28. Juni 2013

Kreisgruppe Mannheim – Heidelberg: Sechs Jahrzehnte Kontinuität und Zusammenhalt

Mit einem Festakt unter der Schirmherrschaft von Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hat die Kreisgruppe Mannheim – Heidelberg am 9. Juni ihr 60-jähriges Jubiläum gefeiert. Im Jakobussaal in Mannheim-Neckarau begrüßte der Vorsitzende Hans-Holger Rampelt Ehrengäste aus der Politik, den Bundestagsabgeordneten und Stadtrat Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU), den SPD-Bundestagsabgeordneten Stefan Rebmann und die Rathauschefin von Neckarau, Patrica Popp, sowie aus unserem Verband den Ehrenvorsitzenden der Kreisgruppe, Johann Wester, den stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Alfred Mrass, sowie den Festredner des Nachmittags, Dekan i.R. Hermann Schuller.
Die Verbundenheit der Stadt Mannheim mit der Kreisgruppe kam in der Vergangenheit auf vielfältige Weise zum Ausdruck. Sie strahlt weiterhin in die Gegenwart und in die Zukunft hinein. In diesem Zusammenhang erinnerte Hans Rampelt an die Siebenbürgischen Kulturtage im Jahre 1987, die unter der Schirmherrschaft des damaligen Oberbürgermeisters Gerhard Widder standen, und an die Feier des 50-jährigen Jubiläums vor zehn Jahren, aus dessen Anlass am 22. März 2003 eine Linde im Bürgerpark in Feudenheim gepflanzt wurde. Vielen Mannheimern begegnet das Wort „Siebenbürger“ täglich dank der Siebenbürger Straße, durch welche die Stadtteile Vogelstang und Wallstadt miteinander verbunden werden. Diese Straßenbezeichnung geht auf die Bemühungen des langjährigen Vorsitzenden und jetzigen Ehrenvorsitzenden der Kreisgruppe, Johann Wester, zurück.

In seiner Festrede erinnerte Dekan i.R. Hermann Schuller an die Gründung der Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg im Jahre 1953 in dem Bestreben, die politischen, rechtlichen und sozialen Belange unser Landsleute wahrzunehmen, die Integration zu erleichtern und gleichzeitig das kulturelle und religiöse Erbe zu bewahren. Vor allem die gute Aufnahme der Neubürger in Mannheim hat es ermöglicht, in der neuen Gesellschaft die schöne Tradition leben zu können und neue Freunde zu gewinnen.

Die Kontinuität und den Zusammenhalt unserer Kreisgruppe lobte Alfred Mrass, Stellvertretender Bundesvorsitzender und Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, in seinem Grußwort. Er wies darauf hin, dass die 1953 gegründete Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg die erste eigenständige Gruppe in Baden-Württemberg gewesen ist und dass es keine andere Kreisgruppe gebe, die in sechs Jahrzehnten nur vier Vorsitzende hatte: Gustav Adolf Schwab (1953-1984), Johann Wester (1984-1990 und 1993- 2005), dazwischen kommis-sarisch Robert Schuller (1990-1993) und seit 2005 Hans-Holger Rampelt. Seit der Gründung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen im Jahr 1949 gab es acht Bundesvorsitzende, während es in Baden-Württemberg zehn Landesvorsitzende und vier kommissarische Landesvorsitzende in über sechs Jahrzehnten gab.
Die Tanzgruppe der Kreisgruppe Mannheim ...
Die Tanzgruppe der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg trat unter der Leitung von Susi Weber beim Festakt im Jakobussaal auf. Foto: Martin Untch
Grüße und Glückwünsche der Stadtspitze überbrachte der Bundestagsabgeordnete und Stadtrat Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU), der als Sudetendeutscher die Geschichte der Siebenbürger gut nachempfinden konnte. Er würdigte die Leistung unserer Großeltern und Eltern, die nach dem Krieg Süddeutschland mit aufgebaut hätten, und richtete einen Appell an das Festpublikum: die Liebe zum Brauchtum zu bewahren und an jüngere Generationen weiterzugeben. Er dankte der Kreisgruppe für ihr Engagement und ihre großartige Arbeit und wünschte für die Zukunft eine erfolgreiche Entwicklung.

Altstadtrat Christian Helmut Wetzel gratulierte als Vorsitzender des Partnervereins Geschichte Alt-Neckarau gleich dreifach: zu den treuen und engagierten Mitgliedern der Kreisgruppe, zu der stilvollen Dauerausstellung im Rathaus und zum 60. Geburtstag.

Musikalisch umrahmt wurde der erste Teil der Jubiläumsfeier durch gekonntes Zusammenspiel des siebenbürgisch-schweizerischen Duos Julia Schuller und Dr. Michael Möddel. Die talentierte 14-jährige Violonistin und ihr Vater, Mediziner und Pianist in Zürich, musizierten sich mit großer Spielfreude in die Herzen des Publikums.

Die Pflege kultureller Traditionen ist auch für unsere Siebenbürgische Tanzgruppe eine wichtige Aufgabe. Sie ist mit ihren Auftritten bei verschiedenen Anlässen ein sehr wichtiger Faktor geworden, der unsere Kultur nach außen spiegelt. „Tanzen macht Spaß und fördert die Gemeinschaft, aber vor allem trägt unsere Volkstanzgruppe zur Pflege unserer siebenbürgischen Kultur bei. Zuschauer bewundern die schöne siebenbürgische Volkstracht und haben Freude an den schwungvollen Tänzen“, stellte die Leiterin der Tanzgruppe unserer Kreisgruppe, Susanne Weber, fest. Der Ländler, der Wolgaster und die Buenser Quadrille wurden gekonnt aufgeführt und mit stürmischem Applaus bedacht.

Einen besonderen musikalischen Geburtstagsstrauß übereichten zum Ausklang mit einer gehörigen Prise Witz und Humor Annette Königes (Gesang) und Prof. Heinz Acker (Klavier) mit volkstümlichen Mundartliedern aus mehreren Jahrhunderten: Nach Osten woll`n wir reiten, Et saß e kli wäld Vijelchen, Äm Hontertstroch, Angderm Lirber, Geade Morjen, Bränchen um gräne Rin, 30 Kretzer af den Doch, Medche, wält t´en Kanter nien?, Et wor emol en reklich Med. Das zahlreiche Publikum dankte mit großem Applaus für die schönen Liedern aus der alten Heimat.

Abschließend empfahl die Moderatorin Alice Pongratz die große Ausstellung siebenbürgischer Schürzen im Nebenraum, wo es auch Gebäck und Erfrischungen für alle gab. Der Vorsitzende Hans-Holger Rampelt dankte den Musikern, Tänzern und Tänzerinnen sowie allen Helferinnen und Helfern. Im Besonderen dankte er Anni Wester, die, unterstützt von Johann Wester, eine sehenswerte Ausstellung über siebenbürgische Schürzen zusammengestellt hat. Über Aufrufe in der Siebenbürgischen Zeitung haben sie über 70 Schürzen aus vielen Ortschaften Siebenbürgens zusammengetragen. Ebenso dankte Hans Rampelt für die guten Wünsche der Gratulanten, die er als Ansporn für die weitere Vereinsarbeit versteht.

IR

Schlagwörter: Kreisgruppe, Mannheim, Heidelberg, Jubiläum

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