9. Mai 2021

Referat für Kultur und Brauchtumspflege Österreich: Lyrikerin Petruta Ritter in Gmunden

Mein Leben ist von nicht klar definierbaren Sehnsüchten begleitet, die mir vorgaukeln, irgendwann Erfüllung zu erlangen.“ (Petruta Ritter) – Gerade in dieser Zeit der Pandemie, die uns seit einem Jahr so viel abverlangt, in einer Zeit, in der die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit immer größer wird und wir gefordert werden, Zurückhaltung zu üben, kann es umso mehr bereichernd sein, sich mit einem Buch zurückzuziehen, in die geheimnisvolle Welt der Lyrik einzutauchen und Kraft aus ihr zu schöpfen. Es gelingt der Autorin, die hier vorgestellt wird, dass der Leser, die Leserin dem Alltag für eine Zeitspanne entflieht und Kraft aus der Poesie auftankt. Petruta Ritter hat das mit ihren Werken geschafft.
Petruta Ritter. Foto: privat ...
Petruta Ritter. Foto: privat
Es reihen sich Buch an Buch, Poesie verbunden mit Sehnsucht, dem Zauber der Lyrik. Die Gedankenwelt von Petruta Ritter ist voll mit noch nicht vollendeten Werken, ihre starke Ausdruckskraft spiegelt sich darin wider, und dennoch spürt der Leser, die Leserin ihre Suche nach Erfüllung, die Raum für Spekulationen bietet. Schon ihr Lebenslauf liest sich wie ein Buch. Geboren im Dorf Lunca in Rumänien und väterlicherseits siebenbürgischer Abstammung, zeichnete sich Petruta Ritters Schreiblust schon im zarten Alter von 13 Jahren ab. Als Gymnasiastin begann sie schlichte Gedichte zu verfassen, die sie dann der rumänischen Professorin zur Begutachtung vorlegte. Deren positive Resonanz ermunterte sie, weiterhin sowohl kleine Texte, aber vor allem Gedichte zu schreiben, einige davon wurden im „Schulblatt“ veröffentlicht. Nach dem Abschluss des Gymnasiums besuchte sie eine Krankenschwesternschule. Die prekäre Lebenssituation ihrer Eltern in der kommunistischen Zeit (Enteignung, Existenzängste usw.) ließ ihr keinen Raum für „Träumereien“, außer sie hätte Lobeshymnen für das herrschende diktatorische Regime geschrieben, was sie weder konnte noch wollte.

1976 kam sie durch die Heirat mit ihrem Mann Heinz, der eine Zeit lang in Rumänien gearbeitet hat, nach Österreich. Der Wunsch zu schreiben blieb ihr stets gegenwärtig, jedoch war sie der deutschen Sprache nicht mächtig genug, um sich auf diesem neuen Terrain zu versuchen. Erst viel später, nach konsequenten Schreibübungen, verfasste sie ihr erstes Buch „Jasminblüte“, eine Novelle nach Tatsachenberichten aus ihrem Heimatdorf, die sie dann mehreren Verlagen anbot. Zu ihrer Freude und Überraschung erklärten sich alle angeschriebenen Verlage bereit, das Büchlein zu veröffentlichen, Petruta Ritter entschied sich damals für den Wagner Verlag.

In den nachkommenden Jahren wurden u.a. folgende Bücher veröffentlicht: „Die erträumte Freiheit“ (Roman), „Licht und Schatten“ (Gedichtband), Westwind (Roman), „Tränendes Herz“ (Gedichtband), „Zauber einer Frühlingsnacht“ (Gedichtband), „Im Schatten des Glücks“ (Roman), „Salzkammergutzauber“ (Kurzgeschichten + Gedichte), „Sehnsucht nach ungekanntem Glück“ (Gedichtband), „Weggabelung“ (Gedichtband).

Die Gedichte sind für die Autorin, wie sie sagt, Liebkosungen für die Seele, aber auch laute Schreie innerer Zwänge, die in ihrer verdichteten Ausdruckskraft zutiefst persönliche Erlebnisse im Alltag widerspiegeln. Dies fällt ihr nicht immer leicht, da die deutsche Sprache nicht den „Muttersprachenrang“ hat, wie sie sagt, und doch gelingt es ihr immer wieder, ihre Gedichte in der verständlichsten, einfachsten Form dem Leser, der Leserin zu vermitteln. Mit Feinschliff und in der geschmeidigsten Form, die man in Worten ausdrücken kann, entsteht das Endresultat. Sie hält sich ganz nach Goethes Zitat: „Es muss von Herz gehen, was auf Herzen wirken soll.“

Petruta Ritter nahm erfolgreich an vielen Gedichtwettbewerben teil. Aus vielen tausenden Einsendungen verschiedenster Länder wählten die jeweiligen Juroren nur eine limitierte Auslese, die dann in zahlreichen Anthologien veröffentlicht wurde. Darunter waren u.a.: „Dem Schmetterling folgen“ – Dorante Edition (hier auch als Coverautorin);der Literareon Band XV – Lyrik Bibliothek (Utz Verlag); „Märchen-haft“ – Novum Verlag; „Schönwort Schätze“ – Lorbeer Verlag: „Lebensträume“ – Frieling Verlag; „Goldene Lyrik“ – Premiere Verlag (auch als Cover Autorin); Ausgewählte Werke XVIII – Bibliothek deutschsprachige Gedichte.

Doch damit gab sich die Autorin nicht zufrieden. Sie wollte ihre Schreibkenntnisse vertiefen und entschied sich für ein „Literarisches Schreibstudium“ bei der Cornelia Goethe Akademie in Frankfurt, das sie 2020 erfolgreich absolvierte mit dem Ergebnis „Dipl.-Schriftstellerin“. Die Abschlussthemen wurden im „Frankfurter literarischen Lustgarten“ veröffentlicht.

In Gmunden, ihrem Wahlheimatort, rief Petruta im Rahmen des Vereins „FIB“ (Frauen in Bewegung) Vortragsabende unter dem Thema „Schreiblust“ ins Leben, wo interessierte Frauen sich Tipps und Anregungen zum Schreiben holen konnten. In diesem Zusammenhang wurde sogar eine kleine Sammlung von Kurzgeschichten und Gedichten der Teilnehmerinnen unter dem Titel „Schreiblust im FIB“ veröffentlicht.

„Die gelbe Rose“, ein Gedichtband, ist die neueste Veröffentlichung ihrer Werke. Derzeit schreibt sie an der Fortsetzung des autobiographischen Romans „Die erträumte Freiheit“ weiter, denn so wie sie sagt: „Der Geist braucht Weite, die Seele braucht Blumen, das Herz braucht Wärme, das Leben braucht alle drei, um sich entfalten zu können.“

I.S./P.R.

Schlagwörter: Österreich, Kultur, Ritter, Lyrik, Autorin, Gmunden

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