9. Oktober 2007

Europa en miniature

Ganz im Sinne des europäischen Einigungsgedankens und der Vorstellung der siebenbürgischen Kultur trat die Siebenbürgisch-sächsische Tanzgruppe Köln Ende September auf dem Internationalen Folklorefestival und Europamarkt in Herzogenrath bei Aachen auf. Eingeladen hatte die DJO - Deutsche Jugend in Europa, eine Organisation, die sich die Pflege der Kulturgüter der verlorenen Heimat auf die Fahne geschrieben hat.
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der DJO Merkstein gab es einen bunten, lauten, abwechslungsreichen Festumzug durch Herzogenrath-Merkstein, an dem gut 30 Gruppen teilnahmen. Die Tanzgruppe Köln ging unter dem Applaus der Zuschauer zwischen den Ungarndeutschen und einer Folkloregruppe aus Russland. Wiederholte Zurufe würdigten die Trachten. Das schöne Herbstwetter begünstigte den Europamarkt, an dem alle Gruppen, aber auch viele Bürger aus der Umgebung, ihre helle Freude hatten.
Die Siebenbürgisch-sächsische Tanzgruppe Köln lud ...
Die Siebenbürgisch-sächsische Tanzgruppe Köln lud die russische Tanzgruppe zu einem gemeinsamen Foto ein.
Während in der Halle die Tanzgruppen aus Dänemark, Irland, Holland, Schweden, der Schweiz, Ungarn, Russland und Bosnien-Herzegowina ihre Auftritte hatten, waren auf dem Außengelände Präsentationsstände aufgebaut worden, so dass jede Gruppe sich und ihr Land anhand von Informationsmaterial vorstellen konnte. Es herrschte eine fröhliche, ausgelassene Jahrmarktstimmung mit regem Austausch der verschiedenen Gruppen untereinander. Der Siebenbürgenstand erfreute sich riesiger Aufmerksamkeit. Bücher über Siebenbürgen und sächsische Keramik lockten das Auge; Hanklich, Krapfen und Baumstriezel lockten die Nase. Ein großes Kompliment und ein herzliches Dankeschön geht an die Familie der Landesjugendreferentin Heike Mai-Lehni, und natürlich auch an Heike persönlich, die in einer nächtlichen Backorgie mit Eltern, Geschwistern und Ehemann die Leckereien gebacken und den ganzen Tag über den Stand der Siebenbürger Sachsen routiniert betreut hat.

Währenddessen erwartete die Tanzgruppe unter der Leitung von Rainer Lehni und Heidi Roth ihren Auftritt. Das äußerst zahlreich erschienene Publikum, darunter Honoratioren aus der Kommunal- und der Landespolitik, erwies sich schnell als Kenner und Genießer. Es geizte nicht mit Applaus und erfreute sich offensichtlich an den tänzerischen Eigenarten einer jeden Gruppe. Mit auf der Bühne Spalier stehenden Tanzpaaren, in siebenbürgischer Tracht eine Augenweide für das Publikum im Saal, stellte Rainer Lehni in einer ausgewogenen Ansprache die Geschichte Siebenbürgens und den Werdegang der Tanzgruppe Köln vor.

Die anschließenden vier Tänze, beginnend mit der „Reklich Meed“ über den „Neppendörfer Ländler“ und den „Nagelschmied“ bis hin zur „Sternpolka“ mit den obligatorischen Liegenstützen-Elementen ernteten tosenden Beifall und rundeten den Beitrag der Siebenbürger Sachsen zur Völkerverständigung hörbar ab.

Roland Zillmann

Schlagwörter: SJD, Tanzgruppen, Nordrhein-Westfalen

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