18. August 2013

Teilnehmer des Föderationsjugendlagers besuchen Drabenderhöhe

„Schön, dass ihr hier seid“, begrüßte Enni Janesch, Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, die 24 Teilnehmer des siebenbürgischen Föderationsjugendlagers. Drabenderhöhe mit der größten Siebenbürger-Sachsen-Siedlung außerhalb Rumäniens war das letzte Ausflugsziel für die 16- bis 21-Jährigen, die Land und Leute, Gemeinschaft kennenlernen sowie neue Freundschaften schließen sollten.
Während einer Rundfahrt durch die Siedlung, in der 3500 Siebenbürger Sachsen leben, erzählte Enni Janesch den interessierten Jugendlichen von Aufbau und Erweiterung der Siedlung. Sie freute sich ganz besonders über diese Begegnung, „denn vor genau 40 Jahren haben mein Mann Harry und ich das internationale Jugendlager in Waldbröl geleitet“. – „Das ist cool, da waren vielleicht unsere Mütter und Väter dabei“, riefen die Jugendlichen. „Bei dieser Landschaft denkt man sofort an Siebenbürgen“, sagt Anita Mai, die die Gruppe begleitete. Als der Bus kurz darauf in die Straße Haferland einbiegt, freut sie sich riesig, denn ihre Familie stammt aus der Gegend. „Die jungen Leute haben immer noch einen starken Bezug zur siebenbürgischen Gemeinschaft, obwohl teilweise schon deren Großeltern im Kindesalter Siebenbürgen verlassen haben“, so Mai. „Wir haben schnell zueinander gefunden und Gemeinsamkeiten entdeckt. Beispielsweise, dass das Essen hier wie zu Hause bei Oma schmeckt.“
Föjula-Teilnehmer im Gummersbacher Kreishaus mit ...
Föjula-Teilnehmer im Gummersbacher Kreishaus mit Landrat Hagen Jobi (Mitte), Harald Janesch (links), Rainer Lehni und Enni Janesch (rechts). Foto: Ursula Schenker
Nach der Rundfahrt durch die Siedlung ging es ins Kulturhaus, wo den Teilnehmern Infotafeln präsentiert wurden, die zu Pfingsten bei einer Ausstellung in Dinkelsbühl zu sehen waren. Drabenderhöhe wird dabei als „Markenzeichen für Integration“ dargestellt. Stolz erklärte Janesch den Besuchern, dass bisher vier Bundespräsidenten (Johannes Rau, Roman Herzog, Karl Carstens und Richard von Weizsäcker) den kleinen Ort Drabenderhöhe besucht haben. „Das ist eine große Ehre.“

In der Heimatstube waren die Mädchen und Jungen begeistert von den ausgestellten Erinnerungsstücken aus Siebenbürgen. Und wie sollte es anders sein: Fotos über Fotos wurden geschossen. Stimmen schwirrten durcheinander: „So einen Gürtel brauche ich, wo bekomme ich den?“ „Diese Wandbehänge sind toll, für meinen Opa möchte ich einen mitnehmen!“ Auch hier wusste Enni Janesch Rat: Sie verwies auf das Heimatwerk. Uta Beckesch und Edith Foith öffneten eigens für die Besucher, die mit wahrer Begeisterung nach siebenbürgischen Handarbeiten, Trachten und Zubehör suchten und als Souvenir mit nach Hause nahmen.

Namens des Adele Zay-Vereins begrüßte Pfarrer i.R. Kurt Franchy die Gäste im Robert Gassner Hof, informierte kurz über das Altenheim Haus Siebenbürgen und den vor zehn Jahren gebauten Turm der Erinnerung. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Altenheim ging die Fahrt nach Gummersbach, wo die Jugendlichen vom siebenbürgischen Landrat Hagen Jobi empfangen wurden und mit ihm aufs Dach des Kreishauses steigen durften, um von dort einen wunderschönen Blick auf die oberbergische Kreisstadt zu genießen.

Mit dem Föderationsjugendlager leisten die Teilnehmer einen wichtigen Beitrag zur Verständigung, meinte der Landrat bei der offiziellen Begrüßung im Sitzungssaal. Er gab ihnen den Rat, immer über den Tellerrand zu schauen, Netzwerke aufzubauen und diese weiter mit lebendigen Begegnungen auszufüllen. Ganz wichtig sei dabei, Vertrauen zu schaffen und Freundschaften zu schließen, und das auf Dauer.

Rainer Lehni, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, der die Gruppe begleitete, dankte dem Landrat für den Empfang und überreichte ihm ein Foto mit den Namen aller Teilnehmer. Krönender Abschluss dieser Reise war abends ein Picknick auf den Poller Wiesen am Rhein.

Ursula Schenker



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Schlagwörter: Föderationsjugendlager, Drabenderhöhe

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