5. Dezember 2015

Gelungener Herbst- und Theaterball der Kreisgruppe Heidenheim

Herbstlich dekoriert, empfing die Steinheimer Albuchhalle die zahlreichen Besucher des Herbst- und Theaterballs der Kreisgruppe Heidenheim. Kürbisse, Strohballen, eine Weinpresse und ein Weinfass umrahmten die Bühne, passend zu dem Theaterstück „De Breokt än der Wengkoff“. Zur Einstimmung und in den Pausen des Stückes spielten die „Siebenbürger Musikan­ten Heidenheim“ unter der Leitung von Edgar Preidt schwungvolle böhmisch-mährische Blasmusik, unterstützt vom Gesangsduo Maria Rill und Edgar Preidt. Für das Theater hatte die Leiterin Maria Onghert-Renten dieses Jahr das Stück „De Breokt än der Wengkoff“ von Maria Haydl ausgesucht. Maria Haydl schrieb Stücke aus dem siebenbürgischen Dorfleben und konnte sich zutiefst in die Gefühlswelt der Landbevölkerung versetzen. So auch in diesem Stück, das die Zuschauer nach einer historischen Begebenheit ins 16. Jahrhundert entführt, in die Zeit der Kurutzen. Auch damals ging es schon um Liebe, Hof, Vieh und Grund.
Die hübsche Maio (Gwendoline Roth), Tochter des Dorfrichters Gustav Schieb (Martin Schuster), liebt den Dorflehrer Emil Lindner (Dennis Seiler). Doch ihre Mutter Ann (Susanne Rill) hat andere Pläne mit ihr. Sie will die Tochter schnellstmöglich mit dem reichen, aber leichtlebigen Drotleff Getz (Michael Roth) vermählen, den die Maio gar nicht mag. Als Ann ihre Maio und den Lehrer Emil beim Proben für ein Theaterstück antrifft und merkt, dass sich die beiden lieben, beschließt sie ihre Tochter rasch mit dem Drotleff Getz zu verloben. Die Maio und ihre Tante Lutzi (Maria Hermann), Schwägerin des Dorfrichters, wollen es ihr ausreden, denn der Lehrer hat „Charakter“. Doch Ann hört nicht auf sie und befiehlt ihrem Mann die Familie Drotleff einzuladen, damit diese um die Hand der Maio bittet. Zuerst erscheint die Mutter des Getz, Maria Drotleff (Maria Rill), um frisch gebackene Krapfen zu bringen. Danach kommt der reiche Bauer Hans Drotleff (Thomas Weber) mit seinem Sohn Getz und bittet um die Maio. Dorfrichter Schieb und seine Frau sind einverstanden, nur der Maio ist zum Heulen zumute. Getz liegt nicht viel an ihr, ihn interessiert mehr, was sie in die Ehe mitbringt. Bei der Verlobung denkt Maio, dass alles vorbei ist, doch dann stürmen die Kinder Marzi (Julian Roth) und Trengo (Jana Filp) in die Stube und schreien: „Die Kurutzen kommen!“ Alle stürzen aus der Stube, nur Maio bleibt alleine zurück. Kurutzensoldaten (Franz Wilk) unter der Führung des Offiziers Graf Tibor (Georg Braisch) stürmen das Haus und finden die Maio. Graf Tibor verliebt sich in sie und entführt sie nach Kronstadt.
Mundarttheater beim Herbst- und Theaterball der ...
Mundarttheater beim Herbst- und Theaterball der Kreisgruppe Heidenheim in der Steinheimer Albuchhalle. Foto: Inge Tafferner
Als der Dorfrichter und seine Frau merken, dass ihre Tochter entführt wurde, ist die Not groß. Der Drotleff Getz will die Maio nun nicht mehr. Der Lehrer Emil will seine geliebte Maio aus Kronstadt befreien. Ihm schließen sich der Dorfrichter Sieb, die Schwägerin Lutzi mit ihrer Tochter Hanni (Sarah Schuster) und Maios Freundin Kathi (Katharina Filp) an. Unterdessen wirbt Graf Tibor um die Liebe der Maio, doch diese bleibt standhaft und beteuert dem Grafen, dass sie nur den Lehrer Emil liebt. In der Zwischenzeit gelangen der Lehrer Emil und der Dorfrichter Schieb mit einer List nach Kronstadt. Sie finden Maio und verstecken sie in einem leeren Weinfass, um sie dann aus Kronstadt heraus zu schmuggeln. Vor den Toren warten die Frauen Lutzi, Hanni und Kathi, verkleidet als Zigeunerinnen. Maio verkleidet sich ebenfalls als Zigeunerin und gelangt so unbemerkt auf Schleichwegen nach Hause. So bekommt der Lehrer Emil, wie es der Dorfrichter Schieb versprochen hatte, seine geliebte Maio. Bei der Verlobungsfeier konnte sich Maio noch nicht richtig freuen. Sie befürchtete, dass Graf Tibor sie doch noch nach Kronstadt zurückholen wollte. Doch in einem Brief zeigte sich der Graf als wahrer Kavalier. Er sah ein, dass man die Liebe der Maio nicht erzwingen kann, und wünschte dem jungen Paar alles Gute.

Am Ende des Theaterstückes bedankte sich Uwe Hatzak, der Sohn von Maria Haydl, der auch Enkelinnen der Schriftstellerin nach Steinheim mitgebracht hatte, bei allen Schauspielern für das gelungene Theaterstück. Dieses turbulente und lustige Stück mit allen Schauspielern, geleitet von Maria Onghert-Renten, souffliert von Hermine Herbert und Susanna Bock, wurde vom Publikum mit viel Schmunzeln, Lachen und Applaus belohnt. Ein herzliches Dankeschön geht an das tolle Publikum, Reinhold Rill von der Technik, die Musikanten und alle Helfer. Bei dem anschließenden Ball hielt die „Akustik Band“ die Besucher weiterhin bei bester Laune. Es wurde fleißig bis in die Morgenstunden getanzt, man unterhielt sich und lachte. Ein gelungener Herbst- und Theaterball!

Martin Schuster

Schlagwörter: Heidenheim, Theater, Mundart

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