28. März 2010

Ausstellung in Geretsried: 60 Jahre Verbandsgeschichte

Mit einem Rückblick auf die erfolgreiche 60-jährige Geschichte des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland anhand von 30 Foto-Dokumentationstafeln eröffnete die Kreisgruppe am 22. Februar eine Ausstellung in der Stadtbücherei von Geretsried, die den interessierten Bürgern und „Leseratten“ Informationen aus erster Hand bieten soll.
Unter den vielen Landsleuten und Ehrengästen wurden Stadtrat Hans Schmuck, Vorsitzender der Südostdeutschen Landsmannschaft, Franz Rudolf, Stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Heimatmuseum Geretsried e.V., Andreas Orendi, Bezirksvorsitzender der Union der Vertriebenen, Herta Daniel, Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, sowie Mitarbeiter der Lokalpresse begrüßt.

Die Kulturreferentin Ursula Meyndt begrüßte als Referenten für die Einführung in die Ausstellung den Bundeskulturreferenten Hans-Werner Schuster, der diese Fotodokumentation erstellt hat und sie als Wanderausstellung den Kreisgruppen zur Verfügung stellt. Der Gemischte Chor unter der Leitung von Johann Stirner hatte in fleißiger Probenarbeit drei neue Lieder einstudiert, die als musikalische Umrahmung erklangen.
Hans-Werner Schuster führte in die Ausstellung in ...
Hans-Werner Schuster führte in die Ausstellung in Geretsried ein. Foto: Roland Widmann
In seiner Einführung spulte Schuster nicht die gesamte Geschichte des am 26. Juni 1949 in München gegründeten Verbandes der Siebenbürger Sachsen herunter – das könne man in der Festschrift zu dessen 60. Geburtstag nachlesen. Vielmehr beschränkte er sich auf die großen Linien der Entwicklung, in die er geschickt auch Entwicklungen und Ereignisse der Kreisgruppe Bad Tölz – Wolfratshausen einbaute.

In dem Prozess der Bildung einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft in Deutschland hob er insbesondere die Rolle unserer 1950 in München gegründeten Siebenbürgischen Zeitung hervor, die ihrerseits nur als Gemeinschaftsleistung gesehen werden kann: „In den nahezu 60 Jahren ihres Bestehens ist die Siebenbürgische Zeitung zum wichtigsten Mittel der Kommunikation und Selbstdarstellung der Siebenbürger Sachsen geworden.“ Und zwar über die Grenzen hinaus. Über die Grenzen hinaus wirkte der Verband in seiner Vertreterfunktion für die Siebenbürger Sachsen. Anhand von Beispielen verdeutlichte er diese Interessenvertretung gemeinsam mit den weiteren siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen in Deutschland, mit Vertriebenenorganisationen sowie mit den siebenbürgisch-sächsischen Verbänden in Kanada, Österreich, Rumänien und den USA. Als herausragende Ereignisse hob er die Übernahme der Patenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die Landsmann­schaft der Siebenbürger Sachsen am 7. Januar 1957 sowie die Partnerschaft mit der freien Kreisstadt Dinkelsbühl (25. Mai 1985) hervor.

Zahlreich waren auch die Beispiele aus dem sozialen (Sozialwerk und Saxonia-Stiftung, Siebenbürger-Siedlungen, Altenheime ...) und kulturellen Leben (Beitrag des Verbandes zur Entstehung und Entwicklung der zentralen Kultureinrichtungen in Gundelsheim, Siebenbürgisch-sächsische Kulturtage, Kulturaustausch im Rahmen der Föderation, rund 60 siebenbürgisch-sächsische Volkstanzgruppen, 50 Chöre und Singkreise, 25 Blaskapellen, 22 Theatergruppen und weitere Kulturgruppen gibt es heute in den Gliederungen des Verbandes), die jeweils auf mehreren Ausstellungstafeln dargestellt sind. Ganz besonders würdigte der Referent aber die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Verbandes, nicht nur auf Bundesebene, sondern auch auf Landesebene und in den einzelnen Kreis- und Ortsgruppen – drei Kinder- und Jugendtanzgruppen gibt es alleine in unserer Kreisgruppe –, wozu die Lokalpresse hinterher titelte: „Jugend nimmt kulturelles Erbe an“. Das mitgebrachte kulturelle Gepäck zu bewahren und den Fortbestand siebenbürgisch-sächsischer Gemeinschaft zu sichern, sei die wichtigste Aufgabe des Verbandes und nur mit der Jugend umzusetzen.

Mit einem Buchgeschenk, „Geretsried: Eine Doppelschwaige wird Stadt“, dankte die Kreisgruppenvorsitzende Gerlinde Theil dem Bundeskulturreferenten Hans-Werner Schuster für seine kompetente Einführung und lud zu einem kleinen Sektempfang ein.

Walter Klemm

Schlagwörter: Verband, Geretsried

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