11. Oktober 2013

50 Jahre Kreisgruppe Böblingen – eine Erfolgsgeschichte

Im Herbst 1963 wurde die Kreisgruppe Böblingen durch eine Handvoll Mitglieder ins Leben gerufen. Genau 50 Jahre später zählt die Kreisgruppe ein Vielfaches an Mitgliedern, von denen eine stattliche Zahl am 29. September, einem schönen Herbstsonntag, der Einladung des Vorstands zur Jubiläumsfeier ins Bürgerhaus nach Maichingen folgte. Bereits im Foyer war eine kleine, aber feine Ausstellung aufgebaut worden, mit Trachtenpuppen in verschiedenen Größen und angezogen mit den unterschiedlichsten Trachten. Daneben konnte man auf Stellwänden gestickte Sprüche und Kissenbezüge bewundern, schön geschmückte Borten, Westen und vieles mehr.
Im Saal, der liebevoll in den siebenbürgischen Farben dekoriert war, erwartete die rund 250 Gäste Kaffee und dazu siebenbürgisches Gebäck wie Hanklich und verschiedene Sorten Striezel. Nach dem Sektempfang mit den geladenen Ehrengästen konnte die Vorsitzende Hildegard Kijek um 15 Uhr die Gäste begrüßen. Mit dem Marsch „Grüß Gott ihr Freunde all“ hatte dies die Blaskapelle Böblingen bereits musikalisch getan.
Jubiläumsfeier „50 Jahre Kreisgruppe Böblingen“ ...
Jubiläumsfeier „50 Jahre Kreisgruppe Böblingen“ im Bürgerhaus Maichingen: auf der Bühne die Blaskapelle Böblingen, am Rednerpult die Kreisgruppenvorsitzende Hildegard Kijek. Foto: Sieglinde Schuster
Eine Reihe von Ehrengästen erwies dem Verein die Ehre und begrüßten nun die Festgäste. Es waren dies Paul Nemeth, MdL und Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion für Angelegenheiten der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in Baden-Württemberg, Peter Conzelmann, Kulturamtsleiter der Stadt Böblingen, der als Jubiläumsgeschenk einen Scheck der Stadt überreichte, der Stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg unseres Verbandes, Alfred Mrass, der ebenfalls einen Scheck aus der Tasche zauberte, die Pfarrer Hans-Dietrich Schullérus, Andreas Mertens und Wilhelm Lienerth u.a.m. Herr Nemeth berichtete von seiner Reise nach Hermannstadt im Juli 2013 und war total begeistert von dem, was er dort erlebt hat, und vor allem davon, was die Siebenbürger Sachsen heute hier im Kreis Böblingen noch leisten. Er lobte den Fleiß und die Strebsamkeit der Sachsen, aber auch ihren Zusammenhalt und ihre Hilfsbereitschaft.

Alfred Mrass hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Kreisgruppe Böblingen als zweitgrößte in Baden-Württemberg hervor und wünschte sich als Landesvater als auch den Landsleuten, dass der Wille weiterzumachen nicht erlahmen und die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen noch lange Jahre wachsen und gedeihen möge. Pfarrer Schullerus bat in seinem Grußwort um Gottes Segen und wünschte weiterhin gutes Gelingen und Erfolg. Die Ehrung der drei Gründungsmitglieder wurde in deren Abwesenheit vorgenommen. Sie werden die Urkunden und die Festschrift auf dem Postweg erhalten. Im Programm des Nachmittags ging es weiter mit der Kinder- und Jugendtanzgruppe, die wie immer mit flotten Tänzen und gelungener Darbietung das Publikum begeisterten. Langanhaltender Applaus und eine geforderte Zugabe waren der Dank.

Unter dem Titel „Wer sind die Siebenbürger Sachsen“ brachten Hildegard Kijek und Karl Bulkescher mit einem professionell, aber auch humorvoll dargebrachten Vortrag den Zuhörern Wissenswertes über dieses Völkchen im Karpatenbogen näher. Auch nach so vielen Jahren kann man immer noch Neues erfahren und sich an den Bildern von Trachten, Burgen, Landschaften und natürlich den Leckereien nicht satt sehen. Mit einem bebilderten Rückblick auf die 50-jährige Vereinsgeschichte und einem Ausblick auf zukünftige Pläne schloss der Vortrag. Die Gäste hatten in der Pause Gelegenheit, das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten.

Der Chor der Kreisgruppe eröffnete den zweiten Teil des Programms. Mit dem Stück „Die launige Forelle“ zeigte er einmal mehr, wie viel Potential in ihm steckt und welche Entwicklung dieser Chor, der zu den aktiven Gruppen der Anfänge zählt, durchgemacht hat. Nach den Tänzen der Erwachsenen-Tanzgruppe kamen die Musikanten wieder auf die Bühne und rundeten den Nachmittag mit einem Strauß bunter Melodien ab.

Eine gelungene Veranstaltung, darin waren sich alle einig, und ein würdiger Rahmen, um die Aktivitäten der Kulturgruppen des Vereins darzustellen und den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, auch hinter die Kulissen zu blicken, Gespräche zu führen und sich zu informieren. Zu erwähnen ist unbedingt noch die neueste „Errungenschaft“ des Vereins. Die Stadt Böblingen stellt den Siebenbürger Sachsen ein Gebäude zur Nutzung als Vereinsheim zur Verfügung. Es ist dies ein ehemaliges Schulgebäude, das mit neuen Ideen mit Leben erfüllt werden soll. Es ist eine große Aufgabe und wir nehmen die Herausforderung gerne an. Wir rechnen mit der Hilfe und Unterstützung unserer Mitglieder und Landsleute im Kreis Böblingen und freuen uns, dieses Haus zum neuen Mittelpunkt siebenbürgischer Kultur und Geselligkeit werden zu lassen.

Die Krönung dieses Jubiläums war die Vorstellung der zu diesem Anlass gestalteten Festschrift „Angekommen – angenommen“, die von Karl Bulkescher konzipiert wurde und mit Hilfe einiger Mitglieder zu einem ansehnlichen Werk geworden ist. Fotos von dieser Veranstaltung sind in der Bildergalerie zu finden, fotografiert von Sieglinde Schuster, die mit viel Hingabe und Geduld Menschen und Dinge ins rechte Licht rückt.

Hildegard Kijek

Schlagwörter: Böblingen, Jubiläum, Fest

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