14. Juli 2014

250 Jahre Kronenfest

Das Kronenfest der Siebenbürger Sachsen ist um ein halbes Jahrhundert älter als das Münchner Oktoberfest (1810). Vor genau 250 Jahren erwähnte der Heltauer Pfarrer und spätere Hermannstädter Stadtpfarrer Martin Felmer erstmals den siebenbürgisch-sächsischen Brauch in Großscheuern.
In dem Buch „Die Martin-Felmer-Handschrift. Eine Darstellung der Geschichte und Volkskunde der Siebenbürger Sachsen aus dem Jahre 1764“, herausgegeben von Gottlieb Brandsch, Berlin und Leipzig 1935, liest man darüber auf Seite 156 allerdings bei der Aufzählung der wichtigsten Feste der Siebenbürger Sachsen nur einen kurzen Satz: „Das Baumsteigen am Johannes-Tag“ mit angefügter Fußnote q): „Wir erinnern uns dergleichen hohen aufgerichteten Baum an einigen Orten in Deutschland und in der Vorstadt von Wien gesehen zu haben, an dessen Gipfel der Preis angeheftet war, welcher demjenigen zu Theil wird, der den Baum ersteiget. In Siebenbürgen wurde dieser Gebrauch vor einigen Jahren sonderlich in Groß-Scheuern ohnweit Hermannstadt beobachtet.“

Eindeutig beschreibt Felmer hier ein Kronenfest, ohne diese Bezeichnung zu verwenden. Den „Gebrauch“ hatte er schon einige Jahre zuvor beobachtet und 1764 festgehalten. Die Tradition wird noch heute in einigen Orten Siebenbürgens gepflegt und erlebt dank vieler siebenbürgisch-sächsischer Kulturgruppen eine neue Blütezeit in Deutschland und Österreich.

KG

Schlagwörter: Geschichte, Brauchtum, Kronenfest, Jubiläum, Siebenbürgen

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