30. Juli 2010

Retrospektive Horst Ganea in Ebersberg

Eine Retrospektive Horst Ganea (1938-2006) wurde kürzlich in der Galerie des Rathauses in Ebersberg gezeigt. In ihrer Begrüßung gab Antje Krauss-Berberich als Galeristin des Rathauses ihrer Freude Ausdruck, dass die Werke des Künstlerehepaares Ganea nun schon zum zweiten Mal im historischen Gebäude von Ebersberg zu sehen seien. Dr. Peter Ganea, der Sohn des Künstlerehepaares, bedachte mit einer stimmungsvollen Laudatio auf seinen vor vier Jahren verstorbenen Vater die zahlreich erschienenen Gäste von nah und fern.
Dr. Peter Ganea referierte über die Vielseitigkeit des Künstlers, erläuterte anhand der ausgestellten Werke die fein empfundenen Stimmungen in den Landschafts-Aquarellen seines Vaters. Die reinen Fantasieprodukte seiner Borkendrucke – bei denen ein verpönter Käfer massive Vorarbeit leistete – erscheinen als Novum in der Kunst und sind ein besonderer Anziehungspunkt der Ausstellung.

Ganeas Faible für Moorlandschaften, die er meist vor Ort auf die Leinwand brachte, ist nicht zu übersehen. Durch ihre perspektivische Tiefe scheinen sie die Räumlichkeit zu erweitern und laden das Auge auf eine Wanderung durch die Natur im Sinne des Künstlers ein. Dass dieser auch ein versierter Porträtmaler war, zeigt sein Selbstbildnis und das Porträt, das er von seinem Künstlerfreund Dr. Egbert Nocke fertigte. Horst Ganea schuf zahlreiche Aktstudien, von denen leider nur zwei zu sehen waren. Die Vielseitigkeit seiner Arbeiten in Stil und Farbgebung zeigt, dass sich der Künstler nicht auf ein bestimmtes Genre festlegte. Er war neugierig, aufgeschlossen. Immer wieder war Neues angesagt. Sein Œuvre ist unverkennbar.
Selbstbildnis Horst Ganea, flankiert von ...
Selbstbildnis Horst Ganea, flankiert von Ausstellungsmacherin Antje Krauss-Berberich und Marianne Ganea.
Horst Ganea kam 1938 in Ploiești zur Welt. Aufgewachsen in Bukarest, lebte er dort bis zu seiner Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland (1976). Seinen Beruf als Fotograf übte er auch in der neuen Heimat aus. Das Klinikum Großhadern in München war fortan seine Wirkungsstätte. Horst Ganea war Autodidakt. Im Jahre 1982, nach einer Reise nach Paris, wo ihn ein Schlüsselerlebnis in Sachen Kunst überwältigte, begann er mit dem Malen. Er belegte zahlreiche Kurse an der Volkshochschule und Seminare an der Akademie der Bildenden Künste in München. Zeitweise war er Mitglied einer Schwabinger Künstlergruppe. Er pflegte freundschaftliche Kontakte in der Münchner Kunstszene, die einen positiven Einfluss auf ihn ausübte. Es folgten zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in ganz Bayern. Seit 1999 war Ganea zusammen mit seiner Ehefrau Mitglied der Fürstenfeldbrucker Künstlergruppe ArtIG.

Auch wenn es eine Retrospektive in Memoriam Horst Ganea sein sollte, sind die beiden Vitrinen mit den schönen Tonarbeiten seiner Witwe Marianne Ganea sicher im Sinne des Künstlers. Durch deren fantasievolle und aussagekräftige Formgebung, durch den Spiegel, der den Betrachtern manches Mal vorgehalten wird, berühren die Werke Marianne Ganeas Groß und Klein. Krauss-Berberich freut sich auf eine Einzelausstellung.

Antje Krauss-Berberich

Schlagwörter: Künstler, Ausstellung

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