26. September 2015

Tag der Heimat in Leverkusen

Am 6. September fand auf dem Friedhof Manfort in Leverkusen der 66. Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen (BdV) statt. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute“. Daran beteiligten sich wie immer alle Landsmannschaften, die zum BdV gehören. So reihten sich auch unsere Trachtenträger mit dem Kranz und der siebenbürgischen Fahne zum Einzug ein. Während des Zugs zum Ostdeutschen Kreuz und Friedenstein spielte der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Manfort einen Choral.
An der Gedenkfeier beteiligten sich viele Politiker unserer Stadt, darunter der Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des BdV, Rüdiger Scholz, stimmte der Chor „Heimatmelodie“ einige Lieder an. Es folgte die Totenehrung und die Kranzniederlegung aller Landsmannschaften und der Stadt Leverkusen. Sehr ergreifend war es für die Beteiligten, als die Solistin Hedwig Zentek das Lied „Wie’s daheim war“ anstimmte und man die Vögel zwitschern hörte.

In seinem Grußwort erinnerte unser Oberbürgermeister an die Flüchtlingswelle am Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren, dass zwölf Millionen Deutsche in dieser Zeit ihre Heimat durch Flucht und Vertreibung verloren und im selbst notleidenden Westen nicht überall herzlich empfangen, sogar als Habenichtse und Rucksackdeutsche beschimpft und diskriminiert wurden. Er erinnerte daran, dass damals in allen Stadtteilen Schulen, Turnhallen, Bunker und andere öffentliche Gebäude für die Flüchtlinge genutzt wurden. Zum Schluss dankte er allen ehrenamtlichen Helfern, die sich heute für die Flüchtlinge in unserer Stadt einsetzen.
Trachtenträger der Kreisgruppe Leverkusen beim ...
Trachtenträger der Kreisgruppe Leverkusen beim Tag der Heimat. Foto: Bruno Gross
Die Gedenkansprache wurde in diesem Jahr vom Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und Minderheiten, Hartmut Koschyk, gehalten. Er würdigte die kulturellen Leistungen der Vertriebenen und deren Beiträge zur Verständigung mit den Ländern in den ehemaligen Heimatgebieten. Er erwähnte seinen Besuch im August in Rumänien, wo er an den Veranstaltungen der „Haferlandwoche“ teilnahm. Hier traf er Peter Maffay und lobte dessen Einsatz für das Projekt in Radeln, wo das Pfarrhaus zu einem Begegnungsheim für traumatisierte Kinder und Jugendliche umgebaut wurde. Demnächst soll auch die Kirchenburg von der Maffay-Stiftung renoviert werden. Ebenso betonte er, dass viele Vertriebene in ihre alte Heimat Brücken geschlagen haben und die Minderheiten dort sehr geachtet werden. Als Beispiel nannte er die Wahl eines Siebenbürger Sachsen zum Staatspräsidenten von Rumänien, obwohl die deutsche Bevölkerung nur noch 1 % beträgt. Wir waren sehr stolz, so viel über unsere alte Heimat zu hören. Zum Schluss dankte Koschyk dem BdV und seinen Landsmannschaften für die geleistete Arbeit, für eine gute Integration der Spätaussiedler und forderte alle auf, das Kulturgut und geschichtliche Erbe, das die Deutschen in ihren Herkunftsländern über Jahrhunderte geschaffen haben, als gemeinsames europäisches Kulturerbe am Leben zu erhalten und weiterzugeben.

In diesem Sinne danke ich allen Mitgliedern unserer Kreisgruppe für die Teilnahme am Gedenktag.

Anneliese Gross

Schlagwörter: Leverkusen, Tag der Heimat, BdV

Bewerten:

8 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.