16. April 2022

Mediaschs Entwicklung gefördert

Liviu Pintican-Juga: Überlegungen zur Mediascher Postgeschichte; Studis Verlag, Jassy (Iaşi), 2021, 83 Seiten
Kommunikation ist ein Grundbedürfnis des Menschen sowie Voraussetzung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Mit der Einführung regelmäßiger Postverbindungen haben sich die Kommunikationsmöglichkeiten entscheidend verbessert; dies wurde in vielen Bereichen zu einem Impuls für Entwicklung. Die Postgeschichte von Mediasch zu dokumentieren ist ein jahrelanges Anliegen des Sammlers und Forschers Liviu Pintican-Juga. Mit der nachfolgend summarisch vorzustellenden Veröffentlichung legt er ein erstes Ergebnis dieser Forschungen vor; weitere werden hoffentlich folgen.

Den Forschungen von Pintican-Juga zufolge ist ein Postamt in Mediasch ab 1769 nachgewiesen; die Einrichtung einer „Postdirektion für Siebenbürgen“ während der Regentschaft von Josef II. (1780-1790) hat zur Entwicklung des Postangebots auch in Mediasch beigetragen. „Postae magister“ sind regelmäßig in den Matrikeln der Evangelischen Kirche verzeichnet.

In seinen weiteren Ausführungen dokumentiert Pintican-Juga die in Mediasch verwendeten Poststempel, die Entgelte für den Postversand sowie die Briefmarken Österreichs, die in Siebenbürgen verwendet wurden. Ein Einschnitt auch aus postgeschichtlicher Sicht war der österreich-ungarische Ausgleich von 1867; die Postverwaltung unterstand seither den Behörden in Budapest. Mit einigen Jahren Verzögerung erschienen die ersten ungarischen Briefmarken, die Stempel erhielten ungarische Inschriften, die Tarife wurden mehrfach verändert.

Die Darstellung endet mit dem Ersten Weltkrieg, der nicht nur postgeschichtlich ein markanter Einschnitt für Mediasch war. Es ist sehr zu wünschen, dass der Autor die Postgeschichte auch für die Periode der Zugehörigkeit Mediaschs zu Rumänien erforscht und die Ergebnisse seiner Erkundungen veröffentlicht. Nicht nur Posthistoriker wären ihm dafür dankbar, er würde auch einen wichtigen Beitrag zur Kommunikationsgeschichte und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen leisten.

Die zweisprachige Publikation (Rumänisch / Deutsch) ist als Band XXXIV der Reihe „Bibliotheca Historica Mediensis“ erschienen. Mitherausgeber sind das Demokratische Forum der Deutschen in Mediasch und das Bürgermeisteramt des Munizipiums Mediasch. Maßgeblich mitgewirkt haben auch die Heimatgemeinschaft (HG) Mediasch durch ihren Kulturreferenten Dr. Hansotto Drotloff; ein Zuschuss des Departements für Interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens machte den Druck finanziell möglich.

Das Buch kann kostenfrei heruntergeladen werden von http://cultura.primariamedias.ro/wp-content/uploads/2021/09/Cartea-Istoria-Postala.pdf. Gedruckte Exemplare können bei der HG Mediasch vorgemerkt werden; Interessenten mögen sich bei Dr. Hans­otto Drotloff, E-Mail: hod_1953 [ät] yahoo.de melden. Sobald die Bücher aus Mediasch eintreffen, werden diese, verbunden mit der Bitte um eine Spende zugunsten der Heimatgemeinschaft Mediasch, kostenfrei versandt.

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Schlagwörter: Mediasch, Post, Dokumentation

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