4. Februar 2014

Siebenbürgisch-sächsische Kultur auf Rumänisch vermittelt

Bukarest – Mit der Ausstellung „Reste und Sinn“ („Resturi și rosturi“) hat der rumänische Verein „Renascendis“ im Bukarester Bauernmuseum (Muzeul Țăranului Român) neulich auf das gefährdete siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe aufmerksam gemacht.
Bis Anfang Februar waren rund 200 Exponate zu sehen, die Aspekte aus dem Leben der Sachsen von der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinden und dem Familienleben bis hin zur Religion und den Verbindungen zu anderen Ethnien veranschaulichten. Thematisiert wurden zudem die Russland-Deportation und die Auswanderung sowie deren Folgen: verfallene Häuserzeilen, verlassene Dörfer, einsame Kirchenburgen.

Anlass für die Initiative von Renascendis war der 95. Jahrestag der Anschlusserklärung, mit der die Siebenbürger Sachsen 1918 die Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien unterstützten. Neben der Ausstellung fand im Dezember auch eine Veranstaltungsreihe statt, die die Entstehung der deutschen Gemeinschaften in Siebenbürgen und dem Banat und den Erhalt des sächsischen Kulturerbes unter die Lupe nahm. „Renascendis“ wird von Radu Bârla geleitet und hat seinen Sitz im ehemaligen evangelischen Pfarrhaus in Felmern. Neben der Aufklärungsarbeit hat sich der Verein auch die Einbindungen des Dorfs in kulturelle und wissenschaftliche Projekte zum Ziel gesetzt.

Eine weitere rumänische Stiftung, die sich der Rettung sächsischer Architektur verschrieben hat, ist „Monumentum“. Die NGO hat ihren Sitz in Alzen, dem Heimatdorf des Stiftungsleiters Eugen Vaida, und wird durch den Global Heritage Fund finanziert. „Monumentum“ arbeitet unter anderem an der Erstellung einer historischen Architektur-Datenbank unter Mitwirkung des Nationalen Instituts für Kulturerbe. Zu diesem Zweck wurden bereits 15.000 Häuser in den Kreisen Hermannstadt, Kronstadt und Mieresch sowie 1000 Häuser in Gorj fotografiert. Zudem bietet die Stiftung professionelle Beratung für Hausbesitzer und für lokale Verwaltungen zur denkmalgerechten Renovierung alter Gebäude an.

CC

Schlagwörter: Bukarest, Ausstellung, Kulturerbe, Siebenbürgen

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