17. Mai 2013

Wels – 50 Jahre Patenstadt der Heimatvertriebenen

Die oberösterreichische Stadt Wels hat am 11. Juli 1963 auf Initiative des damaligen Welser Bürgermeisters Leopold Spitzer die Patenschaft über die nach dem Krieg in Oberösterreich sesshaft gewordenen deutschsprachigen Heimatvertriebenen übernommen. Zum 50-jährigen Patenschaftsjubiläum findet am Samstag, den 8. Juni 2013, 10.00 Uhr in der Welser Stadthalle eine Festveranstaltung statt. Im Anschluss an die festliche Gemeinderatssitzung (mit musikalischer Umrahmung) wird der Erinnerungstag der Heimatvertriebenen veranstaltet.
Die Stadt hat mit der Patenschaftsübernahme dem historischen Tatbestand Rechnung getragen, dass sich im ersten Jahrzehnt nach dem Kriegsende über 5200 Flüchtlinge – Siebenbürger Sachsen, Bukowinadeutsche, Donauschwaben, Sudetendeutsche – in Wels niedergelassen und als Neubürger an der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Stadt aktiv und intensiv mitgewirkt haben. Wels hat sich in der Folge zu einem Mittelpunkt der kulturellen Großveranstaltungen der Heimatvertriebenen aus Oberösterreich und auch aus dem ganzen Bundesgebiet entwickelt. Durch die offizielle Förderung ihrer Aktivitäten hat Wels als erste Stadt in Österreich ihre Wertschätzung gegenüber der Volkskultur, den Traditionen und der Leistungskraft der Heimatvertriebenen um Jahrzehnte früher ausgedrückt, als dies allgemein erkannt wurde. Durch die Schaffung eines Vereinszentrums im Herminenhof in Wels wurde ihr Gemeinschaftsleben ermöglicht und in einer eigenen Abteilung im Burgmuseum Wels ist ihr Volkskunstgut ausgestellt und gesichert.

Der Magistrat Wels wird der 50. Jährung der Patenschaftsübernahme in einer Festsitzung des Gemeinderates am 8. Juni 2013 um 10.00 Uhr in der Stadthalle gedenken, an der auch der „Kulturverein der Heimatvertriebenen in Oberösterreich“ mitwirken wird. Im Anschluss an den offiziellen Teil (Dauer ca. eine Stunde) wird die Veranstaltung in den von der oberösterreichischen Landesregierung mit den Verbänden der Heimatvertriebenen initiierten „Erinnerungstag der Heimatvertriebenen“ übergeleitet, in dessen von den Siebenbürger Sachsen gestaltetem Programm die Kulturwerte dieser Gemeinschaften, ihre Eingliederung nach dem Krieg in eine neue Heimat und die Bewahrung ihrer Volkskultur und ihres Brauchtums dargestellt werden. Die Veranstaltung klingt mit einem Mittagessen und gemütlichem Beisammensein aus. Zu dieser Veranstaltung wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Schlagwörter: Patenschaft, Wels, Oberösterreich, Österreich

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