10. September 2006

Karl Nik Voik: Ein Leben im Dienste der Malerei

Eigentlich wollte der in Geretsried lebende und wirkende, aus Hermannstadt gebürtige Maler Karl Nik Voik zu seinem 85. Geburtstag keinerlei Geschenke bekommen. Gleichwohl kamen seine drei Kinder auf die Idee, ihrem Vater eine Ausstellung, und zwar die 64. seines malerischen Schaffens, in der Stadtbücherei Geretsried zu organisieren.
Für die Vernissage am 31. Juli hatte der Gemischte Chor der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen beschlossen, seinem ehemaligen, langjährigen Chormitglied ein Ständchen darzubringen. Unter der Leitung von Johann Stirner sang man erst das Lieblingslied des Jubilars: „Wolkenhöhen, Tannenrauschen“, dann das Lied „Einladung – Willst du Gottes Werke schauen“ und das Mundartlied „Det Brännchen“. Voiks jüngster Sohn Klaus, der auch die Laudatio auf den Jubilar hielt, begrüßte die Erste Bürgermeisterin Cornelia Irmer mit Gatten und mehrere Stadträte der Stadt Geretsried sowie die zahlreich erschienenen Freunde und Landsleute. Klaus Voik würdigte in seiner Ansprache die malerischen Leistungen in der über 70-jährigen Schaffensperiode seines Vaters und betonte dessen große Naturverbundenheit als Basis für die entstandenen Landschaftsbilder. Es sei nicht leicht gewesen, unter den über 1 800, meist in Spachteltechnik gemalten Ölbildern und Skizzen die richtige Wahl für diese Ausstellung zu treffen.

Bilder aus einer heilen Welt: Karl Nik Voik mit Landschaften, die er jüngst in Geretsried gezeigt hat. Foto: Konrad Klein
Bilder aus einer heilen Welt: Karl Nik Voik mit Landschaften, die er jüngst in Geretsried gezeigt hat. Foto: Konrad Klein

Karl Nik Voik ist am 30. Juni 1921 in Hermannstadt geboren, entstammt einer Malerdynastie und hat vor allem mit seinem Vater anspruchsvolle Restaurationsarbeiten an und in kunsthistorisch bedeutsamen Gebäuden seiner Vaterstadt durchgeführt. Anfangs arbeitete er mittels Linolschnitt-Technik und lernte auch die Kupferstich-Technik zu beherrschen. Später schuf er neben den erwähnten Ölbildern an die 2 600 Aquarelle und rund 300 Tuschezeichnungen. Ungezählt sind seine größeren und kleineren Bühnenbilder und Kulissen, die er als Bühnendekorateur und Maler am Hermannstädter Deutschen Theater schuf. Diese Tätigkeiten setzte er nach seiner Umsiedlung in Geretsried fort. Seitens der Musikschule Geretsried dankte deren Leiterin Ingrid Obser dem Jubilar für seine langjährige Unterstützung mit Kulissen und Bühnendekorationen. In diesem Sinne dankte auch Hans Depner im Namen der siebenbürgischen Theatergruppe Karl Nik Voik und überreichte mit Rita Christel bunte Gladiolen. Des Künstlers Dankesworte verrieten dessen große Rührung ob der zuteil gewordenen Ehrung für ein Leben im Dienste der Malerei. Mit Sekt und belegten Brötchen sowie einem Rundgang durch die Ausstellung endete die Vernissage der Ausstellung, die bis zum 30. August in der Stadtbücherei zu sehen war.

Walter Klemm


Schlagwörter: Ausstellung, Malerei, Geretsried

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