7. Februar 2016

Siebenbürgischer Kulturnachmittag in Nürnberg: Deportierte erinnern sich

Der Siebenbürgische Kulturnachmittag findet jeweils am zweiten Mittwoch eines Monates um 14.00 Uhr im Haus der Heimat (HdH) in Nürnberg statt und bietet den Teilnehmern ein kurzweiliges Programm mit viel Gesang und abwechslungsreicher Thematik. In diesem noch jungen Jahr 2016 wurde am 13. Januar mit guten Wünschen auf die Zukunft angestoßen, zudem wurden Neujahrsgedichte in Mundart und Hochdeutsch vorgelesen, Lieder erklangen, darunter auch das weniger bekannte Neujahrslied von Lehrer Josef Beer „An der Sylvesternocht“.
Das Neujahrslied war sozusagen der Brückenschlag in die alte Heimat, wo man früher so viele schöne, aber auch schwere Neujahrserinnerungen hatte. Wie jedes Jahr am 13. Januar gedachte man der erschütternden Kriegsjahre und Deportation 1945. So stimmten wir auch das „Stalino-Lied“ an und einige Anwesende trugen erschütternde Gedichte zum Thema Deportation vor.

Da in unserer Gruppe auch Zeitzeugen dabei sind, berichtete zuerst Friedrich Eberle dieses Mal über seine beschwerliche Fußwanderung, oft unter gefährlichen Bedingungen, von Frankfurt (Oder), wo er mit einem Heimkehrer-Krankentransport aus Russland gelandet war, durch Deutschland, Österreich, Ungarn in seine Heimat Banat. Ebenso ergreifend berichtete Gerda Schuster über ihre fünfjährige Deportation sowie ihre abenteuerliche und langwierige Heimkehr nach Leschkirch. Ergriffen und aufgewühlt von den unfassbar schweren Erlebnissen unserer Landsleute dankten wir den Erzählern und wünschten den trotz allem glücklichen Heimkehrern gute Gesundheit im Kreise ihrer Lieben.

Herzliche Einladung an alle, die beim nächsten Treffen am 10. Februar um 14.00 Uhr im HDH dabei sein wollen.

Rosel Potoradi

Schlagwörter: Nürnberg, Haus der Heimat, Deportation

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