30. Oktober 2008
Eine notwendige Ausstellung in Kronstadt
Bis zum 9. November stellt das Kronstädter Kunstmuseum 67 Gemälde, Grafiken und Plastiken von 28 Künstlern aus, die heute in Kronstadt, wo sie gelebt und gewirkt haben, wenig bekannt oder gar vergessen sind.
Ernst Richard Boege, Iacob Brujan, Hans Bulhardt, Margarete Depner, Arthur Coulin, Anton Fiala, Hans Guggenberger, Samuel Herter, Ernst Honigberger, Karl Hübner, Wilhelm Kamner, Fritz Kimm, Eduard Morres, Hermann Morres, Elena Mureșianu, Traian Mureșianu, Andrei Nemeș, Henri Nouveau, Oskar Gerhard Netoliczka, Johann Ölhan, Nicolae Popp, Waldemar Schachl, Heinrich Schunn, Arnold Siegmund, Josef Walter Strobach, Joseph Teutsch, Walter Teutsch, Conrad Veleanu – allein die alphabetische Auflistung verweist auf den großen Arbeitsaufwand, der erforderlich war, um diese Ausstellung zu realisieren.
Bei der Vernissage am 10. Oktober unterstrich Museumsdirektor Arpad Bartha, dass anderthalb Jahre notwendig waren, um dieses Projekt zu verwirklichen. Das Kunstmuseum Kronstadt holte aus seinen Lagerräumen Kunstwerke hervor, die dort jahrzehntelang mehr oder weniger gut aufbewahrt wurden. Einige Gemälde mussten restauriert werden, um wieder oder, in manchen Fällen, zum ersten Mal öffentlich aus- gestellt zu werden. Ermöglicht und unterstützt wurde diese lobenswerte und notwendige Initiative von zahlreichen Partnern, wie dem Brukenthalmuseum in Hermannstadt, dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim, der Kronstädter Honterusgemeinde, der evangelischen Kirchengemeinde A.B. Zeiden, dem Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt sowie privaten Sammler. Direktor Bartha dankte allen herzlichst im Namen des Kunstmuseums und des Kronstädter Kreisrates als Mitveranstalter. Ausstellungskurator Radu Popica erklärte in seiner Ansprache, warum diese Rückschau auf ein vernachlässigtes Kronstädter Kulturerbe von zweieinhalb Jahrhunderten (1700-1950) angebracht sei. Das Schaffen mancher dieser Künstler (z. B. Nouveau, Walter Teutsch, Honigberger, Schunn, Kimm) sei inzwischen in Deutschland besser bekannt als in ihrer Heimat. Es gehöre zu den Aufgaben eines Museums, etwas gegen das zu Unrecht in Vergessenheit Geratene zu unternehmen, die Depots zu öffnen, diese Kunstwerke und ihre Autoren wieder der Öffentlichkeit vorzustellen. Viele der Künstler wurden totgeschwiegen, weil sie ausgewandert waren. Auch nach der Wende gab es kaum Bemühungen auf lokaler oder landesweiter Ebene, dieses Kulturerbe zu vermitteln. Selbstverständlich sei die Auswahl der ausgestellten Künstler eine subjektive; zu unterschiedlich sei die Herkunft, der Werdegang, das Schicksal und letztlich auch die Bedeutung dieser Kronstädter Künstler. Alle sind aber durch Kronstadt als Wirkungsstätte verbunden. Diese „Gruppen-Retrospektive“ (Popica) wird als Anregung verstanden, persönliche Retrospektiven der bedeutendsten Maler im Kronstädter Kunstmuseum zu planen. Nächstes Jahr soll neben einer Hans Mattis Teutsch gewidmeten Ausstellung – eine Retrospektive seines Schaffens gab es in Kronstadt seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr – auch eine Ausstellung mit Gemälden von Arthur Coulin gezeigt werden.
Bei der Vernissage am 10. Oktober unterstrich Museumsdirektor Arpad Bartha, dass anderthalb Jahre notwendig waren, um dieses Projekt zu verwirklichen. Das Kunstmuseum Kronstadt holte aus seinen Lagerräumen Kunstwerke hervor, die dort jahrzehntelang mehr oder weniger gut aufbewahrt wurden. Einige Gemälde mussten restauriert werden, um wieder oder, in manchen Fällen, zum ersten Mal öffentlich aus- gestellt zu werden. Ermöglicht und unterstützt wurde diese lobenswerte und notwendige Initiative von zahlreichen Partnern, wie dem Brukenthalmuseum in Hermannstadt, dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim, der Kronstädter Honterusgemeinde, der evangelischen Kirchengemeinde A.B. Zeiden, dem Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt sowie privaten Sammler. Direktor Bartha dankte allen herzlichst im Namen des Kunstmuseums und des Kronstädter Kreisrates als Mitveranstalter. Ausstellungskurator Radu Popica erklärte in seiner Ansprache, warum diese Rückschau auf ein vernachlässigtes Kronstädter Kulturerbe von zweieinhalb Jahrhunderten (1700-1950) angebracht sei. Das Schaffen mancher dieser Künstler (z. B. Nouveau, Walter Teutsch, Honigberger, Schunn, Kimm) sei inzwischen in Deutschland besser bekannt als in ihrer Heimat. Es gehöre zu den Aufgaben eines Museums, etwas gegen das zu Unrecht in Vergessenheit Geratene zu unternehmen, die Depots zu öffnen, diese Kunstwerke und ihre Autoren wieder der Öffentlichkeit vorzustellen. Viele der Künstler wurden totgeschwiegen, weil sie ausgewandert waren. Auch nach der Wende gab es kaum Bemühungen auf lokaler oder landesweiter Ebene, dieses Kulturerbe zu vermitteln. Selbstverständlich sei die Auswahl der ausgestellten Künstler eine subjektive; zu unterschiedlich sei die Herkunft, der Werdegang, das Schicksal und letztlich auch die Bedeutung dieser Kronstädter Künstler. Alle sind aber durch Kronstadt als Wirkungsstätte verbunden. Diese „Gruppen-Retrospektive“ (Popica) wird als Anregung verstanden, persönliche Retrospektiven der bedeutendsten Maler im Kronstädter Kunstmuseum zu planen. Nächstes Jahr soll neben einer Hans Mattis Teutsch gewidmeten Ausstellung – eine Retrospektive seines Schaffens gab es in Kronstadt seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr – auch eine Ausstellung mit Gemälden von Arthur Coulin gezeigt werden.
Ralf Sudrigian
Schlagwörter: Kronstadt, Burzenland, Künstler, Ausstellung
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