21. Juli 2011

Mit „Weck, Worst und Woi“ über die Hügel Rheinhessens

Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich am 28. Mai elf Teilnehmer samt Kind und Kegel in Roths rheinhessischer Hofreite in Ober-Olm, welche Ausgangs- und Zielpunkt dieser seitens der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) Rheinland-Pfalz/Saarland organisierten Wanderung über die Hügel Rheinhessens war.
Nach einem Begrüßungstrunk machten sich die Wanderlustigen auf den Weg über die rheinhessischen Hügel. An die voll bepackten Rucksäcke mit der Brotzeit und den Getränken mussten sie sich erst gewöhnen. Die erste Etappe führte von Ober-Olm auf ein Hochplateau mit weiten Ackerflächen. Im Hintergrund zeigte sich die dunkle Silhouette des Donnersberges. Der Weg führte über die Felder an Streuobstwiesen vorbei zum ersten Etappenziel.

Oberhalb des Winzerdörfchens Schwabenheim wurde Rast gemacht. Im Nu waren die Rucksäcke ausgepackt, und alle ließen sich die traditionelle rheinhessische Brotzeit aus „Weck, Worst und Woi“ schmecken. Gut gestärkt ging es hinunter in den Ort. Auf dem Marktplatz wurden die Wanderer mit dem Glockengeläut der evangelischen Kirche empfangen. Ihr Vorgängerbau war eine stattliche Wehrkirche, deren Wehrmauer im Mittelalter den Marktplatz umschloss. Parallelen zur siebenbürgischen Heimat und den Kirchenburgen drängten sich unwillkürlich auf.
Kurze Pause während der Wanderung der SJD in ...
Kurze Pause während der Wanderung der SJD in Rheinhessen. Foto: Kurt Bachmann
Nach einem kleinen Umtrunk in einer Schänke in Schwabenheim schlängelte sich der Weg am Bachlauf der Selz entlang zum nächsten Ziel, dem Elftausend-Mägde-Turm von Elsheim. Heute eine Ruine, diente er im Mittelalter als Zollhaus an einem Brückenübergang über den Selzbach.

Der Wanderweg über die Hügel Rheinhessens sollte seinem Namen alle Ehre machen, denn jetzt waren einige Höhenmeter zu überwinden. Der Rückweg der Rundwanderung führte mitten durch die Weinberge der Elsheimer Gemarkung. Von weitem konnte man am Hang schon das nächste Weindorf Essenheim sehen. Unterhalb des Ortes bot sich ein überwältigender Panoramablick über das rheinhessische Hügelland mit seinen weiten Fluren und den vielen stillen Dörfern. Auf das „Meeresrauschen im Weinberg“ sollten die Wanderer nun lauschen, denn mit einer Handvoll Phantasie war das Meer der Urzeit zu erahnen, das vor etwa 30 Millionen Jahren das Mainzer Becken bedeckte. Auch hier wurde wieder eine Brücke in die alte Heimat geschlagen, denn auch Siebenbürgen war einst „Meeresboden einer längst verflossenen Flut“, wie es in der zweiten Strophe des Siebenbürgenliedes heißt.

Langsam kam das Ziel der Wanderung näher. Von weitem schon war die Berggemeinde Ober-Olm mit ihrer am südlichen Dorfrand vorgelagerten Valentinuskapelle zu sehen. Ein letzter steiler Anstieg war zu überwinden, bevor die müde gewordenen Wanderer vor der Kapellenpforte einen kräftigen Willkommensschluck aus dem Flachmann erhielten. An alten Winzerhöfen vorbei ging es in die Gaststätte „Zur Ulmenschänke“, wo der Wandertag in gemütlicher Runde bei einem leckeren Abendessen seinen Ausklang fand.

Seitens der Landesjugendleitung der SJD Rheinland-Pfalz/Saarland wird ihrer Pressereferentin Inge Erika Roth für die Ausarbeitung der Wegstrecke und die vielen Hintergrundinformationen zu Geschichte und Kultur Rheinhessens herzlich gedankt. Die im Januar dieses Jahres neu gewählte Landesjugendleitung mit der Landesjugendleiterin Karin Kieltsch bedankt sich aber vor allem bei den Teilnehmern der Wanderung für ihr aktives Mitmachen. Das erste Freizeitseminar der neuen Landesjugendleitung war ein voller Erfolg!

Inge Erika Roth

Schlagwörter: Wanderung, Rheinland-Pfalz

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