11. Juli 2014

Freundschaftsvertrag Kronstadt – Nürnberg besiegelt

Am 20. Juni 2014 wurde in Nürnberg der Freundschaftsvertrag als Vorstufe zu einer Städtepartnerschaft zwischen Kronstadt und Nürnberg vom Kronstädter Bürgermeister George Scripcaru und dem Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly unterzeichnet. Damit wurde die bereits seit sieben Jahren bestehende Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Ausbildung offiziell besiegelt.
Der Kronstädter Stadtrat Christian Macedonschi – als einer der Motoren der Städtepartnerschaft nicht nur Teilnehmer der Delegation, sondern auch durch Studium und langjährigen Aufenthalt eng mit Nürnberg verbunden – informiert über die konkreten Pfeiler der geplanten Kooperation:

Tourismus: Im November soll in der IHK Nürnberg die touristische Region Burzenland für Reisebüros in Mittelfranken präsentiert werden.

Wirtschaft: Ebenfalls mit der IHK wird die bereits laufende Zusammenarbeit im Bereich Berufsschulen, vor allem zum Schwerpunkt Tourismus, fortgesetzt. Treibende Kraft ist Christian Hartmann (IHK), Gründer des Kronstädter Freundeskreises in Nürnberg e.V.i.G. Im Frühjahr 2015 soll zudem eine Wirtschaftsdelegation mit Schwerpunkt Automotive nach Kronstadt reisen, einem attraktiven Standort für Firmen aus diesem Bereich, erklärt Macedonschi. Kronstädter Unternehmen, die in Nürnberg Fuß fassen möchten, stellt die IHK drei Monate lang Büros und Infrastruktur gratis zur Verfügung, um ihnen den Markteintritt in Deutschland zu erleichtern.

Ausbildung: Die Partnerschaft zwischen dem Honterus-Lyzeum in Kronstadt und dem Dürer-Gymasium in Nürnberg soll durch konkrete Projekte mit Leben erfüllt werden. Für die deutsche Abteilung der 12er Schule in Kronstadt wird eine Partnerschule in Nürnberg gesucht. Auch eine Kooperation zwischen den Universitäten wurde vereinbart, insbesondere in den Bereichen Medizin, Philologie, wünschenswerterweise auch Betriebswirtschaftslehre.

Kultur: Der bereits seit Jahren sehr rege Kulturaustausch – durch gegenseitige Präsenz bei Stadtfesten mit einem traditionellen Stand und Künstlern, Christkindlesmarkt – soll in beide Richtungen intensiviert werden. Eine wichtige Rolle spielen die in beiden Städten gegründeten Freundeskreise. Im Hinblick auf die mit EU-Fördergeldern geplante Realisierung eines Luft- und Raumfahrtmuseums in Kronstadt wurde aktuell eine gemeinsame Arbeitsgruppe gegründet, die sich im Oktober in Kronstadt treffen und unter der Schirmherrschaft des Aerospace Clusters Transilvanian offiziell mit der Arbeit beginnen soll.

Verwaltung: Für Kronstadt sei vor allem der Erfahrungsaustausch im administrativen Bereich von hoher Bedeutung, betont Macedonschi.

Im kommenden Herbst wird eine von Dr. Maly angeführte Delegation in Kronstadt erwartet, um weitere Projekte im Rahmen der Kooperation zu besprechen. Hierzu gehört möglicherweise der aus Kronstadt unterbreitete Vorschlag, einen gemeinsamen Antrag als Kulturhauptstädte Europas für 2021 abzugeben. Auch eine Flugverbindung Nürnberg – Kronstadt wird angedacht, für die die etwa 20000 Köpfe starke rumänische Diaspora in Nürnberg ein großes Potenzial darstellt. Zudem plant der Kronstädter Freundeskreis in Nürnberg die Realisierung eines Dokumentarfilms über erfolgreiche Kronstädter in Nürnberg. Hierzu soll in Kürze eine Facebook-Seite erscheinen.

Gegenüber Horst Göbbel, dem Vorsitzenden des Hauses der Heimat e.V. in Nürnberg, äußerte sich Oberbürgermeister Dr. Maly optimistisch über die Perspektiven der Kooperation mit Kronstadt. Gerade jetzt, wo in Deutschland sehr viel und auch schräg über Rumänien und Armutszuwanderung diskutiert würde, könne die Kooperation zwischen den Städten einen positiven ­Beitrag zur Wahrnehmung Rumäniens als EU-Mitglied leisten, betonte Maly und ergänzte: „Ich glaube, dass die rumänische Seite, aber auch die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben bei uns in Nürnberg diese Beziehungen gut unterstützt.“

Nina May

Schlagwörter: Partnerschaft, Kronstadt, Nürnberg

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