17. Januar 2015

Kreisverband Nürnberg: Adventsgottesdienst in St. Sebald

„Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!“ Mit diesen Worten aus Jesaja 1, Vers 17 begrüßte unsere Kreisvorsitzende Inge Alzner mehrere hundert Landsleute und Freunde der Siebenbürger Sachsen zum traditionellen Adventsgottesdienst des Kreisverbandes Nürnberg am Sonntag, den 7. Dezember, in St. Sebald in der Nürnberger Altstadt.
„Gottes Liebe kommt erst in der Hinwendung zum Nächsten so richtig zum Leuchten. Unseren Worten müssen auch Taten folgen!“, fügte sie hinzu. So, wie vor 70 Jahren der christliche Glaube und die bereitwillige Aufnahme in Österreich die Nordsiebenbürger Sachsen während deren Evakuierung gestärkt hat, so sind wir heute gefordert. „Helfen auch wir, die wir hier in diesem wunderbaren Land leben, den Flüchtlingen, die heute zu uns kommen. Übernehmen wir Verantwortung für sie, denn dadurch praktizieren wir unseren Glauben, nämlich im Tun des Guten, im Einsatz für die Schwachen und Rechtlosen.“ So eingestimmt, konnte die Gemeinde mit adventlichem Gesang dem beipflichten. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ erklang es im Kirchenraum. Pfarrer Werner Konnerth aus Unterreichenbach bei Schwabach lenkte nach dem Eingangsgebet mit gediegenen Worten die Aufmerksamkeit auf den großen Auftritt der Kindergruppe, erstmals geleitet von Karline Folkendt.
Die jungen Krippenspieler bei ihrem ...
Die jungen Krippenspieler bei ihrem herzerfrischenden Auftritt in St. Sebald. Foto: Michael Alzner
Das mit zahlreichen aktuellen Gedankengängen versehene Krippenspiel nach Henry Schwier wurde neben der aussagekräftigen Predigt zum deutlichen Höhepunkt des Gottesdienstes. Beim Auftritt der Kinder wurde nach jeder Szene ein Weihnachtslied organisch in die Aufführung eingebaut und von allen Anwesenden mitgesungen. Die Gemeinde wurde immer wieder aufgefordert, laut mitzuteilen, wohin die Reise eben gehe. Auf die wiederkehrende Frage „Und wo müssen wir nun hin?“ erschallte die Antwort „Nach Bethlehem, nach Bethlehem!“. Dr. Ekkehart Nickel an der Orgel war voll dabei. Im Zentrum des Geschehens im Kirchenraum standen die jungen, sehr gut vorbereiteten Laienspieler, die uns mit ihren reinen Stimmen, ihrer ausdrucksvollen Bekleidung, mit ihren unbekümmerten Gesten und Bewegungen wahrlich verzauberten: Michael Groß (Erzähler), Harald Schuster (Jesaja), Sebastian Groß (Kaiser Augustus), Tim Finke (Herodes), Daniel Bartel (1. Schreiber und Ausrufer), Angelina Wagner (Maria), Fabian Bartel (Josef), Antonia Welther (1. Engel), Gabriel Tom Finke (1. Hirte), Tomi Gunnesch (2. Hirte), Isabell Bartel (Schaf 1), Julia Gunnesch (Wirt und 3. Weiser Kaspar), Lisa-Marie Finke (1. Weiser Balthasar), Ina Stefens (2. Weiser Melchior), Amelie Schuster (Stern) haben uns viel Freude bereitet mit der neuartigen Interpretation der Christi-Geburt-Geschichte.
Zwei Hirten beim Krippenspiel. Foto: Michael ...
Zwei Hirten beim Krippenspiel. Foto: Michael Alzner


Weihnachten, verkündete Pfarrer Konnerth anschließend, geschehe als eine Geschichte der Wege, der Flucht (damals vor Herodes, heute vor Bürgerkrieg und Elend). Wie wir vor 70 Jahren Schutz und Heimat suchten, erwarten heute notleidende Menschen Schutz und menschliche Wärme. Für die Hirten war Hoffnung greifbar, für uns auch. Zuerst kamen die Hirten, später die Könige – eine keineswegs zufällige Reihenfolge. Wir sind auch auf dem Weg hin zur Heiligen Nacht, hin zum Wunder der Weihnacht, zum Kind, durch das die Liebe Gottes in unsere Welt kommt. Und wir dürfen uns fragen, sagte Pfarrer Konnerth schlicht: „Wo ist Bethlehem für mich?“ Die folgende Kinderbescherung – die Päckchen wurden wieder liebevoll von Johann Lindert und seinem Team vorbereitet –, die Dankesworte von Inge Alzner mit den guten Wünschen für das neue Jahr 2015, das gemeinsame Singen von „Stille Nacht, heilige Nacht“ und der anschließende Besuch des Nürnberger Christkindlesmarktes rundeten den Festgottesdienst ab.

Horst Göbbel

Schlagwörter: Nürnberg, Adventsfeier, Krippenspiel

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