17. Juli 2016

Dragon of Transylvania zu Gast beim Sommerfest in Köln

„So etwas hat unser Vereinshaus noch nicht gesehen“, freute sich die Vorsitzende der Kreisgruppe Köln, Hanna Jung-Boldan, nach dem Konzert von Dragon of Transylvania & Young Friends feat. Joline. Aber der Reihe nach.
Beim diesjährigen Sommerfest der Kreisgruppe trug der gute Kontakt einiger Kreisgruppenmitglieder zu dem siebenbürgischen Künstler Manfred Michael Seiler alias Dragon of Transylvania endlich Früchte. Manfred M. Seiler, dessen Eltern seit vielen Jahren Mitglieder der Landsmannschaft in Köln sind, erklärte sich bereit, anlässlich des Sommerfests im Vereinshaus der Kreisgruppe ein Konzert zu geben.

Zwar hat das Sommerfest in Köln schon seit langer Zeit ein bewährtes Ablaufkonzept, jedoch macht sich der Vorstand in den letzten Jahren verstärkt darum verdient, durch neue Elemente eine stärkere Öffnung nach außen zu erreichen. Bewahren der Tradition einerseits, Weiterentwicklung des Tradierten andererseits – mit diesem Spagat konnte letztlich auch der Dragon of Transylvania überzeugt werden. Er ist dafür bekannt, dass er auf künstlerische Art und Weise alte siebenbürgische Elemente aus Musik und Literatur in moderne und postmoderne Werke integriert, um der gewandelten Lebensweise unserer jüngeren Siebenbürger Sachsen von heute gerecht zu werden.
Hanna Jung-Boldan (1. von rechts) mit dem Dragon ...
Hanna Jung-Boldan (1. von rechts) mit dem Dragon (3. von rechts), seiner Tochter Joline (4. von rechts) und Bandmitgliedern beim Sommerfest in Köln. Foto: Florin Grecu
Wie gewohnt gab es für die Gäste Raum für Gespräche und Austausch, genauso wie für das traditionelle Mittagessen mit siebenbürgisch-sächsischem Grillgut und selbstgemachten Salaten. Dank der geeigneten Räumlichkeiten und dem arkadenförmigen Laubengang des Vereinshauses konnte das Regenwetter die Planungen nicht erheblich stören. Die Gäste kamen erfreulich zahlreich. Den kulturellen Teil des Sommerfests eröffnete Hanna Jung-Boldan mit Willkommensworten und einer Vorstellung des Künstlers. Der ließ sich nicht lange bitten: „Ich schenke das Konzert den Siebenbürger Sachsen in Köln und Umgebung und widme es meinen Eltern“, so Manfred M. Seiler zu Beginn des Auftritts. Diese Geste der Liebe und des Respekts wurde von Mutter und Vater, die natürlich beide anwesend waren, mit Tränen in den Augen entgegengenommen. Mit zwei selbstverfassten Gedichten, die von der bekannten lyrischen Tiefe sächsischer Dichtkunst geprägt sind, betonte er dann die Tradition der Ehrerbietung für die Eltern („Der siebenbürgischen Mutter“ und „Dem siebenbürgischen Vater“). Es folgte die „Siebenbürgische Elegie“ von Adolf Meschendörfer, vorgetragen von Hanna Jung-Boldan. Die Schwermut der Elegie aufgreifend, dann aber schwungvoll in Tanzschritte umsetzend, zeigte die Tanzgruppe Köln anschließend vier Tänze, um mit der „Reklich Meed“ als Zugabe die Bühne erneut für Manfred M. Seiler frei zu machen.

Die modernen, rockigen Eigenkompositionen wie „Af deser Ierd“, „Motterhärz“, „Af mengem Wiech“ gelten bis heute als erstes musikalisches Werk siebenbürgischer Inspiration in modern-musikalischem Arrangement. „Zwischen Himmel und Erde“ ist ein weiteres Werk von Dragon, welches auch im Siebenbürgischen Museum im Schloss Horneck und der Universität Heidelberg archiviert ist. Es ist ein Zeitdokument, gedacht als Hommage an den Vater der Rakete, den Siebenbürger Sachsen Hermann Oberth. Wechselnd begleitet von seiner Jugendband, die mit zwei Gitarristen, einem Drummer und einem Bassisten das Publikum elektrisierten, und Gastmusiker Vincent Rexin, ergänzte Sängerin Joline mit professionellem Auftreten und rockiger Stimme die Darbietung ihres Papas am Mikrofon.

Der wiederholte Zwischenapplaus und die viele Zugabe-Rufe am Ende des Konzerts zeigen, wie gut der Dragon mit seiner Band bei den Gästen des Sommerfests ankam. Seine Kompositionen waren auch danach, bei Kaffee und Kuchen, vorherrschendes Gesprächsthema.

Für seinen Auftritt, sein Engagement und das gekonnte Einbetten des Volkstanzes in das Konzert bedanken wir uns im Namen aller Gäste. Der Dragon bleibt ein gern gesehener Gast in unserem Vereinshaus, sein Einsatz für den Erhalt und die Weiterentwicklung siebenbürgisch-sächsischer Kultur verdient Lob und Anerkennung.

Ein herzliches Dankeschön geht auch an die vielen helfenden Hände unserer Mitglieder, ohne die keine Veranstaltung möglich wäre – schon gar nicht ein solch gelungenes Sommerfestkonzert.

Roland Zillmann

Schlagwörter: Musiker, Köln

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