3. Juli 2008

Heimattag 2008 in Wels: Bundesobmann Volker Petri im Gespräch

Der 12. Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Österreich findet am 27./28. September 2008 in Wels statt. Über den aktuellen Stand der Vorbereitungen sprach Pressereferentin Christine Morenz mit Magister Volker Petri, Bundesobmann des Bundesverbands der Siebenbürger Sachsen in Österreich.
Der 12. Heimattag findet erst Ende September in Wels statt (siehe Programm in der Siebenbürgischen Zeitung), aber die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren?

Volker Petri: Die Vorbereitung ist bei uns in Österreich schon immer Teamarbeit. Mit den Verantwortlichen werden in angeregten Gesprächen das Thema, der Ablauf und die Inhalte des Heimattages erarbeitet. Unser Arbeitskreis bzw. das Vorbereitungsteam trifft sich seit Herbst 2007 in regelmäßigen, monatlichen Arbeitstagungen. Die Vorsprachen beim Land Oberösterreich, dem Bürgermeister unserer Patenstadt Wels werden an die Verantwortlichen delegiert und um die wichtige finanzielle Unterstützung angesucht, die uns dankenswerterweise auch heuer wieder zugesagt wurde. Die Listen mit den Ehrengästen, den Rednern und Festgestaltern werden ebenfalls ausgearbeitet und die Plakate, Abzeichen und Ehreneinladungen ausgearbeitet und in Druck gegeben.

Bundesobmann Volker Petri während seiner ...
Bundesobmann Volker Petri während seiner Ansprache am Pfingstsamstag 2008 beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl. Foto: Josef Balazs
Das Motto lautet „angekommen – angenommen“. Was wird damit ausgesagt?

Volker Petri: Zunächst waren unsere Landsleute im letzten Kriegsjahr nach einer anstrengenden Flucht 1944 mit Treckwagen in Österreich angekommen. Nach fast genau 64 Jahren stellen wir fest, hier in Österreich auch angenommen zu sein und Wertschätzung zu erfahren. Seit unserer Ankunft als Evakuierte und sehr bald Flüchtlinge aus Siebenbürgen ist viel Wasser die Donau hinunter geflossen, aus den „Volksgenossen“ von 1944 wurden wir 1945 Fremde und Asylsuchende. Mit den für uns charakteristischen Eigenschaften Fleiß, Einsatz, Gemeinschaftssinn, Sparsamkeit und Bescheidenheit haben wir Respekt, Anerkennung und Freunde gewonnen. Wir werden als österreichische Siebenbürger geschätzt, die inzwischen in allen Bereichen des Lebens präsent sind. Wir sind angekommen und angenommen und wollen uns dessen vergewissern und dafür auch bewusst all jenen danken, die diesen langen Weg mit uns gingen.

Wer wird zu diesem Thema sprechen?

Volker Petri: Zunächst wird unser Bischof Dr. Michael Bünker am Samstag um 14 Uhr zum Thema aus der Sicht der Evangelischen Kirche in Österreich sprechen. Am Festabend wird Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zu diesem Thema aus der Sicht des ersten oberösterreichischen Politikers Stellung nehmen. Am Sonntag, 11 Uhr, werde ich dann unseren gemeinsamen Weg in einem zwanzigminütigen Vortrag nachzeichnen. Diese drei Perspektiven zeigen uns exemplarisch, was es für uns heute heißt: „angekommen – angenommen“.

Was erwartet die Besucher noch am Heimattag?

Volker Petri: Mit einer DVD wurde die Geschichte unserer Integration festgehalten. Diese DVD, die auch gekauft werden kann, wird uns am Samstagnachmittag vorgeführt. Unsere Jugend und die Tanzgruppen, der Chor aus Schwäbisch Gmünd und die Vöcklabrucker Spielleut sowie die siebenbürgischen Trachtenkapellen werden uns die kulturelle Vielfalt zeigen. Die Ausstellung „Die Schule der Siebenbürger Sachsen“ gibt uns einen wichtigen Einblick in diesen Teil unserer Geschichte. Neben unseren Kirchen waren es vor allem unsere guten, jedoch auch sehr strengen Schulen, die unser Volk formten. Das Fest bietet daneben auch Raum für Gemeinschaft, Tanz und Gespräche, für Geselligkeit und Lebensfreude, wozu wir herzlich einladen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Schlagwörter: Österreich, Sachsentreffen

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