13. Dezember 2018

Höchste orthodoxe Kathedrale der Welt in Bukarest eröffnet

Bukarest – Pilger aus dem ganzen Land, an die 30000 Gläubige und 2000 geladene Gäste wohnten am 25. November der Altarweihe der nationalen Kathedrale bei. An der Zeremonie waren der Klerus der rumänischen orthodoxen Kirche unter Patriarch Daniel und Vertreter befreundeter orthodoxer Kirchen beteiligt, etwa Bartholomaios I., der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, und Chrysostomos, der griechische Erzbischof von Patras.
Staatspräsident Klaus Johannis konnte wegen einer Brexit-Sondersitzung in Brüssel nicht am Festakt in Bukarest teilnehmen, hatte jedoch Patriarch Daniel und Erzbischof Chrysostomos am Tag zuvor im Cotroceni-Palast empfangen.

Die orthodoxe Kathedrale in Bukarest löste auch kritische Stimmen aus: Zum einen sind es die Kosten des gigantomanischen Baus im Rohzustand – bisher an die 120 Millionen Euro, die zu einem großen Teil aus der Staatskasse kommen –, der bis zu seiner endgültigen Fertigstellung mindestens noch einmal so viel Geld verschlingen soll. Zum anderen wolle die orthodoxe Kirche damit ihren politischen Einfluss demonstrieren, so die Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Deswegen sei auch der Zeitpunkt kurz vor der Hundertjahrfeier gewählt worden. Die Kritiker räumen allerdings ein: Die neue Kathedrale fasst 5000 Menschen, während die St.-Konstantin-und-Helena-Kathedrale, bisheriger Sitz des rumänischen Patriarchen, an größeren Feiertagen viel zu klein ist. Der Bau der Kathedrale ist seit 130 Jahren im Gespräch und soll auf eine Idee Karls I. zurückgehen. Immerhin sind von den 20 Millionen Einwohnern Rumäniens 88 Prozent orthodox.

Mit 120 Metern Höhe ist die neue Hauptkirche nun das höchste orthodoxe Gotteshaus der Welt. Zudem verfügt sie – zum Leidwesen der Kölner – über die größte und schwerste frei schwingende Glocke weltweit und verdrängt damit die Glocke im Kölner Dom, den so genannten „Dicken Pitter“, auf den zweiten Platz.

Nina May

Schlagwörter: Kirche, Christentum, Bukarest

Bewerten:

19 Bewertungen: –

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.