8. November 2016

25 Jahre Evangelische Akademie Siebenbürgen

Neppendorf – Zum 25. Jubiläum der Gründung der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) fand am 16. Oktober im Hans Bernd von Haeften-Tagungshaus eine Festveranstaltung statt. Dekan Dietrich Galter, Vorsitzender des Akademie-Vereins, eröffnete die gut besuchte Tagung. Bischof Reinhart Guib bemerkte in seinem Grußwort offen und zugleich erfreut, dass die Kirchenleitung der Gründung der Akademie seinerzeit zwar kritisch gegenübergestanden habe, die Akademie sich jedoch in den 25 Jahren als ein Sprachrohr kirchlicher Anliegen in der Zivilgesellschaft und in der Ökumene erwiesen und der Landeskirche neue Kontakte in Deutschland und Österreich vermittelt habe. Die Akademie habe der Kirche immer nahe gestanden, und er hoffe, dass sie auch in Zukunft Impulse setze und ökumenische und demokratisch relevante Fragen mit- und weiterdenke. In einem Gratulationsschreiben von Mag. Udo Puschnig würdigte die Kärntner Landesregierung die enge Kooperation zwischen der EAS und dem österreichischen Bundesland Kärnten.
. Es folgten Grußworte des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (Dr. Paul Philippi) und des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen (Dr. Egbert Schlarb). Von fünf Vorträgen der Tagung waren drei im Besonderen der EAS gewidmet. Dekan Dietrich Galter, der zusammen mit Prof. Hermann Pitters von Anfang an bei der Gründung dabei war und die Geschichte der Akademie, besonders die Baugeschichte maßgeblich mitgestaltet hatte, ging auf Höhen und Tiefen und auf „drastische Einschnitte“ ein. Pfarrer Dr. Jürgen Henkel, Selb, der nach der Fertigstellung des neuen Institutsgebäudes fünf Jahre lang als Akademiedirektor die vielfältige Arbeit der EAS leitete, entwarf in einem glänzenden Impulsvortrag ein Bild von den noch anstehenden Aufgaben und den Möglichkeiten der EAS und ordnete die verantwortungsvolle Arbeit der Akademie historisch und zeitgeschichtlich ein. Roger Pârvu, verantwortlicher Programmleiter der Akademie, sprach kenntnisreich über die aktuellen Herausforderungen der Akademie durch das Internet und die neuen Medien. Die EAS sucht, wie alle Akademien in Europa, neue Wege, um innerhalb der Gesellschaft, wie sie heute nun einmal ist, Gehör zu finden. Mit welchen Formaten erreicht eine Akademie beispielsweise junge Menschen? Das Internet ist auch deswegen ein interessantes Instrument, weil die finanziellen Mittel der EAS knapp sind und weil sie ganz auf sich selbst gestellt ist. Zu diesen Fragen passte es, dass Pfarrer Wolfgang Arvay, Vorsitzender des Jugendwerks der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, die Jugendarbeit der Landeskirche in ihrer erstaunlichen Vielfalt aufzeigte. Die Aussicht hat etwas Bestechendes, dass die Akademie bei dieser Jugendarbeit und darüber hinaus im Sinne interethnischer und ökumenischer Zusammenarbeit eine Hilfe sein könnte. Ruth Istvan, Referentin für Fachtourismus und Öffentlichkeitsarbeit, ging auf das kontrovers diskutierte Thema der Erhaltung und Nutzung der Kirchenburgen ein: „Wir verkaufen unsere Kirchenburgen für Tourismusmarketing und Kulturguterhalt.“

Mit einem Gottesdienst in der Neppendorfer Kirche schloss die Jubiläumsveranstaltung. Bischof Reinhart Guib hielt die Festpredigt. Im Rahmen des Gottesdienstes erhielt Prof. Dr. Andreas Möckel, Würzburg, die Ehrenmedaille der EAS für Verdienste um sie. Dr. Daniel Zikeli, Bukarest, hielt die Laudatio. Andreas Möckel hatte nach dem Tode seines Bruders Gerhard Möckel 2004 zusammen mit Dorothea Koch Möckel und Dr. Gernot Czell die EAS nach Kräften unterstützt. Die EAS ist im sozialen Feld und in Zeiten atemberaubend rascher Veränderungen ein bemerkenswertes Glaubenszeugnis. Gerne wünscht man ihr für die nächsten 25 Jahre viel Erfolg.

NM

Schlagwörter: Evangelische Akademie, Siebenbürgen, Jubiläum

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