein Landtagsmandat fehlten ihr jedoch 2 397 Stimmen. Sie freut sich über das hervorragende Ergebnis der Freien Wähler, die bayernweit mit 10,2 Prozent den Einzug ins Parlament schafften. Dass sie selbst keine Landtagsabgeordnete wurde, sieht Dr. Schneider (Jahrgang 1966, väterlicherseits aus Bistritz stammend) mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Ich hätte gerne die Geschicke unseres Landes ein wenig mitbestimmt und mich vor allem in den Bereichen Kultur- und Energiepolitik eingebracht. Aber ich weiß auch, dass die Vereinbarkeit eines politischen Mandats mit Beruf und Familie sehr schwer wird. Weder meinen Beruf als Marketingleiterin bei der Bosch Rexroth AG noch meine Tochter hätte ich vernachlässigen wollen.“ Seit 2002 ist sie im Schweinfurter Stadtrat für die Freien Wähler aktiv. Dort wird sie sich weiter politisch einbringen und sich gelegentlich überregional zu Wort melden, „wenn ich der Überzeugung bin, dass es Not tut“, sagt sie im Gespräch mit der Siebenbürgischen Zeitung.
Für die FDP traten gleich zwei Siebenbürger in Oberbayern an: Dr. Ernst-Christoph Weindel und Werner Liebhart auf Listenplatz 53 bzw. 56. Sie erzielten 1342 bzw. 1230 Zweistimmen und hatten mangels eigenen Stimmkreisen nur geringe Erfolgsaussichten. Mit ihrem Ergebnis haben sie sich allerdings parteiintern verbessert.
Dr. Ernst-Christoph Weindel, 1952 in Hermannstadt geboren, ist schon als Kind mit der Familie ausgewandert und hier in Deutschland aufgewachsen. Sein Ergebnis bei der Landtagswahl findet er gut, nachdem für ihn keine Werbung gemacht oder Plakate aufgestellt wurden. In Grassau ist er seit zwölf Jahren als Gemeinderat tätig, im März 2008 begann seine dritte Amtszeit für die Freien Wähler, wobei er in den Ausschüssen Rechnungsprüfung, Finanzen und Personal mitwirkt. Auf Landesebene arbeitet Dr. Weindel mit den Liberalen zusammen. Vom Gedankengut steht er der FDP am nächsten, auch wenn er nicht mehr deren Mitglied ist. In Grassau südlich des Chiemsees betreibt der Facharzt eine Praxis für Allgemeinmedizin. Siebenbürgen und der siebenbürgischen Kultur fühlt er sich nach wie vor eng verbunden.
Ein überzeugter Liberaler ist Werner Liebhart, der 1963 in Hermannstadt geboren und als Landler in Neppendorf aufgewachsen ist. Der gelernte Elektriker reiste 1985 nach Deutschland aus und fasste in der damals noch jungen Branche der Automatisierungstechnik schnell Fuß. Seit 1990 ist er als selbstständiger Systemtechniker in Rosenheim tätig und weltweit unterwegs. Seit 2005 ist er Mitglied der Freien Demokratischen Partei, die nach seiner Ansicht die Probleme unserer Zeit am besten erkannt hat. 2006 wurde Liebhart in den Vorstand des FDP-Kreisverbandes Rosenheim-Stadt zum Schriftführer und Pressesprecher gewählt und 2008 für die nächsten zwei Jahre in diesem Amt bestätigt. Zudem ist er seit 2006 Europabeauftragter des FDP-Kreisverbandes Rosenheim-Stadt und arbeitet in dieser Funktion auch im Bezirksfachausschuss Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik der oberbayerischen FDP sowie im gleich- namigen Landesfachausschuss der bayerischen FDP mit. In diesen Gremien hat er sich stets für den EU-Beitritt Rumäniens eingesetzt, obwohl es viele Bedenken gab. Die Restitution des von den Kommunisten enteigneten Vermögens versucht er immer wieder in Gesprächen mit EU-Parlamentariern zu thematisieren. Gerade die Liberalen haben ein offenes Ohr für rechtsstaatliche Defizite.
Liebhart gratuliert allen siebenbürgischen Landtagskandidaten zu ihren Ergebnissen. „Für unsere Demokratie ist es sehr wichtig, dass Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen in allen Partien aktiv sind“, erklärte er gegenüber dieser Zeitung.
Für die Feien Wähler hat Dr. Ulrike Schneider auf einem guten Listenplatz 4 in Unterfranken kandidiert (siehe Artikel in der Siebenbürgischen Zeitung). Sie erzielte insgesamt 9 436 Stimmen, davon 6 447 Erststimmen in Schweinfurt. Für ein Landtagsmandat fehlten ihr jedoch 2 397 Stimmen. Sie freut sich über das hervorragende Ergebnis der Freien Wähler, die bayernweit mit 10,2 Prozent den Einzug ins Parlament schafften. Dass sie selbst keine Landtagsabgeordnete wurde, sieht Dr. Schneider (Jahrgang 1966, väterlicherseits aus Bistritz stammend) mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Ich hätte gerne die Geschicke unseres Landes ein wenig mitbestimmt und mich vor allem in den Bereichen Kultur- und Energiepolitik eingebracht. Aber ich weiß auch, dass die Vereinbarkeit eines politischen Mandats mit Beruf und Familie sehr schwer wird. Weder meinen Beruf als Marketingleiterin bei der Bosch Rexroth AG noch meine Tochter hätte ich vernachlässigen wollen.“ Seit 2002 ist sie im Schweinfurter Stadtrat für die Freien Wähler aktiv. Dort wird sie sich weiter politisch einbringen und sich gelegentlich überregional zu Wort melden, „wenn ich der Überzeugung bin, dass es Not tut“, sagt sie im Gespräch mit der Siebenbürgischen Zeitung.
Für die FDP traten gleich zwei Siebenbürger in Oberbayern an: Dr. Ernst-Christoph Weindel und Werner Liebhart auf Listenplatz 53 bzw. 56. Sie erzielten 1342 bzw. 1230 Zweistimmen und hatten mangels eigenen Stimmkreisen nur geringe Erfolgsaussichten. Mit ihrem Ergebnis haben sie sich allerdings parteiintern verbessert.
Dr. Ernst-Christoph Weindel, 1952 in Hermannstadt geboren, ist schon als Kind mit der Familie ausgewandert und hier in Deutschland aufgewachsen. Sein Ergebnis bei der Landtagswahl findet er gut, nachdem für ihn keine Werbung gemacht oder Plakate aufgestellt wurden. In Grassau ist er seit zwölf Jahren als Gemeinderat tätig, im März 2008 begann seine dritte Amtszeit für die Freien Wähler, wobei er in den Ausschüssen Rechnungsprüfung, Finanzen und Personal mitwirkt. Auf Landesebene arbeitet Dr. Weindel mit den Liberalen zusammen. Vom Gedankengut steht er der FDP am nächsten, auch wenn er nicht mehr deren Mitglied ist. In Grassau südlich des Chiemsees betreibt der Facharzt eine Praxis für Allgemeinmedizin. Siebenbürgen und der siebenbürgischen Kultur fühlt er sich nach wie vor eng verbunden.
Ein überzeugter Liberaler ist Werner Liebhart, der 1963 in Hermannstadt geboren und als Landler in Neppendorf aufgewachsen ist. Der gelernte Elektriker reiste 1985 nach Deutschland aus und fasste in der damals noch jungen Branche der Automatisierungstechnik schnell Fuß. Seit 1990 ist er als selbstständiger Systemtechniker in Rosenheim tätig und weltweit unterwegs. Seit 2005 ist er Mitglied der Freien Demokratischen Partei, die nach seiner Ansicht die Probleme unserer Zeit am besten erkannt hat. 2006 wurde Liebhart in den Vorstand des FDP-Kreisverbandes Rosenheim-Stadt zum Schriftführer und Pressesprecher gewählt und 2008 für die nächsten zwei Jahre in diesem Amt bestätigt. Zudem ist er seit 2006 Europabeauftragter des FDP-Kreisverbandes Rosenheim-Stadt und arbeitet in dieser Funktion auch im Bezirksfachausschuss Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik der oberbayerischen FDP sowie im gleich- namigen Landesfachausschuss der bayerischen FDP mit. In diesen Gremien hat er sich stets für den EU-Beitritt Rumäniens eingesetzt, obwohl es viele Bedenken gab. Die Restitution des von den Kommunisten enteigneten Vermögens versucht er immer wieder in Gesprächen mit EU-Parlamentariern zu thematisieren. Gerade die Liberalen haben ein offenes Ohr für rechtsstaatliche Defizite.
Liebhart gratuliert allen siebenbürgischen Landtagskandidaten zu ihren Ergebnissen. „Für unsere Demokratie ist es sehr wichtig, dass Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen in allen Partien aktiv sind“, erklärte er gegenüber dieser Zeitung.
Siegbert Bruss
Schlagwörter: Politik, Kommunalpolitik, Landtagswahlen
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